
Börde-Move: In Lamstedt herrscht der Ausnahmezustand
LAMSTEDT. Laut und lustig, bunt und schrill: So lässt sich der Börde-Move beschreiben, der am Sonnabend in Lamstedt die Wände wackeln ließ.
Bonbons für die Kinder flogen durch die Luft und für die Großen wurde so mancher Schnaps vom Börde-Move-Wagen nach unten gereicht.
Nicht nur reine Party-Trucks dröhnten mit wummernden Bässen, Konfettikanonen und Nebelmaschinen durch den Ort, sondern auch viele kreative, mühevoll gestaltete Motto-Wagen - vom Zirkus und Knast bis zum Dschungel. Vor allem "retro" war in diesem Jahr gefragt - gleich mehrere Wagen tauchten in die 80er- und 90er-Jahre ab.
Auch ernstere Themen
Die Party-Karawane hatte aber auch ernstere Themen zu bieten: Die Dorfgemeinschaft Nindorf machte auf die Probleme (und Vorzüge) im ländlichen Raum aufmerksam: "Landflucht? Vereinsamung? Nein danke, unser Dorf soll leben", gaben sich die Nindorfer trotzig.
Die Basketballabteilung des TSV Lamstedt hatte den Schutz der Ozeane zum Thema ihres Trucks gemacht: "Weniger Plastik ist Meer." Ein spaßiger Spruch durfte aber nicht fehlen: "Morgens Ebbe, abends Ginflut."
Nicht ganz so bierernst kam die Forderung der Landjugend HaWoRaHe daher: "Rettet die Erde, sie ist der einzige Planet mit Bier." Selbstverständlich wurde dieser Appell mit reichlich Bierkonsum auf dem Wagen untermauert.
Nach knapp zweistündiger Fahrt im Konvoi und mehreren Runden durch den Ort kam schließlich die Frage aller Fragen: "Wer ist der schönste Wagen im ganzen Ort?". Die nicht ganz leichte Antwort musste die Jury, bestehend aus Marktmeister Michael Tiedemann, Bürgermeister Manfred Knust und Samtgemeindebürgermeister Holger Meyer, beantworten.
"Böhse Buben" auf Platz eins
Bei der After-Move-Party wurden die Sieger verkündet: Auf Platz eins landeten die "Böhsen Buben" mit dem Motto "Abbenseth rockt die Börde": Die Gruppe hatte auf ihrer wagemutigen Konstruktion eine ganze Live-Band untergebracht. Rang zwei ging an den Wagen aus Malstedt, der mit dem Motto "Die goldenen Zeiten sind noch nicht vorbei" durch Lamstedt gerollt war. Dritter wurde die bereits erwähnte Dorfgemeinschaft Nindorf.
Wichtiger als die Rangfolge war den meisten Teilnehmern allerdings das Feiern. Das wurde auch ausgiebig praktiziert - beim Börde-Move, auf der After-Move-Fete und auf dem Bartholomäusmarkt.
Aus Polizeisicht verliefen der Börde-Move und der Bartholomäus-Markt, bis auf wenige Aussetzer, insgesamt ruhig und fröhlich, war am Sonntag aus dem zuständigen Polizeikommissariat Hemmoor zu erfahren.
Insgesamt 25 Party- und Musikwagen rollten bei schönstem Sonnenschein durch das Bördezentrum und sorgten für Karnevalsatmosphäre - mitten im Sommer. Vom Fußvolk wurden sie ordentlich beklatscht und bejubelt.Eine Bildergalerie gibt es hier.
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