Stadtrundgang

Broschüre führt zu historischen Orten in Cuxhaven

21.11.2017

CUXHAVEN. Projekte wie die "Stolperstein"-Verlegungen und die "Communauten" finden jetzt ihr Ende in einer dicken Broschüre. Von Maren Reese-Winne

Richtig gewichtig ist die 58-seitige Broschüre, in der die Ergebnisse dreier bedeutender Aktionen zur Stadtgeschichte jetzt festgehalten worden sind: „Spuren suchen, Spuren legen“ heißt sie. Darin enthalten: Alle Orte, an denen in Cuxhaven „Stolpersteine“ verlegt sind, ein Stadtrundgang zu „Vergessenen Orten“ und ein Video-Stadtrundgang mit den Geschichtsforschern „Communauten“. Alle Projekte wurden durch Cuxhavener Jugendliche mit Leben erfüllt.

Die von der Stadt Cuxhaven herausgegebene Broschüre wird an Institutionen und Angehörige der mit „Stolpersteinen“ Geehrten und an die heutigen Besitzer der Häuser, vor denen die Steine liegen, verteilt – verbunden mit der Bitte, auf die Steine achtzugeben, wie Initiatorin Erika Fischer vom „Förderverein Cuxhaven e.V.“ erklärt.

Einzelexemplare sind in der Information des Rathauses erhältlich. Werden größere Stückzahlen erwünscht, bitte Kontakt mit Gabriele Hoffmann (Telefon (0 47 21) 700 671 aufnehmen.

Erika Fischer blickt mit Eike Braschwitz, Gabriele Hoffmann und Rüdiger Pawlowski, die alle drei Aktionen begleitet haben, zurück und spricht als erstes alles Mitwirkenden einen Dank aus, allen voran den Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften der Bleicken- und der Geschwister-Scholl-Schule, des Lichtenberg- und des Amandus-Abendroth-Gymnasiums sowie Gerd Wildfang.

Die Aktiven erinnern sich an die vielen begleitenden Veranstaltungen, die bis heute nachwirken: Ausstellungen, Lesungen, Begegnungen mit Opfern nationalsozialistischer Verfolgung und anderen Zeitzeugen, Vorträgen und Fahrten.

Die neue Broschüre soll nun anregen, sich auf eigene Faust auf die Suche nach historischen Orten und Gedenkstätten in Cuxhaven zu machen.

In vier Jahren wurden seit 2012 in Cuxhaven „Stolpersteine“ als Zeichen des Gedenkens an Opfer des nationalsozialistischen Regimes verlegt: für Menschen jüdischen Glaubens, politisch Andersdenkende und Menschen mit Behinderung. De Broschüre führt zu den Steinen und berichtet über das Schicksal der Opfer.

Mitten unter uns

Der zweite Teil namens „Vergessene Orte“ führt die Leserinnen und Leser zu einst bedeutsamen Stätten, denen Hintergrund heute vielen unbekannt ist. Dazu gehören Ehemalige Gefangenen- oder Flüchtlingslager, Gedenkstätten oder ehemalige Bunker. Gerd Wildfang hatte im Rahmen des Erinnerungsprojekts „70 Jahre danach“ eine Fahrt zu diesen Orten konzipiert.

45 Jugendliche zeichneten als „Communauten“ die Geschichte von Cuxhavenerinnen und Cuxhavener auf, die einst als Immigranten hierher gekommen sind. Die Filme sind per QR-Code an sieben verschiedenen Orten abzurufen und können an Ort und Stelle auf dem Smartphone angeschaut werden. Bis heute werden die Werke der Jugendlichen auch auf der Interkulturellen Woche im Bali-Kino als Vorfilme gezeigt.

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