
Bürger müssen selbst ran: So könnten die Hemmoorer jetzt zu schnellem Internet kommen
HEMMOOR. Vielleicht erhalten viele Bürgerinnen und Bürger der Samtgemeinde Hemmoor zu Weihnachten ein besonderes Geschenk, für das sie allerdings auch selbst zahlen und sich zuvor einsetzen müssen: einen leistungsfähigen Internetanschluss.
Wie berichtet, plant das Unternehmen "Deutsche Glasfaser" die Erschließung von Bereichen in der Stadt Hemmoor sowie in den Gemeinden Hechthausen und Osten, in denen zurzeit noch nicht eine leistungsstarke Internetverbindung besteht.
"Fiber to Home"
Das Unternehmen hat sich in der Branche einen Namen gemacht. Selbstbewusst wirbt die Firma unter anderem damit: "Bislang hat Deutsche Glasfaser so viele FTTH-Anschlüsse realisiert, wie deutschlandweit kein anderer Investor oder Telekommunikationsdienstleister." Bei "FTTH" handelt es sich um die Abkürzung für "Fiber to the home" und damit den Anschluss des Breitbandnetzes bis direkt in die Wohnung oder das Büro.
Vertraglich vorab binden
Zum Nulltarif gibt es das natürlich nicht. Denn bevor das Unternehmen tätig wird und für ein Breitbandnetz sorgt, müssen die Bürgerinnen und Bürger aktiv werden und ihr Interesse bekunden.
Mindestens 40 Prozent der Haushalte in den betreffenden Bereichen, die "Deutsche Glasfaser" erschließen möchte, müssen sich vertraglich an das Unternehmen für rund zwei Jahre per Vertrag binden.
Unterstützung der Gemeinden
Wer sich zügig meldet, hat einen Vorteil: Man muss nicht die Anschlusskosten von 750 Euro tragen. Wer sich später als - so die Firma - "Nachzügler" - entscheidet, kommt um diese einmalige Zahlung nicht umhin. Kurz vor Jahresende endet die Anmeldefrist.
Die Räte der Stadt Hemmoor und der Gemeinden Osten und Hechthausen haben sich dazu entschieden, die Initiative zu unterstützen. Kein Wunder: Ohne finanzielle Förderprogramme wären die Kommunen nicht in der Lage, den Breitbandausbau allein zu stemmen.
Info-Abende geplant
Um das Breitband-Programm zu erläutern, ist zunächst am Dienstag, 12. Oktober, ab 19 Uhr ein "Online-Infoabend" für Interessierte vorgesehen. Eine Teilnahme ist über die Internetadresse www.deutsche-glasfaser.de/hemmoor per PC oder Laptop möglich.
Wer sich lieber persönlich informieren möchte, kann ab dem 13. Oktober den "Servicepunkt Hemmoor" auf dem Hemmoorer Rathausplatz ansteuern. Er ist dann zwischen montags und freitags zwischen 10 und 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr sowie sonnabends von 10 bis 13 Uhr geöffnet.
Viele Hemmoorer Bereiche abgedeckt
Die Firma sieht eine Erschließung in den Teilbereichen "Althemmoor, Bornberg, Hechthausen, Hemmoor, Klint Laumühlen, Osten und Westersode" vor. Doch diese allgemeine Darstellung berücksichtigt nicht die parzellengenaue Darstellung eines möglichen Anschlusses. Und wer völlig durch dieses Raster fällt? Da gibt es eine gute Nachricht der amtierenden Bürgermeister: Die Räte hätten sich darauf verständigt, dass dann bei der Restabdeckung die Kommune die Finanzierung übernehme.
Flächendeckendes Breitbandnetz geplant
Aber: Das Unternehmen "Deutsche Glasfaser" plant, dass bis Ende kommenden Jahres ein flächendeckendes Breitbandnetz existiert. Wo und wann angesichts der finanziellen Auswirkungen dann noch Kommunen weiter nachjustieren, liegt an der Akzeptanz des Angebotes.