
"Historisches Ergebnis" im Kreis Cuxhaven: So gewann Schneider das Direktmandat
KREIS CUXHAVEN. Der SPD-Bundestagskandidat und Politik-Neuling Daniel Schneider hat sich gegen seinen Mitbewerber Enak Ferlemann (CDU) durchgesetzt - überraschend deutlich.
Der Politik-Neuling hat's geschafft: Im Rennen um das Direktmandat im Wahlkreis Cuxhaven-Stade II hat sich der SPD-Kandidat und Quereinsteiger Daniel Schneider gegen CDU-Schwergewicht Enak Ferlemann überraschend deutlich durchgesetzt. Der SPD-Unterbezirksvorsitzende Oliver Lottke sprach auf der Wahlparty der Sozialdemokraten von einem "historischen Ergebnis".
Engagierter Wahlkampf
Der 44-jährige Deichbrand-Macher überzeugte nach einem engagierten Wahlkampf 36,81 Prozent der Wählerinnen und Wähler, ihm die Erststimme zu geben. Enak Ferlemann (CDU) kam auf 30,13 Prozent. Abgeschlagen: Stefan Wenzel von den Grünen mit 11,02 Prozent der Stimmen und der AfD-Kandidat Olaf Kappelt mit 7,32 Prozent der Erststimmen.
Starke Ergebnisse fuhr Schneider vor allem in der Stadt Cuxhaven ein, wo er in nahezu allen Wahlbezirken weit vor seinem Hauptkonkurrenten Enak Ferlemann lag. In einigen Briefwahlbezirken holte der Event- und Marketingmanager aus Otterndorf absolute Mehrheiten. Seinen Top-Wert erreichte Schneider im Wahlbezirk 35 (Franzenburger Schule) mit 55,5 Prozent.
"Historisches ist passiert"
"Ich glaube, heute ist Historisches passiert", sagte der SPD-Landtagsabgeordnete und Unterbezirksvorsitzende Oliver Lottke, als er Daniel Schneider um 20 Uhr auf die Bühne der "Hol Rut"-Halle im Cuxhavener Hafen holte. Der Bundestagskandidat habe es geschafft, einen langjährigen CDU-Bundespolitiker und Staatssekretär "aus den Socken zu hauen", das sei eine außergewöhnliche Leistung, so Lottke. Während seine Parteifreunde bereits deutlich vor Auszählungsende jubelten, hielt sich Schneider mit Gefühlsausbrüchen zunächst zurück. "Ich habe nicht das Champions-League-Finale gewonnen, sondern nur ein Mandat. Demut ist angesagt", kommentierte Schneider das Wahlergebnis. Er dankte an erster Stelle seiner Familie, dann den Genossinnen und Genossen, insbesondere Gunnar Wegener, Oliver Lottke und Oliver Ebken, die ihn überredet hatten, für die Sozialdemokraten als Bundestagskandidat anzutreten.
"Jetzt geht es erst richtig los. Wer A sagt, muss auch B sagen", sagte Schneider. Er wolle in Berlin einen richtig guten Job machen und danach streben, "einer der besten Bundestagsabgeordneten zu sein."
Es geht Schlag auf Schlag für Schneider
Bereits am Montag reist Schneider in die Bundeshauptstadt, um am Gartenfest des Seeheimer Kreises teilzunehmen. Am Dienstag geht die erste SPD-Fraktionssitzung über die Bühne und am Mittwoch werden die "Neuen" in den Bundestagsbetrieb eingeführt.
Seine Tätigkeit als Deichbrand-Geschäftsführer will der Familienvater aus Otterndorf - wie bereits berichtet - niederlegen, um sich ganz der politischen Arbeit zu widmen. "Aber in der Sommerpause werde ich natürlich auf dem Deichbrand mitfeiern. Das ist ja wohl klar."
Von Jens-Christian Mangels und Maren Reese-Winne