Der Landkreis Cuxhaven will zeitnah mit den mobilen Teams in die Dörfer fahren, um dort die Drittimpfungen gegen das Corona-Virus allen anzubieten, die nicht ad hoc einen Termin bei ihrem Hausarzt bekommen. Auch Erst- und Zweitimpfungen sollen dort wieder möglich sein. Foto: dpa
Der Landkreis Cuxhaven will zeitnah mit den mobilen Teams in die Dörfer fahren, um dort die Drittimpfungen gegen das Corona-Virus allen anzubieten, die nicht ad hoc einen Termin bei ihrem Hausarzt bekommen. Auch Erst- und Zweitimpfungen sollen dort wieder möglich sein. Foto: dpa
"Booster"

Corona-Drittimpfung: Mobile Teams kommen in Dörfer im Kreis Cuxhaven

08.11.2021

KREIS CUXHAVEN. Die Nachfrage nach den Corona-Boostern im Kreis Cuxhaven ist groß. So groß, dass einzelne Hausarztpraxen offenbar keine zeitnahen Impftermine mehr anbieten können. Der Landkreis kündigt jetzt Abhilfe an.

Die mobilen Teams sollen zeitnah Corona-Impfungen in den Dörfern anbieten können, ähnlich wie schon im Frühjahr.

Termine erst im März 2022

Sein Onkel sei über 80 Jahre alt, einer der ersten im Frühjahr gewesen, der eine Corona-Impfungen bekommen hätte, aber jetzt habe er das Nachsehen - sein Hausarzt können ihm erst im März 2022 einen Termin für die Drittimpfung anbieten. Das schreibt ein Leser an unsere Redaktion, auch drei weitere Anrufer haben sich in der vergangenen Woche gemeldet und ähnliches berichtet. "In einigen Arztpraxen scheint das Boostern ganz gut zu funktionieren, in anderen dauert es länger", schätzt Kirsten von der Lieth, Sprecherin des Landkreises Cuxhaven, die Lage ein. Das Gesundheitsamt mache allerdings keine Erhebungen dazu, wie die Impfkampagne bei den Hausärzten läuft. 

Dezentrales Impfangebot in Kommunen

Dass Nachfrage und Angebot bei der dritten Corona-Impfung offenbar auseinanderklaffen, habe man aber bereits als Problem erkannt. "Das ist auch beim Sozialministerium angekommen", sagt von der Lieth. Und hat eine gute Nachricht im Gepäck: Der Landkreis Cuxhaven will zeitnah dezentral in den Kommunen die Drittimpfungen gegen das Corona-Virus für alle Bürger, die in der von der Ständigen Impfkommission (STIKO) festgelegten Prioritätengruppe fallen, anbieten. 

Details werden geplant

"Wir bereiten uns gerade darauf vor, der Kollege schreibt einen Tourenplan", so von der Lieth. Ähnlich wie bei den dezentralen Angeboten im Frühjahr seien gerade alle Hauptverwaltungsbeamten in den Kommunen angesprochen worden, die positiv auf die Anfrage reagiert hätten. Derzeit werde jeweils nach geeigneten Räumlichkeiten - im Frühjahr waren das unter anderem beispielsweise Turnhallen - gesucht. "Ob wir die Menschen einladen, das mit oder ohne Terminvergabe machen werden oder nicht, wird gerade noch überlegt", so von der Lieth.

Rechtliche Grundlage fehlt noch

Denn noch warte der Kreis auf die rechtliche Grundlage. "Der Erlass zum mobilen Impfen muss noch geändert werden", erklärt die Landkreissprecherin. Denn bisher sehe dieser nur vor, dass die mobilen Teams gezielt aufsuchend in Gemeinschaftseinrichtungen (etwa Alten- und Pflegeheime), bei bestimmten vulnerablen Gruppen oder in akut regionalen Fällen zum Einsatz kommen. "Dort, wo es Hotspots gibt, beispielsweise", so von der Lieth. Die generelle dezentrale Impfung sei bisher im Landeserlass nicht vorgesehen. 

Impfen nur in Hotspots erlaubt

"Wir schärfen im Laufe der Woche jetzt noch einmal nach", bestätigt Oliver Grimm, Sprecher des zuständigen Sozialministeriums in Hannover. Den mobilen Teams soll dann auch offiziell die Möglichkeit gegeben werden, dezentrale Angebote "stationär anbieten zu können, also in Turnhallen oder Ämtern selbst", so Grimm. Bei der Verschärfung handele es sich um juristische Feinheiten. "Von unserer Seite verbietet bisher niemand dezentrale Angebote und sie werden in anderen Kommunen auch gemacht", so Grimm. Von der Lieth sagt, dort gebe es Hotspots. Auf den Dienstbesprechungen habe es bisher vom Land immer geheißen, generelle dezentrale Angebote seien nicht mit dem Erlass gemeint.

Drittimpfungen in Heimen durch

"Unser Ziel ist es, so viel wie möglich gerade auch in der Fläche des Landkreises anbieten zu können", betont die Kreis-Sprecherin. Demnach könnten vor Ort dann auch Erst- und Zweitimpfungen angeboten werden. Mit den Drittimpfungen in den Alten- und Pflegeheimen im Landkreis Cuxhaven seien die Mobilen Teams inzwischen fast durch. "Da stand dann die Frage im Raum, was sie jetzt noch machen sollen", so von der Lieth.

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