Ab Juli sollen Corona-Bürgertests in der Regel drei Euro kosten. Symbolfoto: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Ab Juli sollen Corona-Bürgertests in der Regel drei Euro kosten. Symbolfoto: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Keine kostenlosen Tests mehr

Corona-Tests werden kostenpflichtig: Niedersachsens Gesundheitsministerin reagiert

24.06.2022

KREIS CUXHAVEN. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass die bislang kostenlosen Corona-Bürgertests kostenpflichtig werden.

Er hätte kostenlose Bürgertests für alle gerne weitergeführt, sagte der SPD-Politiker. Angesichts der Kosten von durchschnittlich einer Milliarde Euro pro Monat sei dies für den Bund in der angespannten Haushaltslage nicht mehr zu leisten. Das neue Konzept sehe nun bis Jahresende noch Ausgaben von 2,7 Milliarden Euro vor - bei voller Übernahme wären bis zu fünf Milliarden Euro zu erwarten gewesen.

Tests sollen drei Euro kosten

Kostenlose Schnelltests sollen künftig weiter für vulnerable Gruppen möglich sein, darunter auch Kinder bis fünf Jahre, Frauen zu Beginn der Schwangerschaft und Besucher von Kliniken und Pflegeheimen. Die Länder hätten die Möglichkeit, die Eigenbeteiligung von drei Euro auch für weitere Gruppen zu übernehmen.

Kritik aus Niedersachsen

Die Niedersächsische Gesundheitsministerin Daniela Behrens reagiert auf Lauterbachs Ankündigung: "Wir nehmen zur Kenntnis, dass der Bund einen Wechsel in der Teststrategie vollzieht und anlasslose Schnelltests darin keinen hohen Stellenwert mehr genießen. Ich halte diese Strategie auch im Hinblick auf einen möglicherweise schwierigen Herbst für falsch. Das Auslaufen der anlasslosen kostenlosen Bürgertests nimmt uns Sicherheit im Erkennen von Infektionen und bei der Unterbrechung von Infektionsketten. Ich hätte mir deshalb die Fortsetzung der kostenlosen Bürgertestungen für alle gewünscht."

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Kostenlose Tests möglich

Richtig sei hingegen, dass "der Bund nun mehr Wert auf die qualitätsvolle Arbeit der Testzentren legt. Beruhigend ist auch, dass alle, bei denen ein begründeter Verdacht für eine Infektion besteht, beispielsweise aufgrund von Symptomen oder weil man mit einer infizierten Person in einem Haushalt lebt, sich auch weiterhin kostenfrei testen lassen können."

Nicht in Abrechnung eingebunden

Behrens weiter: "Ansonsten: Bei der erst gestern zu Ende gegangenen Konferenz der Gesundheitsministerinnen und -Minister der Länder und des Bundes haben alle Bundesländer sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass ihnen eine Finanzierung der Bürgertests zusätzlich zu den Kosten für die Testungen in Schulen und Kita sowie der Bereitstellung der Impfinfrastruktur schlicht nicht möglich ist. Das gilt erst recht vor dem Hintergrund, dass wir in die Abrechnung der Tests bisher überhaupt nicht eingebunden sind."

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