Stadtentwicklung

Cuxhaven: Ehemaliges Autohaus wird abgerissen

18.05.2018

CUXHAVEN. Am Montag begannen die Abrissarbeiten am früheren Autohaus "Audi-Center Manikowski" in der Wernerstraße/Ecke Meyerstraße. Von Maren Reese-Winne

Stück für Stück arbeitet sich ein Bagger durch das Gebäude und pickt Bruchstück um Bruchstück heraus. Auf dem insgesamt rund 4700 Quadratmeter großen Grundstück ist der Neubau einer Seniorenresidenz geplant.

Der Verwaltungsausschuss der Stadt hat am 30. November 2017 den Abschluss eines städtebaulichen Vertrags mit der Projektgesellschaft Specht-Gruppe Vier GmbH, Bremen, beschlossen. Laut Planung werden zwei Gebäude mit jeweils drei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss (einmal zur Werner- und einmal zur Meyerstraße ausgerichtet) gebaut und durch einen Glastrakt miteinander verbunden.

Vorgesehen sind 78 Pflegezimmer (jeweils 18,5 Quadratmeter mit Bad) sowie 14 größere „Pflegesuiten“, die auch zu zweit bewohnt werden können. Oben auf dem Glastrakt ist laut Vorlage der Stadt ein Café mit Dachterrasse vorgesehen. Die Außenanlagen sollen einen Platzcharakter erhalten. In einem „halböffentlichen Bereich“ besteht die Möglichkeit für Nicht-Bewohner, im Haus an der Verpflegung teilzunehmen.

Mit dem städtebaulichen Vertrag ist der Rahmen dessen, was der Investor umsetzen kann, vorgegeben worden. Bevor die ersten Wände errichtet werden können, ist allerdings noch das Bauleitverfahren zu bewältigen. Die Änderung des Bauungsplans Nr. 147 „Östlich der Wernerstraße“ wird in den Ratsgremien diskutiert und beschlossen, ebenso die Änderung des Flächennutzungsplans.

Dezernatsleiter Martin Adamski begrüßt die vorgesehene Aufwertung des Entrees zur Innenstadt an dieser Stelle. Davon profitierten auch die Bewohner der Straße „Am Dobben“. Die Wohnbebauung im bisherigen Gewerbegebiet bedeutet eine erhöhte Qualität für dieses Viertel. Er rechnet für das kommende Jahr mit einer „Baureife“ für das Grundstück.

Die Specht-Gruppe ist in Cuxhaven nicht unbekannt, hat sie doch Mitte Dezember 2016 den ehemaligen „Nordsee-Pflege“-Pflegedienst übernommen und im September 2017 die Immobilie der „Nordseepflege“ in der Segelckestraße 28 in der Innenstadt gekauft. Dort betreibt sie den Wohnpark Weser als Einrichtung für betreutes Wohnen sowie die Weser-Tagespflege. Die Gruppe (früher „Residenz-Gruppe“) ist nach eigener Aussage auf ihrer Homepage auf Planung, Realisierung und Vertrieb von Pflegeimmobilien spezialisiert.

Auch auf der anderen Seite der Wernerstraße (Ecke Störtebekerstraße) – früher ebenfalls vom Autohaus Manikowski als Ausstellungsfläche genutzt – tut sich etwas: Dort ist die SeniorenConcept Bau GmbH, Oldenburg, daran interessiert, eine Wohnanlage für unterschiedliche Gruppen von Interessentinnen und Interessenten zu errichten.

Eine entsprechende Vorlage wird voraussichtlich im Juni im Bauausschuss vorgestellt und diskutiert. Dazu hat sich auch eine Delegation des Investors angekündigt.

Wie Martin Adamski erläutert, handelt es sich nicht einfach nur um eine weitere Senioreneinrichtung. Der Hauptkomplex mit drei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss soll rund 25 barrierefreie Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen aufnehmen, dazu Gemeinschaftsflächen und ein Service- und Betreuungsangebot. Damit entstünde so etwas wie ein WG-Modell, was von vielen Cuxhavenerinnen und Cuxhavenern seit langem nachgefragt wird. Das Angebot richtet sich speziell an ältere Menschen mit geringem Unterstützungsbedarf.

In einem zweiten Trakt (vorgesehen sind zwei Voll- und ein Dachgeschoss) sollen 13 Ein- bis Dreizimmerwohnungen entstehen – eine Größe, an der in Cuxhaven ebenfalls großer Mangel besteht. Mit diesen Wohnungen sind keine weiteren Serviceleistungen verbunden. Vier zweigeschossige Reihenhäuser sollen die Bebauung außerdem abrunden.

Martin Adamski schwebt vor, dass hier auf ganz natürliche Weise so etwas wie ein Mehrgenerationenwohnen entsteht. Generell bedeuteten mehr Wohnungen in solcher Nähe zur Innenstadt eine Aufwertung.

Voraussetzung für eine Umsetzung ist die Zustimmung in den städtischen Gremien. Dabei geht es ebenfalls um den Abschluss eines städtebaulichen Vertrags und die entsprechenden Plananpassungen.

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