"Zutritt nach 2G-Regel": Was in Sachsen-Anhalt (Bild) und anderen Bundesländern bereits gilt. soll Ende der Woche auch in Niedersachsen umgesetzt werden. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa
"Zutritt nach 2G-Regel": Was in Sachsen-Anhalt (Bild) und anderen Bundesländern bereits gilt. soll Ende der Woche auch in Niedersachsen umgesetzt werden. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa
2G im Handel

"Kunden abgeschreckt": Cuxhavener Kaufleute für einfachere Corona-Kontrollen

von Kai Koppe | 06.12.2021

CUXHAVEN. Lässt sich das auf dem Ritzebütteler Weihnachtsmarkt praktizierte Modell auf Cuxhavener Geschäfte übertragen?

An möglichst zentraler Stelle einmal das Zertifikat und den Personalausweis vorzeigen, ein Bändchen erhalten und anschließend in der gesamten Innenstadt einkaufen: Unter 2G-Bedingungen ließen sich mithilfe solch eines Modells Ansammlungen vor den Ladentüren sowie der Aufwand der für Händler wie Kunden gleichermaßen lästigen Zutrittskontrollen minimieren. 

Neuauflage Corona-Verordnung

Dass nach vorangegangenen Richtlinien-Änderungen für Gastronomie, Friseure oder den für den Kulturbetrieb schärfere Coronaschutz-Regeln im Bereich des Einzelhandels zum Tragen kommen, steht fest: Gegenüber unserer Redaktion bestätigte die Staatskanzlei am gestrigen Montag, dass eine Neuauflage der niedersächsischen Corona-Verordnung den Zutritt zu Geschäften (sofern sie nicht der Grundversorgung dienen) auf Geimpfte und Genesene beschränken wird. "Voraussichtlich wird die Verordnung am Freitag veröffentlicht und tritt dann am Samstag in Kraft", antwortete Regierungssprecherin Anke Pörksen auf die Frage nach einem Datum, zu welchem die neuen, auf die Bund-Länder-Beschlüsse zurückgehenden Richtlinien greifen. Die Aussicht, dass ausgerechnet der wirtschaftlich wichtige Sonnabend vor dem dritten Advent zum Stichtag für die Einführung der 2G-Regelung werden könnte, ist geeignet, den Verdruss unter Händlern zu steigern. 

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Shopping-Laune könnte durch Auflagen sinken

Ralf Duderstadt, Vorsitzender der Werbegemeinschaft "Cuxhaven activ" erwähnte in diesem Zusammenhang eine ohnehin schon bestehende Zurückhaltung unter den Kunden, die durch zusätzliche Auflagen verstärkt werde. "Wenn man vor jedem Laden seinen Impfnachweis vorzeigen muss, wird vielen die Lust zum Shopping vergehen", warnte Duderstadt, der sich aus genau diesem Grund für die eingangs skizzierte Lösung mit den an einem Checkpoint erhältlichen Bändchen starkmacht. In einigen Innenstädten werde das vom Ritzebütteler Weihnachtsmarkt her bekannte Modell praktiziert, argumentierte Duderstadt, der an die Wirtschaftsförderung herangetreten ist, um für eine Vereinfachung der Zutrittskontrollen zu werben. 

Verwaltung reagiert aktuell noch reserviert

"Wir wissen von der Idee", bestätigte Stadt-Sprecher Marcel Kolbenstetter und berichtete, dass exakt dieser Ansatz in einer Schalte mit anderen niedersächsischen Kommunen thematisiert worden sei. Wenn es um die Umsetzung geht, reagieren Rathäuser derzeit trotzdem zurückhaltend: Im Namen der Stadt Cuxhaven gab Kolbenstetter zu bedenken, dass der Vorschlag der Modellkommunen-Regelung aus dem vergangenen Frühjahr ähnele, die Herausforderungen inzwischen ganz andere seien. Nach seinen Worten müsste die beschriebene Lösung zudem nicht allein für die "Norder", sondern für die gesamte Stadt gelten, was Kolbenstetter als "herausfordernd" beschrieb. "Wir nehmen die Anregung gerne auf, aber sie muss auch umsetzbar sein", sagte der Pressesprecher der Stadt, der nichtsdestotrotz ankündigte, dass die Verwaltung in jedem Fall mit der Händlerschaft im Gespräch bleibe.

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Kai Koppe

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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