Würde man es nicht besser wissen, könnte man denken, Emma Barthel, Masha Lühning, Dana Ölscher und Louna-Lee Fehder feiern auf dem echten Deichbrand-Festival. Damit es sich so anfühlt, haben sie Garten und Wohnwagen ins "Deichbrand at Home" verwandelt. Foto: Tobias Lühning
Würde man es nicht besser wissen, könnte man denken, Emma Barthel, Masha Lühning, Dana Ölscher und Louna-Lee Fehder feiern auf dem echten Deichbrand-Festival. Damit es sich so anfühlt, haben sie Garten und Wohnwagen ins "Deichbrand at Home" verwandelt. Foto: Tobias Lühning
Festival-Sommer

Cuxhaven/Wanhöden: Voller Erfolg für "Deichbrand at Home"

von Denice May | 20.07.2020

KREIS CUXHAVEN. "Das 'Deichbrand at Home‘ war für uns - wie auch sonst - eine Menge Arbeit, doch ein unfassbarer Spaß und der wohl bestmögliche Trost für unseren Sommer"...

..., heißt es von den Organisatoren auf der Internetseite des Deichbrand-Festivals. Rund 50 Mitarbeiter sorgten am vergangenen Wochenende dafür, dass beim virtuellen Festivalgeschehen alles glatt lief. Auch Deichbrand-Geschäftsführer Marc Engelke war die ganze Zeit im Einsatz und zieht ein positives Fazit.

Deichbrand at Home

Anders als in den vergangenen Jahren, wo das Deichbrand-Festival immer größer und spektakulärer wurde, zeigte sich "Deichbrand at Home" klein und bescheiden. Das Produktions-Dorf bestand gerade einmal aus drei Künstlergarderoben, einem Social-Media-Büro, einer Bild- sowie einer Tonregie und natürlich einer Bühne. Es lag versteckt dort, wo sonst das Greencamp liegt - ohne direkte Zugänge und mit jeder Menge Wald ringsherum.

Virtuelle Alternative

Für die virtuelle Alternative zum klassischen Deichbrand-Festival haben die Veranstalter einiges aufgefahren: Neben den Liveacts gab es Interviews, Spontan-Raps und Spielideen, mit denen sie die Fans zu Hause bei Laune hielten. "Wir haben das Projekt über alle Bereiche hinweg mit sehr heißer Nadel geplant. Vom Trailer-Dreh über die Erstellung der Festival-Boxen für zu Hause und deren Versand - man kann sagen, das komplette 'Deichbrand at Home'. Aber, es hat am Ende alles funktioniert", resümiert Deichbrand-Geschäftsführer Marc Engelke zufrieden.

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Streaming-Zahlen hoch

Doch nicht nur die Planung hat funktioniert, auch die Durchführung des virtuellen Festivals: "Die Streaming-Zahlen waren deutlich höher als wir gedacht hätten. Am Freitag haben sich fast 120 000 Endgeräte eingeschaltet, die man ja noch einmal mit den Personen, die vor den Bildschirmen saßen, multiplizieren muss. Am Samstag waren es 109 000 Endgeräte. Die Zahlen sind super gut und übersteigen damit sogar die Zahl der Besucher, die normalerweise zum Deichbrand kommen." Gerechnet haben sie mit so einer enormen Beteiligung nicht: "Wir haben mit deutlich weniger Zugriffen gerechnet. Ich hatte gehofft, dass sich am Ende um die 20 bis 30 Tausend Geräte einschalten."

Festival-Link millionenfach geteilt

Auch in den sozialen Medien gingen die Verlinkungen, die in Verbindung mit dem Deichbrand standen, durch die Decke: "Allein am Freitag wurde das Projekt 'Deichbrand at Home' zweieinhalb Millionen Mal wahrgenommen. Das Thema war am Wochenende viral. Wir haben Hunderte Zuschriften, Videos und Fotos aus ganz Deutschland zugeschickt bekommen." Die meisten Reaktionen erhielten sie aus Norddeutschland. Es gab aber auch viel positives Feedback aus vielen anderen Teilen Deutschlands wie beispielsweise Stuttgart, Berlin, Saarbrücken oder Köln. Gefeiert wurde einfach überall.

Hoffen auf Deichbrand 2021

"Für uns war es ein absolut gelungenes Trostpflaster. Aber es fehlten die beiden großen Bühnen, das Riesenrad und die Festival-Crowd", so Engelke. Doch auch wenn das "At-Home"-Festival ein voller Erfolg war, hofft der Deichbrand-Macher: "dass wir in zwölf Monaten eine andere Lage haben und das Festival wieder genauso veranstalten können, wie wir es gewohnt sind. Wir haben einiges dazugelernt - auch für die Zukunft, wenn man überlegt, so etwas als zusätzliches Programm anzubieten." Ob sich solch ein regelmäßiges Projekt wirtschaftlich lohnt, weiß Marc Engelke nicht, aber: "Diese Ausgabe hat auf jeden Fall einen erheblichen Überschuss erwirtschaftet. Alles geht an das Projekt 'Viva con Agua'. Ich gehe davon aus, dass das einige Zehntausend Euro werden."

"Kein Ersatz für richtiges Festival"

Marc Engelkes Fazit: Der Aufwand habe sich auf jeden Fall gelohnt. Das "Deichbrand at Home" sei eine gute Alternative, aber kein Ersatz für ein richtiges Festival.

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Denice May

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

dmay@no-spamcuxonline.de

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