"Cuxi-Bahn" ist nach Köln verkauft
Unterschiedliche Standpunkte von NHC und Kleinbahn-Betreiber Gerd Osterndorff
cew. - Keine erfreuliche Nachricht für die Cuxhavener und die Gäste im Nordseeheilbad gleichermaßen: In den Meinungsverschiedenheiten zwischen Kleinbahn-Betreiber Gerd Osterndorff und der Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH (NHC) ist die "Cuxi-Bahn" auf der Strecke geblieben. Wie Osterndorff im Gespräch mit den Cuxhavener Nachrichten mitteilte, blieb ihm keine Alternative: Er musste die "Cuxi-Bahn" verkaufen. Zukünftig wird sie voraussichtlich als "Express" zwischen der Dom-Platte in Köln und dem Schokoladenmuseum verkehren.
Grund für die Meinungsverschiedenheiten waren die unterschiedlichen Standpunkte über eine so genannte Lizenzgebühr. Als Osterndorff zur Saison 1992 den Kleinbahnbetrieb aufnahm, zahlte er für die Nutzung der Promenade und die Führung des durch die Stadt geschützten Namens ("Cuxi") 2736 DM an die Kurverwaltung. Eigentlich, so argumentiert der Kleinbahn-Betreiber, müsste das Geld in umgekehrter Richtung fließen, weil er mit seiner Bahn und dem Fahrer eine Dienstleistung für das Nordseeheilbad erbringt und darüber hinaus auch noch vorbildliche Gästebetreuung leistet.
Bei den rund 58000 verkauften Fahrscheinen im Jahre 1992 war die so genannte Lizenzgebühr in Höhe von 2736 DM für den Kleinbahn-Betreiber kein Problem. 1994 konnte er sogar 61000 Fahrgäste befördern. Obwohl die Popularität der "Cuxi-Bahn" groß war, sanken die Fahrgastzahlen ab 1998 beträchtlich. 2004 fuhr Osterndorff das "katastrophale" Ergebnis von 25300 verkauften Fahrscheinen ein. Er meint, dass die Ursachen dafür von der NHC zu verantworten sind, die trotz der negativen Entwicklung immer höhere Lizenzgebühr forderte. Seit 1992 habe sich die NHC-Forderung fast verdoppelt.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen strebte Osterndorff Verhandlungen an. Nach seinen Angaben nahm die NHC eine "völlig starre Haltung" ein, so dass keine echten Verhandlungen zustande kamen, sondern lediglich ein Austausch von Forderungen. Als Osterndorff dann Anfang des Jahres mit der "Cuxi-Bahn" ohne Auftrag dastand und ohne Perspektive auf Einnahmen die Existenz seiner Firma bedroht sah, kündigte er gegenüber der NHC an, unter diesen Voraussetzungen die Bahn verkaufen zu müssen: "Doch auch das änderte ihre Haltung nicht."
Damit war dann nach Angaben von Osterndorff das Schicksal der "Cuxi-Bahn" besiegelt. Per Transporter ging sie von Cuxhaven auf den Weg nach Köln.
Warum sind die Fahrgastzahlen von 61000 im Jahre 1994 auf 25300 im Jahre 2004 so drastisch zusammengeschmolzen? Bisher verkehrte auf der Strecke von Duhnen bis Döse die "Jan-Cux-Strandbahn" der NHC. Am Umsteigepunkt Strandbad Kugelbake setzte dann die "Cuxi-Bahn" die Fahrt bis zur Alten Liebe fort. Wenn es auf dem einen Teil der Strecke nicht funktioniert, wird auch der andere in Mitleidenschaft gezogen, meint Osterndorff. Er kritisiert: "Das Angebot der NHC mit der ,Jan-Cux-Strandbahn' ist eine Schande für die ganze Branche." Vergeblich habe er versucht, auf die NHC einzuwirken, ihren Bahn-Betrieb zu verbessern. Doch das sei mit Hinweis auf "fehlende Mittel" gescheitert.
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