Das Deichbrand-Festival 2020 wurde aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. Foto/Grafik: Deichbrand/Wienzek
Das Deichbrand-Festival 2020 wurde aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. Foto/Grafik: Deichbrand/Wienzek
Corona-Auswirkungen

Deichbrand abgesagt: So steht es um die Zukunft des Festivals

16.04.2020

WANHÖDEN/CUXHAVEN. Die größte Party des Sommers im Raum Cuxhaven ist abgesagt: Das Deichbrand-Festival 2020 fällt aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie aus.

Das gaben die "Brandstifter" am Mittwochabend offiziell bekannt. Enttäuscht, aber verständnisvoll zeigen sich neben den zahlreichen Besuchern auch die Verantwortlichen. Denn das Verbot von Großveranstaltungen durch Bund und Länder steht. Doch welche Auswirkungen hat die allgemeine Absage auf das Event an der Küste und deren Besucher? Die Deichbrand-Chefs Daniel Schneider und Marc Engelke klären auf.

Großveranstaltungen verboten

Das Line Up komplett, die Musiker gebucht, die Vorbereitungen auf Hochtouren - das Deichbrand warf bereits seine Schatten voraus. Doch jetzt kommt alles anders: Das Musikfestival in Wanhöden ist abgesagt.

Der Grund: Großveranstaltungen dürfen bis zum 31. August nicht stattfinden. Auf dieses prinzipielle Verbot im Kampf gegen das Coronavirus einigten sich am Mittwoch die Ministerpräsidenten der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die "Brandstifter" reagierten prompt auf die Verordnung der Politik. Noch am Abend folgte die offizielle Absage des Open-Air-Events.

Bleiben Deichbrand-Macher auf Kosten sitzen?

Eine Verschiebung der Veranstaltung auf einen späteren Zeitraum in diesem Jahr sei "aus vielen organisatorischen Gründen nicht möglich", bedauert Geschäftsführer Marc Engelke. Gegen den Ausfall seien die Veranstalter versichert. "Dennoch ist das finanzielle Ausmaß der Absage in diesem Jahr für uns noch nicht genau ermittelt. Also wissen wir noch nicht final, ob oder auf welchen Kosten wir sitzen bleiben."

Dass das Festival auch in den kommenden Jahren in Gefahr ist, glauben die Organisatoren aber nicht. "Wir rechnen mit ausreichend Support von allen Seiten und blicken optimistisch in die Zukunft", versichert Deichbrand-Macher Daniel Schneider.

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Zehn-Jahres-Vertrag läuft

Im Sommer 2018 hatten die Veranstalter "ESK Events & Promotion GmbH" einen Zehn-Jahres-Vertrag mit der Gemeinde Wurster Nordseeküste abgeschlossen. Der Termin für das Deichbrand 2021 steht bereits: Das Festival an der Nordsee soll vom 15. bis 18. Juli über die Bühne gehen. In welchem Umfang das geschieht, ist noch unklar.

Acts werden für 2021 eingeladen

Mit Hochdruck arbeite das Team nun an dem Festival im kommenden Jahr, verspricht Geschäftsführer Engelke. Auch Verhandlungen mit den Musikern werden jetzt aufgenommen. Das sei zuvor nicht möglich gewesen. "Wir überlegen nun, die rund 100 in diesem Jahr geplanten Bands, DJs, Live-Acts und Slammer für das Deichbrand-Festival 2021 einzuladen", sagt Geschäftsführer Daniel Schneider.

Das würde bedeuten: Fans dürften sich auch im kommenden Jahr auf hochklassige Acts wie die "Beatsteaks", "Steve Aoki", "Sido", "Capital Bra" & "Samra" oder "Nightwish" freuen. Die Deichbrand-Macher hatten in diesem Jahr groß aufgefahren. Dementsprechend riesig war die Euphorie bei den Besuchern.

Appell an die Fans

Nach der Absage am Mittwoch sei eine riesige Fragen-Flut beim Veranstalter eingegangen. Werden Tickets rückerstattet oder behalten sie ihre Gültigkeit für das kommende Jahr? Es gibt einige Unklarheiten. "Wir brauchen ein wenig Zeit, um alle Fragen beantworten zu können. Die gesamte Abwicklung wird jetzt geplant", bittet Schneider um Verständnis und Geduld - und hofft: "Wir wünschen uns, dass einfach alle zum nächsten Deichbrand-Festival kommen und früh ihre Tickets kaufen. Dann werden wir die Krise überstehen."

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Von Joscha Kuczorra und Marcel Kolbenstetter

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