
Cuxhavener gehörte zu den Besten auf der Rennstrecke - was macht er heute?
CUXHAVEN. Hans-Jürgen Brikey hat seinen Traum wahr werden lassen: Er fuhr erfolgreich Motorradrennen, sicherte sich Siege und Meistertitel. Mittlerweile hat der Cuxhavener seine Rennmaschine abgestellt und gegen ein anders Sportgerät eingetauscht.
Im Alter von 18 Jahren kaufte sich Hans-Jürgen Brikey sein erstes Geländemotorrad - eine Enduro. "Damit bin ich dann mit Freunden zum Spaß im Gelände gefahren und habe gemerkt, dass ich ein Talent habe." So führte ihn der Weg zum Motocross. "Zehn Jahre lang war ich dann fast jedes Wochenende deutschlandweit auf den Strecken unterwegs." Er gewann sogar die deutsche Meisterschaft.
Hans-Jürgen Brikeys großer Traum war es nämlich immer, Motorradrennen auf dem Asphalt zu fahren. "Mit 35 Jahren habe ich es dann geschafft. Ich war endlich da angekommen, wo ich immer hin wollte." 1998 startete Hans-Jürgen Brikeys Profi-Karriere in der deutschen Meisterschaft der 500er Klasse. Eine Klasse, die sich als Talentschmiede einen Namen machte und einige spätere Weltmeister hervorbrachte. "Das erste Jahr war heftig. Ich bin vorher ja noch nie auf Asphalt gefahren und war nicht schnell." Im zweiten Jahr sollte es dann aber schon deutlich besser laufen. Am Ende der Saison schaffte es Brikey auf den dritten Platz der 40 Fahrer starken Meisterschaft. Im dritten Jahr wurde er sogar Vizemeister. "Da es in dieser Meisterschaft Punktegeld gab und ich schnelle Erfolge feiern konnte, habe damit gutes Geld verdient." Doch irgendwann schlichen sich kleinere Verletzungen ein und Hans-Jürgen Brikey fand: "Ich bin Mitte 30, jetzt ist gut."
Deutscher Meister beim Yamaha-Aral-Cup
Gerade einmal ein Jahr lang schaffte es der Cuxhavener ohne seine Leidenschaft. "Ich habe dann gedacht, dass ich ja noch einmal beim Yamaha-Aral-Cup nachfragen könnte. Da hatte ich mich mit 24 Jahren schon beworben und wurde abgelehnt, weil ich damals schon zu alt war." Trotzdem wurde Hans-Jürgen Brikey angenommen, kaufte sich eine eigene Yamaha. "Eine Rakete, die über 300 km/h lief." Doch das erste Meisterschaftsjahr lief alles andere als zufriedenstellend. "Ich wurde in der Meisterschaft Elfter, habe aber in den Rennen gezeigt, dass ich was drauf habe." Das zweite Jahr lief dann - um es mit Brikeys Worten zu benennen - sagenhaft. "Ich bin deutscher Meister geworden - das muss man erst einmal hinkriegen."
Profisport in der Serie Pro Superbike
Eigentlich wollte Hans-Jürgen Brikey im zweiten Jahr dann richtig angreifen. "Aber die Serie wurde nicht mehr im TV übertragen und gab mir den Anlass zu sagen: Schluss, aus, vorbei - das war's." Denn ohne TV-Übertragung ist die Serie auch für Sponsoren nicht mehr interessant genug. "Und als Privatfahrer brauchst du pro Saison etwa 100 000 Euro."
Selbstständig mit eigener Solar-Firma
Auch wenn Hans-Jürgen Brikey heute nicht mehr aufs Motorrad steigt, ist er glücklich, dass er seinen Jugendtraum wahr werden lassen konnte. "Ich würde jedem jungen Menschen raten, wenn er einen Traum hat, zu versuchen, ihn zu verwirklichen. Ich habe es auch getan - und geschafft."