Das Heer schließt seine Pforten in Altenwalde:

Die letzten machen das Licht aus

27.09.2013

CUXHAVEN.  Seit Wochen läuft der Kehraus in der letzten Heeresdienststelle am Standort Cuxhaven. Denn zum 30. September wird die ZAW-Betreuungsstelle in der Altenwalder Hinrich-Wilhelm-Kopf-Kaserne aufgelöst.

Die ZAW-Betreuungsstelle ist der Rest des einst bedeutenden Heeresstandortes Cuxhaven-Altenwalde. 1992 meldete sich das Panzergrenadierbataillon 71/73 ab. 1996 folgte die Auflösung der Panzerjägerkompanie 70 und im Jahre 2003 wurde das Panzerbataillon 74 außer Dienst gestellt, das zuletzt den Truppenübungsplatz betreut hatte.

Nun ist nach fast zehn Jahren auch Schluss für die ZAW-Betreuungsstelle, die am 1. März 2004 in Altenwalde ihren Dienst aufgenommen hatte. Zum großen Bedauern des letzten Chefs, Hauptmann Michael Horn, wird einfach die Tür abgeschlossen. Eine Veranstaltung, bei der er sich bei seinen vielen Kooperationspartnern hätte bedanken können, hält die Bundeswehr nicht für nötig.

 Im Verlauf von neuneinhalb Jahren wurden in Altenwalde über 1800 Soldatinnen und Soldaten im Rahmen einer zivilen Aus- und Weiterbildung (ZAW) geschult.

In Zusammenarbeit mit Bildungsträgern aus den Bereichen Industrie, Handel und Handwerk sowie weiteren Institutionen fanden jeweils 21-monatige Lehrgänge statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die aus der ganzen Bundesrepublik nach Altenwalde kamen, wurden hier in den Berufen Bürokaufleute, Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistungen, Elektroniker für Geräte und Systeme, Fluggerätemechaniker, Fachkraft für Lagerlogistik sowie Berufskraftfahrer ausgebildet.

Zudem fand in der Kaserne die Ausbildung auf Meisterebene statt. Binnen sechs Monaten qualifizierten sich Soldatinnen und Soldaten in den Bereichen Personalfachkaufmann, Wirtschaftsfachwirt oder Fachkaufmann für Einkauf und Logistik.

Dank und positive Bilanz

Seit Oktober 2006 ist Hauptmann Michael Horn als Nachfolger von Hauptmann Gerd Gieschen Chef der Betreuungsstelle, die zeitweise durch eine entsprechende Dienststelle der Marine ergänzt wurde; sie befindet sich inzwischen an der MOS in Bremerhaven. Zusammen kümmerten sie sich zeitweilig um mehr als 600 Lehrgangsteilnehmer gleichzeitig.

Insgesamt fällt Horns Bilanz positiv aus, ohne dass er punktuelle Probleme leugnen würde. Denn viele Soldatinnen und Soldaten waren lange von ihren weit entfernt lebenden Familien getrennt, um die Kurse für das Leben nach der Bundeswehrzeit zu absolvieren. Leider gab es auch hin und wieder Probleme in der Stadt, weil die Lehrgangsteilnehmer „als Gäste zu wenig geschätzt wurden“, stellt Horn bedauernd fest; sie mussten zum Beispiel am Strand grundsätzlich Kurtaxe bezahlen: „Dennoch gilt mein ausdrücklicher Dank den vielen engagierten Kooperationspartnern aus allen Bereichen und aus der Gemeinde Altenwalde, mit denen ich gerne zusammengearbeitet habe.“

HCWINTERS

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