Dirk Fock ist süchtig nach Neuwerk und dem Watt

24.08.2005

Der Sahlenburger ist als Wattwagen-Fahrer ein erfolgreicher Unternehmer und lebt mit seiner Familie nach Ebbe und Flut

she. - "Das Watt macht süchtig", ist sich Dirk Fock sicher. Weil er dieser Sucht verfallen ist, verkehrt er nun schon seit 25 Jahren mit dem Wattwagen zwischen Cuxhaven und Neuwerk. "Ich brauche die Verbindung zur Insel und zum Watt", fügt er hinzu. Zwar etwas wortkarg, aber sehr sympathisch wirkt der 40-jährige Watt- und Pferdenarr, eben typisch norddeutsch. Kein Wunder: Dirk Fock ist auf Neuwerk aufgewachsen und Kind einer Wattwagenfahrer-Familie. Bereits sein Urgroßvater war auf dem ungewöhnlichen Pferdewagen unterwegs. Hautnah konnte Dirk bei seinem Vater Claus Fock lernen, was es bedeutet, die Zügel in der Hand zu haben. "Man muss den Wind immer im Blick haben", hebt er hervor. Bei auflandigem Wind bestehe immer die Gefahr, dass in den Prielen zu viel Wasser steht. Drei- bis viermal im Jahr fallen deshalb geplante Fahrten aus, schätzt Fock. Neben dem Wind muss der Fahrer natürlich auf seine Pferde achten. "Das Gefühl, was man den Pferden abverlangen kann, ist sehr wichtig", sagt er. Schließlich seien die Pferde alle ein wenig anders, haben ihren jeweils eigenen Charakter. "Manche Pferde merken sofort, wenn mal etwas mehr Wind ist oder ein anderer Fahrer die Zügel in der Hand hält, und sind dann etwas nervöser." Für die Pferde sei die Arbeit erträglich und "nicht so anstrengend wie früher die Feldarbeit oder heute Fahrten durch den Sandboden in der Lüneburger Heide", meint er. Der Wattboden sei für die Pferde angenehm - relativ fest, aber auch ein wenig elastisch. Auch die frische Luft tue den Tieren gut, zumal keine lästigen Fliegen umherschwirrten. Etwa bis zu 50 Besucher kann Fock mit seinen Wagen nach Neuwerk befördern. Diese erwartet auf der Insel eine kleine Rundfahrt und dann stoppt die Kolonne bei Traute und Werner Focks "Altem Fischerhaus". In dem Restaurant von Dirks Mutter und seinem Bruder können sich die Neuwerk-Gäste stärken. Im Anschluss fahren die Wagen noch zum Neuwerker Wahrzeichen, dem Leuchtturm. Fock fährt sommers wie winters zu der Insel, von Mitte März bis Ende Oktober sogar täglich. Im Winter startet er ab vier bis fünf Anmeldungen. Gerade zu Weihnachten, Silvester und zur Faschingszeit nutzen viele Touristen die Chance, Neuwerk im Winter zu erleben. Seit sieben Jahren wohnen Dirk und Silke Fock mit ihren beiden Töchtern Wiebke und Tina in Sahlenburg. "Wir leben nach Ebbe und Flut", beschreibt er die Organisation ihres Alltags. Demnächst wird dieser Alltag in der Familie Fock ein wenig durcheinander gewirbelt werden: Sie bekommen ein weiteres Kind, wenn auch nicht ganz geplant, wie Dirk Fock zugibt.

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