Ein sehens-, aber auch schützenswertes Gebiet

30.03.2005

Der ehemalige Truppenübungsplatz Altenwalde bietet als neues Naherholungsgebiet viele Naturschätze

mr. - Im vergangenen Sommer war es nach Jahrzehnten erstmals wieder möglich, den von der Bundeswehr aufgegebenen Truppenübungsplatz zu erkunden. Ein riesiges Naherholungsgebiet, das wegen der einzigartigen Flora und Fauna, die sich trotz - oder gerade wegen - der Bundeswehr entwickeln konnte, aber auch ein besonders schützenswertes Gebiet darstellt. Seit dem 16. Dezember vergangenen Jahres sind weite Teile des ehemaligen Truppenübungsplatzes offiziell zum Naturschutzgebiet erklärt. Damit soll die Öffentlichkeit allerdings nicht ausgesperrt sein: Von einem ausgewiesenen Wegenetz aus sollen Naturliebhaber auch künftig die Landschaft erkunden können. Problematisch hierbei: Die Beschilderung hat sich aufgrund der Abschaffung der Bezirksregierung verzögert; die Bürger bleiben im Unklaren, wohin sie denn nun gehen dürfen oder nicht. So bleibt den Verantwortlichen nur, auf die Vernunft zu bauen und zu appellieren, auf den befestigten Wegen zu bleiben. Dies empfiehlt Jörn Meyer, Forstoberinspektor und Revierleiter des zum Bundesforst Wense gehörenden Forstreviers Altenwalde. Unproblematisch ist das Erkunden des nicht zum Naturschutzgebiet gehörenden weitläufigen Waldgebiets, dessen älteste Bestände vor rund 90 bis 100 Jahren gepflanzt wurden. Die Heide stellt das deutlich sensiblere Gebiet dar, das jetzt auch unter Naturschutz gestellt wurde. Krähenbeer-Küstenheiden wechseln sich mit Glocken- und Besenheide, Mager- und Trockenrasen ab. Vom "Feldherrenhügel" aus, einem überwachsenen Bunker, lässt sich ein guter Überblick gewinnen. Von hier aus sind auch die Wege zu erkennen, über die sich früher die Panzer den Weg kreuz und quer durch die Landschaft bahnten. Dies sind einige der Wege, die Jörn Meyer gerne für die Öffentlichkeit gesperrt sehen würde: So unscheinbar sie sind, bieten sie doch einer Reihe von Insekten, Kleinamphibien und Pflanzen einen wertvollen Lebensraum. "Es bleiben aber genügend Wege offen", beruhigt der Förster. Andererseits müssten bestimmte Gebiete auch für die Öffentlichkeit gesperrt bleiben: Ein neuer Kranichbrutversuch beispielsweise, der im vergangenen Jahr noch scheiterte, sei ohne Chance, wenn die Vögel auch nur wenige Male gestört würden. Neben Flora und Fauna sind auf dem weitläufigen Gelände auch viele Zeugnisse der Vergangenheit zu sehen: So erstreckt sich einmal quer durch die Heide der vor rund 1000 Jahren angelegte Burgwall, ein immerhin 2,50 bis drei Meter hoher Erdwall, der von beiden Seiten durch Gehölzstreifen geschützt ist und von der Bundeswehr in Ruhe gelassen wurde, so wie auch der Große und der Kleine Helmersberg mit ihren immer 22,5 und 20,4 Metern Höhe, beides wahrscheinlich Grabhügel wie auch der Krahnstein. Hinzu kommen diverse militärgeschichtliche Zeugnisse aus der jüngeren Vergangenheit.

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