
Eine Kita mitten im Grünen: Das sind die Pläne für den neuen Waldkindergarten in Wanna
WANNA. In Wanna soll in Kürze ein Waldkindergarten starten. Neben vielen positiven Stimmen sind im Dorf auch auch einige Bedenken zu hören.
Klettern, basteln, forschen -alles an der frischen Luft. In einem Waldkindergarten wird der Forst für die Kleinen zum großen Spiel- und Lernzimmer. Mit dem Förderkreis Waldorfpädagogik Land Hadeln als Träger sollen in Wanna schon bald 15 Kinder auf diese Weise betreut werden. Die Gemeinde ist froh, dass die angespannte Kita-Situation im Dorf entschärft wird. Es gibt aber auch kritische Stimmen.
Die Kleinen spielen im Wald, als Spielzeug nehmen sie das, was sie in der Natur finden, und erleben Tag für Tag, wie die sich mit den Jahreszeiten verändert: Am Feuerstättenweg, auf einem Waldgrundstück im Bereich der Assbütteler Tannen, soll ein Waldkindergarten aufgebaut werden. Die Pläne dafür gibt es schon seit einigen Jahren, jetzt wird die Sache konkret. Bereits zum neuen Kindergartenjahr im August soll der Waldkindergarten starten, zunächst mit einem Fünf-Stunden-Betrieb. "Wir wollen dann später auf sechs Stunden hochgehen, das ist die maximale Betreuungszeit", erläuterte Diplom-Sozialpädagogin Alexandra Kock vom Förderkreis Waldorfpädagogik Land Hadeln in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Die Kinder sind ganzjährig in der Natur. Ein Bauwagen dient als Schutz- und Bildungsraum.
Die Lieferzeiten für einen solchen Bauwagen betragen allerdings 28 bis 30 Wochen, sodass für den Starttermin im August eine Übergangslösung her muss. Diese wurde mit dem Gemeindegebäude am Mühldeich gefunden. Die Räume sollen jetzt im Eiltempo kindergerecht hergerichtet und renoviert werden. Dafür muss die Gemeinde rund 47 000 Euro in die Hand nehmen. Auch die Herstellung der Zuwegung zum Waldkindergarten am Feuerstättenweg und der Parkflächen ist nicht gratis zu haben. Rund 25 000 Euro hat Gemeindedirektor Sönke Westphal dafür eingeplant.
Großer Handlungsbedarf
Die Gemeinde Wanna ist sehr daran interessiert, dass die neue Kita so schnell wie möglich an den Start geht. Die beiden bestehenden DRK-Kindergärten am Mühldeich und an der Landesstraße sind komplett belegt. Erweiterungsmöglichkeiten gibt es für diese Einrichtungen nicht mehr, etliche Kinder stehen auf den Wartelisten. "Es besteht also großer Handlungsbedarf", sagt Vanessa Stübs, Fachbereichsleiterin bei der Samtgemeinde Land Hadeln.
Kita-Kinder kommen nicht nur aus Wanna
Knackpunkt für die Gemeinde: Die Kita-Kinder kommen nicht nur aus Wanna, sondern strömen auch aus anderen Gemeinden ins Sietland-Dorf. Das spricht zwar für die Qualität (und die guten Betreuungszeiten) der Kindergärten, verärgert aber die Eltern in Wanna, die keinen Platz für ihr Kind bekommen. Auch für den geplanten Waldkindergarten gibt es bereits Anfragen aus Neuenkirchen, Ihlienworth und Otterndorf. "Das löst nicht unser Problem", sagt CDU-Ratsherr Hauke Möller. Und der SPD-Politiker Michael Heinsohn ergänzt: "Der Waldkindergarten hilft uns nicht, wenn dort nur Kinder von außerhalb betreut werden." Die Gemeinde nehme für die Kinderbetreuung viel Geld in die Hand, "da müssen wir an unseren Ort denken". Vanessa Stübs erklärte, dass die Samtgemeinde mit einem Punktesystem arbeite, um mit den vorhandenen Ressourcen so fair und transparent wie möglich umzugehen.
Vorbehalte bei den Jägern
Während sich der Gemeinderat für den geplanten Waldkindergarten insgesamt stark macht, gibt es in der Bevölkerung auch Vorbehalte, wie in der Einwohnerfragestunde deutlich wurde. Vertreter der Jägerschaft äußerten Bedenken und sehen eine Gefährdung der Kinder durch Wölfe und Zecken. Zwei Erzieherinnen seien für die Betreuung der Mädchen und Jungen nicht genug.