Einzigartig im Kreis Cuxhaven: Vor 50 Jahren Gründung des Baby-Zoo Wingst
WINGST. Der Zoo in der Wingst ist 50 Jahre alt - und einzigartig im Kreis Cuxhaven auch wenn er längst kein Baby-Zoo mehr ist. Ein Blick zurück und nach vorn.
Der Fokus liegt künftig auf vier unterschiedlichen Waldgebieten mit seinen jeweiligen tierischen Bewohnern: Taiga im bisherigen Wolfs- und Bärenwald mit Polarfuchs, Bartkauz und perspektivisch auch Amurtiger, Vielfraß und sibirischem Eichhörnchen. Südostasiens Wälder werden repräsentiert durch Weißhandgibbons, Hulmane, Baumstreifenhörnchen, Mähnenschweine oder Zwergotter. Hier ist schon einiges an Umbauten passiert - vieles in Eigenleistung des Zoopersonals.
In den Tropenhäusern soll der Blick auf den bedrohten südamerikanischen Tropenwald gerichtet werden mit Tieren aus Mittel- und Südamerika. Für 2023 ist ein Nachttierhaus mit Wickelbären, Fledertieren oder dem Axolotl in Planung .
Größte Herausforderung - auch finanziell - wird der Lemurenwald auf der heutigen Dingo-/Makakenanlage. Der Förderverein hat bereits eine sechsstellige Förderung zugesichert, damit die Attraktion schnellstmöglich realisiert werden kann. Dort begegnen die Besucher den aus Madagaskar stammenden Halbaffen Kattas, Vari und Maik auf 3000 Quadratmetern. Die Zoo-Verantwortlichen stecken gegenwärtig in der Detailplanung. Damit möchte die Einrichtung, die nach den Corona-Lockdowns großen Zuspruch erlebt hat, wieder die 100 000-Besucher-Marke knacken.
Begehbare Gehege gibt es zurzeit schon bei den Lamas oder Krallenäffchen. Und natürlich der Streichelzoo, der nicht wegzudenken ist - und vor allem bei den jüngsten Gästen riesigen Anklang erlebt. In diesem Bereich erleben die kleinen Besucher nicht nur Ziegen, sondern auch Haustiere wie Meerschweinchen, Kaninchen, Laufenten oder Hühner.
Sechs Zoodirektoren in 50 Jahren
In seinen nunmehr 50 Jahren hatte die Einrichtung nur sechs Zoodirektoren. Erster Leiter war Heinrich Lockau, aber Ruhl blieb fürs operative Geschäft zuständig. 1978/79 war Dieter Rinkel Übergangsleiter bis der gebürtige Cuxhavener Fritz Bechinger die Leitung des Baby-Zoos 1979 übernahm und sie bis zu seiner Pensionierung 2000 innehatte. Nach der Übernahme der Gemeinde kam Dr. Rüdiger Wandrey, seinerzeit noch Leiter der Bremerhavener Tiergrotten, ins Spiel, für die Gemeinde ein Zookonzept zu fertigen. Nach Bechingers Pensionierung übernahm 2001 Dr. Wandrey die Zooleitung. 2003 wurde der Name Baby-Zoo abgeschafft und die jährliche sommerliche Tropennacht eingeführt. Die größten Veränderungen waren die Erweiterung des Wolf- und Bärenwaldes, die Löwenanlage und die Sanierung plus Stallneubau des Streichelzoos. 2013 ging Dr. Wandrey in den Ruhestand und es folgte Nadja Niemann. Sie intensivierte kommentierte Fütterungen und schaffte Prinz-Alfred-Hirsche und Schleichkatzen an. Ihr Nachfolger wurde der Zootierarzt Dr. Pierre Grothmann.