
Engagiert in Osten: Antje Toborg ist gerne helfende Hand
OSTEN. Die 78-jährige Ostenerin Antje Toborg engagiert sich leidenschaftlich auf vielen Gebieten in ihrem beschaulichen Heimatort.
Ihr Mann Manfred war Allgemeinmediziner, Sohn Lars leitet die Praxis weiter. Und Schwager Rüdiger hat als ehemaliger Ortsheimatpfleger den Vorsitz des Heimatvereins inne. Der Name Toborg gilt in Osten als feste Institution. Und Antje Toborg? "Ich bin in allen Vereinen mit dabei und immer da, wo eine helfende Hand gebraucht wird", sagt die 78-Jährige entschlossen und lächelt dabei.
Arztpraxis in der Heimat
In Kiel geboren, wuchs Antje Toborg in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt auf und lernte dort auch ihren Mann Manfred kennen. "Der kam aus Osten. Von diesem Ort hatte ich nie zuvor gehört und musste erstmal auf der Karte nachschauen", gesteht Antje Toborg grinsend. Im Schwebefährenort heiratete Antje ihren Manfred im Jahr 1971. "Das Standesamt war damals dort, wo heute das 'Cafe Central‘ beheimatet ist", erklärt sie. 1978 zogen Antje und Manfred Toborg nach Osten. "Mein Schwager Rüdiger hat uns das Haus gebaut und mein Mann Manfred eröffnete in diesem Jahr seine Arztpraxis", blickt sie zurück. Zwei Töchter und ein Sohn brachte Antje Toborg im Laufe der Jahre auf die Welt.
"Vier Berufe habe ich", beginnt Antje Toborg. "Weil meine Eltern ein Lebensmittelgeschäft hatten, begann für mich alles mit einer kaufmännischen Ausbildung. Später folgten einige Jahre Tätigkeit beim Arbeitsamt. Da ich auch bei meinem Mann in der Arztpraxis mitarbeiten wollte, habe ich noch eine Ausbildung zur Arzthelferin absolviert. Und weil ich so gerne Bücher lese, habe ich an einer entsprechenden Fortbildung teilgenommen und noch einige Zeit im Buchhandel gearbeitet."
Viele großartige Künstler
Als einige engagierte Ostener Bürger sich entschlossen, das leer stehende historische Mühlengebäude in der Ortsmitte zu erwerben und zu einem kulturellen Mittelpunkt zu machen, waren Antje und Manfred Toborg von der ersten Stunde an dabei und gründeten mit einigen anderen im Juli 2008 den Verein "Kulturmühle Osten". Manfred Toborg übernahm den Vorsitz. "Seitdem hatten wir schon sehr viele großartige Künstler und Menschen bei uns", schwärmt Antje Toborg von der familiären Atmosphäre und dem tollen Team.
Beisitzerin ist Antje Toborg im Heimatverein "An Moor und Diek" und im DRK war sie eine Zeit lang zweite Vorsitzende. "Da habe ich unter anderem die Ausflüge organisiert", erzählt sie. Der Gemischte Chor Osten ist ebenfalls eine große Leidenschaft von Antje Toborg. Auch dort hatte sie schon einmal das Amt der zweiten Vorsitzenden inne. "Direkt nach unserem Umzug Ende der Siebzigerjahre bin ich in den Chor eingetreten", erinnert sie sich zurück. Viele schöne Auftritte, in der Region, aber auch außerhalb des Cuxlandes, kamen im Laufe der Jahrzehnte zusammen. An einen Auftritt in Dänemark kann sie sich noch besonders gut erinnern. "Davon schwärmen heute noch alle", sagt sie.
Vereine geben Halt
Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes Manfred vor fünf Jahren war es neben ihrer Familie aber auch die harmonische Gemeinschaft in den Vereinen, die Antje Toborg den nötigen Halt gab. "Es gibt hier aber auch eine unheimlich nette Nachbarschaft", freut sie sich und schaut aus dem Fenster auf die Oste, die an ihren Garten anschließt. "Mein Garten bereitet mir auch immer wieder große Freude und ist eine Art Rückzugsort", schildert sie. Das Lesen historischer Romane gehört für sie ebenfalls zu ihren Beschäftigungen. Musik, "gerne querbeet", so Antje Toborg, löst bei ihr ebenfalls positive Gefühle aus. "Seit meiner Mädchenzeit schwärme ich dabei für Caterina Valente", gesteht sie und strahlt. "Das Stück 'Ganz Paris träumt von der Liebe‘ ist aber auch wirklich klasse."
"Mein größtes Hobby sind aber meine fünf Enkelkinder", sagt Antje Toborg voller Überzeugung. Zwei von ihnen leben in Bonn, ein weiteres ebenfalls im Rheinland. Die beiden kleinen Kinder ihres Sohnes Lars leben bei ihr im Ort. Mobil ist die fast 80-Jährige dabei noch immer, sie fährt noch gerne Auto. Einen großen Wunsch hat Antje Toborg: "Es wäre schön, wenn die Einschränkungen durch die Pandemie bald vorbei wären und wir alle wieder kulturelle Veranstaltungen und die besondere Atmosphäre in unserer Kulturmühle genießen könnten."
Von Arno Grewe
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