Erzieherinnen und Erzieher aus Einrichtungen des DRK haben in einem Brief ihren Unmut über die ausstehende Corona-Prämie ausgedrückt.Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa
Erzieherinnen und Erzieher aus Einrichtungen des DRK haben in einem Brief ihren Unmut über die ausstehende Corona-Prämie ausgedrückt.Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa
Kita zu Corona-Zeiten

Erzieher aus dem  Kreis Cuxhaven warten weiter auf Corona-Prämie

von Maren Reese-Winne | 09.03.2022

KREIS CUXHAVEN. Was die Arbeit in der Kita zu Corona-Zeiten bedeutet und welche aufreibende Zeit die Beschäftigten seit zwei Jahren durchmachen, haben Vertreterinnen und Vertreter der Kindertagesstätten in Cuxhaven am Donnerstag in einem Artikel ("Jetzt wird das Kita-Personal zerschlissen") beschrieben.

In einem offenen Brief machen der Betriebsratsvorsitzende des DRK Cuxhaven-Hadeln, Robert Babacé, sowie die dort beschäftigten Erzieherinnen und Erzieher jetzt darauf aufmerksam, dass ihnen bis heute nicht einmal eine Corona-Prämie ausgezahlt worden sei. Angestellte anderer Träger hätten diese Sonderzahlung längst erhalten.

Letzte Woche verschickt

Der Brief, der an Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer, Landrat Kai-Uwe Bielefeld sowie alle Fraktionen der Parteien im Rat und im Kreistag verschickt worden ist, drücke den Frust der 344 Beschäftigten der 25 Kitas sowie der Sprachwerkstatt aus, so Robert Babacé. 147 von ihnen sind in Einrichtungen in der Stadt Cuxhaven und 197 im Kreisgebiet eingesetzt. Die Unterschriften wurden im Februar 2022 gesammelt. Die Auszahlung der Prämie hakt offensichtlich an der Tatsache, dass die Stadt Cuxhaven den Trägern vertragsgemäß die Personalkosten maximal in Höhe des Tarifvertrags für den Öffentlichen Dienst (TVÖD) erstattet, sofern für den jeweiligen Träger eine Verpflichtung zur Auszahlung besteht.

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Keinen Anspruch auf eine Corona-Sonderzahlung

"Das hat zur Folge, dass wir, die Beschäftigten beim DRK Cuxhaven-Hadeln, keinen Anspruch auf eine Corona-Sonderzahlung haben. Wie Sie bereits wissen, zahlt das DRK Cuxhaven-Hadeln, außer für einige wenige, die diesbezüglich Bestandsschutz genießen, nicht nach Tarif und wendet auch keinen Tarifvertrag an. Wir, die Beschäftigten, haben Verständnis dafür, dass die Stadt Cuxhaven und auch der Landkreis, Kosten, die nicht nötig sind, einsparen muss. Wir fragen uns allerdings, ob Ihnen klar ist, unter welcher Belastung wir den Betrieb der Kindertagesstätten aufrechterhalten", heißt es im Brief.

 An vorderster Front in der Corona-Pandemie

Weiter geht es: "Wir, die Unterzeichner des DRK Cuxhaven-Hadeln, möchten Ihnen hiermit unseren Unmut und unser absolutes Unverständnis ausdrücken. Auch wir, die nicht tarifgebunden sind, stehen nunmehr seit fast zwei Jahren an vorderster Front in der Corona-Pandemie. Täglich sind wir zahlreichen Kontakten ausgesetzt und haben durch die Pandemie einen erheblichen Mehraufwand in der Arbeit durch Hygienemaßnahmen und die Umsetzung von jeweils gültigen Regeln bezüglich Gruppengröße, Kontakten untereinander und der Einhaltung von Abstandsregeln zum Selbst- und Fremdschutz.

Wir erledigen unsere Arbeit nach wie vor gerne und mit Freude, dennoch ist die Frustration mittlerweile sehr hoch. Es entsteht bei uns das Gefühl, dass unsere Arbeit nicht wertgeschätzt wird. Durch die Unterteilung von Erzieherinnen und Erziehern beziehungsweise Kolleginnen und Kollegen, die den Bonus erhalten und solchen, die gar nichts bekommen, entsteht eine Diskrepanz, die sich nicht rechtfertigen lässt."

Systemrelevante Aufgabe

Beschäftigte in Kitas hätten keine Möglichkeit, ins Homeoffice zu gehen oder beruflich anderweitig Kontakte zu reduzieren. Daher erwarteten sie als Anerkennung für ihre Leistung eine Zahlung der Corona-Prämie.

Die Unterzeichnenden fragen, warum Stadt und Kreis die Auszahlung der Corona-Prämie mit der Existenz eines Tarifvertrags verknüpfen. Sie wünschten sich nun, dass Kreis und Stadt Cuxhaven den Beschäftigten den Respekt entgegenbrächten, den sie ich als "Systemrelevante" verdient hätten: "Wir leisten die Arbeit, zu der der Landkreis bzw. die Kommunen per Gesetz verpflichtet sind."

Sie, die Unterzeichnenden, erwarteten nun eine politische Diskussion in den jeweiligen Fachausschüssen sowie eine gemeinsame Reaktion des Landrats und des Oberbürgermeisters.

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Maren Reese-Winne

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

mreese-winne@no-spamcuxonline.de

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