Die Otterndorfer Grundschule soll fit für die Zukunft gemacht werden. Doch wo werden die Schüler während der Bauphase unterrichtet? Foto: Mangels
Die Otterndorfer Grundschule soll fit für die Zukunft gemacht werden. Doch wo werden die Schüler während der Bauphase unterrichtet? Foto: Mangels
Schulsanierung

Es brodelt: Ziehen Otterndorfer Grundschüler nach Ihlienworth um?

von Christian Mangels | 14.09.2019

OTTERNDORF. Es brodelt gewaltig in der Elternschaft der Grundschule Otterndorf. Während der Sanierungs- und Umbauarbeiten soll der Schulbetrieb nach Ihlienworth ausgelagert werden. Ein Vorschlag, der die Eltern auf die Barrikaden treibt.

Die Otterndorfer Grundschule soll fit für die Zukunft gemacht werden. Der erste Spatenstich des Millionenprojekts ist für Sommer 2020 geplant. Eine Frage, die jetzt viele Otterndorfer bewegt, lautet: Wo werden die Schüler während der Bauphase unterrichtet?

Die Verwaltung der Samtgemeinde Land Hadeln hat sich in den vergangenen Wochen intensiv mit dieser Frage beschäftigt und ist zu folgender Empfehlung gekommen: "Die Unterbringung des Schulbetriebs während der Bauphase zur Sanierung und Erweiterung der Grundschule Otterndorf erfolgt in der samtgemeindeeigenen Grundschule in Ihlienworth." So steht es in der Sitzungsvorlage für den Schul- und Kulturausschuss, der am Donnerstag, 19. September, in öffentlicher Sitzung zu diesem Thema berät (18 Uhr, Otterndorfer Stadtscheune).

Die Verwaltung hat vier Varianten der Auslagerung des Schulbetriebs geprüft:

Variante 1: Der Unterricht findet in einem Schulcontainer-Dorf auf dem Otterndorfer Tennenplatz statt. Die geschätzten Gesamtkosten für diese Lösung liegen bei 2 084 000 Euro.

Variante 2: Die Schule zieht in eine Containeranlage auf dem Schützenplatz. Die Verwaltung hat dafür Gesamtkosten in Höhe von 1 957 000 Euro errechnet.

Variante 3: Der Umbau erfolgt im laufenden Betrieb. Bei dieser Lösung, die für Schüler und Lehrer mit viel Baulärm verbunden ist, würden Kosten in Höhe von 1 308 000 Euro entstehen. Die Bauzeit würde sich auf drei Jahre verlängern.

Variante 4: Die Otterndorfer Schüler ziehen in die Grundschule Sietland in Ihlienworth. Weil die Räumlichkeiten dort aber nicht für alle Schüler reichen, muss zusätzlich eine "kleine Containerlösung" her. Die von der Samtgemeindeverwaltung errechneten Gesamtkosten liegen bei dieser Variante bei rund 846 000 Euro.

Die Verwaltung favorisiert nach Prüfung aller Optionen die günstigste Variante: die Auslagerung des Schulbetriebs nach Ihlienworth. Die Otterndorfer Schüler werden mit Bussen nach Ihlienworth gebracht. Der Hort soll in die ehemalige Otterndorfer Bibliothek ziehen. In einer Bürgerinformationsveranstaltung am kommenden Montag, 16. September, 19.30 Uhr, in den Seelandhallen sollen die Pläne vorgestellt werden.

Die Elternschaft der Otterndorfer Grundschule äußert große Bedenken gegenüber dem Samtgemeinde-Vorschlag. "Diese Empfehlung können wir unter diesen Umständen in keinster Weise unterstützen", sagt Matthias Katt, Vorsitzender des Schulelternrats. Es gebe noch viele offene Fragen, die geklärt werden müssten, etwa zum Bustransfer und zu den Räumlichkeiten in Ihlienworth.

Auch pädagogisch betrachten

Eine Auslagerung dürfe nicht nur finanziell gesehen, sondern müsse auch pädagogisch betrachtet werden. Und: Mit der Ihlienworther Schule sei überhaupt noch nicht gesprochen worden.

Katt zeigte sich irritiert, dass den Eltern ohne vorherige Rücksprache jetzt eine fertige Beschlussvorlage präsentiert werde.

Auch Schulleiterin Elisabeth Baumann äußert in einem Schreiben an den Schulträger umfangreiche Bedenken bezüglich der Auslagerung nach Ihlienworth. Sie glaubt nicht, "dass der Unterricht ordnungsgemäß durchgeführt werden kann." Sie zweifelt das Zeitkonzept für den Unterrichtsbeginn an und sorgt sich um die Sicherheit der Kinder, die morgens an den Bushaltestellen stehen.

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