Es brodelt: Ziehen Otterndorfer Grundschüler nach Ihlienworth um?
OTTERNDORF. Es brodelt gewaltig in der Elternschaft der Grundschule Otterndorf. Während der Sanierungs- und Umbauarbeiten soll der Schulbetrieb nach Ihlienworth ausgelagert werden. Ein Vorschlag, der die Eltern auf die Barrikaden treibt.
Die Otterndorfer Grundschule soll fit für die Zukunft gemacht werden. Der erste Spatenstich des Millionenprojekts ist für Sommer 2020 geplant. Eine Frage, die jetzt viele Otterndorfer bewegt, lautet: Wo werden die Schüler während der Bauphase unterrichtet?
Die Verwaltung der Samtgemeinde Land Hadeln hat sich in den vergangenen Wochen intensiv mit dieser Frage beschäftigt und ist zu folgender Empfehlung gekommen: "Die Unterbringung des Schulbetriebs während der Bauphase zur Sanierung und Erweiterung der Grundschule Otterndorf erfolgt in der samtgemeindeeigenen Grundschule in Ihlienworth." So steht es in der Sitzungsvorlage für den Schul- und Kulturausschuss, der am Donnerstag, 19. September, in öffentlicher Sitzung zu diesem Thema berät (18 Uhr, Otterndorfer Stadtscheune).
Die Verwaltung hat vier Varianten der Auslagerung des Schulbetriebs geprüft:
Die Verwaltung favorisiert nach Prüfung aller Optionen die günstigste Variante: die Auslagerung des Schulbetriebs nach Ihlienworth. Die Otterndorfer Schüler werden mit Bussen nach Ihlienworth gebracht. Der Hort soll in die ehemalige Otterndorfer Bibliothek ziehen. In einer Bürgerinformationsveranstaltung am kommenden Montag, 16. September, 19.30 Uhr, in den Seelandhallen sollen die Pläne vorgestellt werden.
Die Elternschaft der Otterndorfer Grundschule äußert große Bedenken gegenüber dem Samtgemeinde-Vorschlag. "Diese Empfehlung können wir unter diesen Umständen in keinster Weise unterstützen", sagt Matthias Katt, Vorsitzender des Schulelternrats. Es gebe noch viele offene Fragen, die geklärt werden müssten, etwa zum Bustransfer und zu den Räumlichkeiten in Ihlienworth.
Auch pädagogisch betrachten
Eine Auslagerung dürfe nicht nur finanziell gesehen, sondern müsse auch pädagogisch betrachtet werden. Und: Mit der Ihlienworther Schule sei überhaupt noch nicht gesprochen worden.
Katt zeigte sich irritiert, dass den Eltern ohne vorherige Rücksprache jetzt eine fertige Beschlussvorlage präsentiert werde.
Auch Schulleiterin Elisabeth Baumann äußert in einem Schreiben an den Schulträger umfangreiche Bedenken bezüglich der Auslagerung nach Ihlienworth. Sie glaubt nicht, "dass der Unterricht ordnungsgemäß durchgeführt werden kann." Sie zweifelt das Zeitkonzept für den Unterrichtsbeginn an und sorgt sich um die Sicherheit der Kinder, die morgens an den Bushaltestellen stehen.