
EWE-Abwasser: Hemmoor (noch) nicht im Fokus
HEMMOOR. Samtgemeindebürgermeister Dirk Brauer geht nicht davon aus, dass in der Samtgemeinde Hemmoor in den vergangenen Jahren zu hohe Abwassergebühren erhoben worden sind.
Zwar existiere beim Betrieb der Kläranlage in Hemmoor auch eine Zusammenarbeit mit der "EWE Wasser GmbH", allerdings habe man ein Vertragskonstrukt, das sich gravierend von dem der Stadt Cuxhaven unterschiede.
Wie Recherchen unserer Zeitung ergeben hatten, waren zwischen 2008 und 2017 in Cuxhaven viel zu hohe Abwassergebühren gefordert worden. Dort handelt es sich um einen Gesamtbetrag in Höhe von 9,3 Millionen Euro, der der Stadt zurückerstattet wird. Nachdem der Fall aufgedeckt worden war, mussten zwei Geschäftsführer vorerst ihren Stuhl räumen und wurden beurlaubt.
Im Unternehmen gehen derweil die internen Ermittlungen weiter, ob möglicherweise noch weitere niedersächsische Kommunen, mit denen "EWE Wasser GmbH" zusammenarbeitet, von fehlerhaften Abrechnungen betroffen sind. Diese Prüfung ist noch nicht abgeschlossen und wird auch die Samtgemeinde Hemmoor betreffen, denn auch dort existiert eine jahrelange Kooperation zwischen dem Unternehmen und der Kommune. Nach Brauers bisherigen Erkenntnissen unterscheiden sich jedoch die vertraglichen Grundlagen deutlich von denen in Cuxhaven. Außerdem gibt er zu bedenken, dass sämtliche Jahresabschlüsse nicht nur vom Rechnungsprüfungsamt des Landkreises, sondern auch noch von einer externen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft unter die Lupe genommen werden. Beanstandungen seien ihm nicht bekannt: "Ich wüsste nicht, wo wir ein Problem haben könnten", so der Verwaltungschef.