Feuerwehr in Hechthausen: Millionen-Investition an der Oste
HECHTHAUSEN. Über zwei Millionen Euro werden in den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Hechthausen investiert.
Unter die jahrelang geführten Diskussionen ist jetzt ein Schlussstrich gezogen worden: Hechthausen bekommt ein neues Feuerwehrgerätehaus. Doch das wird nicht billig: Mehr als zwei Millionen Euro investiert die Samtgemeinde Hemmoor in das Projekt. Darauf verständigte man sich bei einer gemeinsamen Sitzung des Bau- und Feuerschutzausschusses.
Oliver Hornegg ist Ortsbrandmeister der Hechthausener Feuerwehr und er wirkte sichtlich gelöst nach dem einstimmigen Votum der Ausschüsse (bei einer Enthaltung) für den Bau des Feuerwehrgerätehauses: "Wir haben es geschafft, im Einvernehmen einen Kompromiss zu erzielen. Unsere Feuerwehr ist zu 100 Prozent mit dem Ergebnis dieser Gespräche zufrieden."
Seit Jahren fordert die Feuerwehrunfallkasse entweder eine Modernisierung des vorhandenen Gebäudes (am Rathaus) oder einen Neubau, um die aktuellen Standards zu erfüllen. Eine Sanierung des Altbaus kommt jedoch nicht zuletzt angesichts des Platzbedarfs nicht infrage. Also begann die langwierige Suche nach einem Grundstück für einen Neubau.
Zeitgleich erfolgte die hitzige Diskussion über die Aufstellung eines umstrittenen Feuerwehrbedarfsplanes, von dem am Ende nur übrig blieb, dass Hechthausen ganz oben auf der Prioritätenliste steht und danach die räumliche Zusammenlegung der beiden Feuerwehren Althemmoor und Westersode erfolgt.
Auf der gemeinsamen Ausschusssitzung gab es dann die Vorentscheidung für den Entwurf des Planungsbüros "Frenzel und Frenzel" aus Buxtehude, das sich an dem Verhandlungsergebnis einer Arbeitsgruppe orientierte, zu der nicht nur die Feuerwehr, sondern auch Repräsentanten aus Rat und Verwaltung gehörten.
Das Grundstück an der Löhberger Straße ist bereits im öffentlichen Eigentum; es hat eine Größe von rund 6000 Quadratmetern. Darauf soll das Feuerwehrgerätehaus mit vier Stellplätzen für Fahrzeuge sowie diversen Räumen (unter anderem für Besprechungen und Sanitärbereich) entstehen. Das Gebäude erhält ein Satteldach und wird als Außenansicht mit sogenannten "Sandwichpaneelen" ausgestattet.
Christina Gißel, die beim Planungsbüro das Projekt leitet, sprach von einem Investitionsvolumen in einer Größenordnung von knapp 2,1 Millionen Euro. Im Frühjahr werde der Bauantrag gestellt, im Dezember rechnet sie mit dem Baubeginn. Laufe alles nach Plan, dann könne Ende 2021 der Neubau stehen.
2,1 Millionen für Feuerwehrgerätehaus? "Das hat uns auch erschrocken", gab Samtgemeindebürgermeister Dirk Brauer zu. Doch er versicherte, dass es sich nicht um einen Luxusbau handele, sondern nur um ein zweckmäßiges Gebäude. Zugleich verwies er darauf, dass zunächst die Kostenschätzung bei 2,4 Millionen gelegen habe und es dann ein Streichkonzert gegeben habe. 2,1 Millionen Euro seien nun einmal realistisch: "Die Zitrone ist ausgequetscht."
Auch für Carsten Hubert (CDU) liegen die Kosten im Rahmen. Nicht so für Jürgen Hinck (SPD). Er wisse, dass er sicherlich in der Sitzung als "Aussätziger" betrachtet werde, aber bei 2,1 Millionen Euro müsse man von "exorbitant hohen Ausgaben" sprechen, wenn man dies mit der Investitionen für das Basbecker Feuerwehrhaus vergleiche: "Da soll jetzt das Dreifache ausgegeben werden."
"Der Kostenvergleich mit Basbeck hinkt", meinte Gemeindebrandmeister Björn Müller. Inzwischen habe es im öffentlichen Baubereich eine Kostenexplosion gegeben. Zugleich warf Müller die Frage auf, ob es einen Automatismus geben müsse, wenn es um Eigenleistungen der Feuerwehren beim Bau "ihrer" Gebäude gehe: "Man kann und darf doch nicht voraussetzen, dass Feuerwehrleute, die sich ehrenamtlich für die Bürger engagieren, nach Feierabend auch noch Häuser bauen."