
FFP2-Maskenpflicht ist für viele Einzelhändler und Kunden im Kreis Cuxhaven kein Problem
KREIS CUXHAVEN. Die 2G-Regelung für den Einzelhandel wurde gekippt, jetzt gilt die FFP2-Maskenpflicht. Kunden und Beschäftigte haben sich mit der Maßnahme arrangiert.
In Niedersachsen gilt seit Dienstag eine FFP2-Maskenpflicht im Einzelhandel. Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) hob bei der Begründung der erweiterten Schutzmaßnahme besonders den dadurch erhöhten Schutz für die Beschäftigten im Einzelhandel hervor. Empfinden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Einzelhandels das genauso? Immerhin müssen sie die Masken den gesamten Arbeitstag über tragen. Und was sagen Kunden zu der neuen Maskenpflicht? Wirkt sich diese Maßnahme kurz vor Heiligabend womöglich auf das Weihnachtsgeschäft aus?
Ob OP-Maske oder FFP2-Maske sei egal
Die Cuxhavenerin Maria Fenner sucht noch ein Parfüm, das sie ihrer Schwester zu Weihnachten schenken möchte. "Um etwas zu riechen, ziehe ich die Maske kurz runter, aber sonst stört sie nicht. Wir tragen schon so lange Masken, da ist es auch egal, ob es eine OP-Maske oder FFP2-Maske ist", erklärt sie. Genauso sieht es auch Jürgen Schnelle aus Cadenberge: "Ich muss keine Geschenke mehr kaufen, schlendere aber trotzdem gerne durch die Geschäfte. Die FFP2-Maske stört mich nicht. Draußen kann ich sie ja wieder abnehmen. Also habe ich sie ja immer nur für einen Augenblick auf."
Anders sieht es bei den Mitarbeitern in den Geschäften aus. Sie müssen die FFP-Maske fast permanent tragen. Wie oft Tragepausen gemacht werden dürfen, erklärt Mark Alexander Krack, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Niedersachsen-Bremen. Bei schweren Tätigkeiten sei eine Pause schon nach 90 Minuten empfohlen, bei leichter Arbeit erst nach drei Stunden. Aus dem Land gab es Krack zufolge zudem Rückmeldungen, dass sich am ersten Tag der FFP2-Maskenpflicht mehr Mitarbeiter krank gemeldet hatten als an den Vortagen. Ob dies mit der neuen Regelung zu tun habe, lasse sich aber nicht sagen.
Kunden-Frequenz ohne 2G gestiegen
Im Kreis Cuxhaven seien die Einzelhändler in erster Linie froh darüber, dass jetzt ein einigermaßen normales Weihnachtsgeschäft möglich ist, wie Ralf Duderstadt, Vorsitzender der Werbegemeinschaft "Cuxhaven activ" und Mitglied im Präsidium des Handelsverbands Nordwest, berichtet: "Wir sind tendenziell froh, dass es keine 2G-Regelung mehr gibt. Dadurch ist die Frequenz der Kunden wieder gestiegen."
Dass Mitarbeiter jetzt die FFP2-Maske tragen müssen, sei kein Problem: "Für viele Mitarbeiter sind die Masken eh schon normal. Sie sind froh, dass sie die Kunden überhaupt wieder bedienen können", so Duderstadt. Zwar müssen nach der Abschaffung der 2G-Regelungen keine Nachweise mehr kontrolliert werden, neben ihren eigentlichen Aufgaben im Einzelhandel, kommt mit der erweiterten Maskenpflicht aber eine weitere Aufgabe auf die Mitarbeiter zu. Sie tragen nämlich auch Sorge für die Umsetzung der Maskenpflicht. Führt das zu Unmut bei den Kunden? Oder sind alle Besucher der Geschäfte so entspannt wie Maria Fenner und Jürgen Schnelle?
2G-Kontrollen waren aufwendiger
"Es gibt keine Diskussionen mit den Kunden. Da war es vorher mit den Nachweiskontrollen schlimmer." Diskussionen gibt es also nicht, trotzdem gibt es auch genervte Kunden wie Stefan Bürger aus Otterndorf: "Erst hieß es 3G, dann 2G, jetzt FFP2-Maskenpflicht, aber dafür kein 2G. Ich finde nicht, dass das Hin- und Herspringen der Maßnahmen für den Einzelhandel förderlich ist."
Der Vorsitzende der Werbegemeinschaft "Cuxhaven activ" befürchtet deshalb auch, dass noch nicht alle Cuxländer über die aktuellen Regelungen im Einzelhandel informiert sind. Trotzdem glaubt er an ein gutes Weihnachtsgeschäft.