Jetzt steht es fest: "Tante Enso" kommt nach Ihlienworth. Das Bremer Start-Up-Unternehmen "myenso" will im 1500-Einwohner-Ort den landkreisweit ersten, rund um die Uhr geöffneten Hybrid-Supermarkt eröffnen. Foto: myenso
Jetzt steht es fest: "Tante Enso" kommt nach Ihlienworth. Das Bremer Start-Up-Unternehmen "myenso" will im 1500-Einwohner-Ort den landkreisweit ersten, rund um die Uhr geöffneten Hybrid-Supermarkt eröffnen. Foto: myenso
Tante Enso

Freude in Ihlienworth: Das Dorf bekommt wieder einen Supermarkt

von Christian Mangels | 19.09.2021

IHLIENWORTH. Jetzt steht es fest: Ihlienworth erhält wieder einen Supermarkt: Die erforderliche Zahl von 300 Teilhabern für "Tante Enso" ist erreicht.

Sie haben gehofft, gekämpft - und gewonnen: Die Ihlienworther bekommen wieder einen Lebensmittelmarkt. Das Bremer Start-Up-Unternehmen "myenso" will im 1500-Einwohner-Ort den landkreisweit ersten, rund um die Uhr geöffneten Hybrid-Supermarkt eröffnen. Das bestätigte Geschäftsführer Thorsten Bausch gegenüber unserer Zeitung.

Spätestens 2023 wird eröffnet

Dass "Tante Enso" kommt, dafür haben die Einwohnerinnen und Einwohner quasi selbst gesorgt: Sie zeichneten in wenigen Wochen mehr als 300 Anteile für den genossenschaftlich organisierten Supermarkt. "Am Dienstag wurde die magische Grenze mit 304 gültigen Teilhabern durchbrochen", sagt "myenso"-Gründer Thorsten Bausch. Am Freitag wurden auf der "Tante Enso"-Homepage bereits 433 Teilhaberinnen und Teilhaber angezeigt. Damit steht verbindlich fest, dass "Tante Enso" im kommenden Jahr, spätestens 2023 eröffnet.

Als am Dienstag die gute Nachricht von der Zusage in Ihlienworth die Runde machte, wurde spontan eine Party am Feuerwehrhaus organisiert. Bürgermeister Horst-Christian Deck bedankte sich insbesondere bei der stellvertretenden Gemeindedirektorin Francesca Dock für ihren Einsatz rund um den Laden. Sie hatte "Tante Enso" entdeckt, die Idee entwickelt, das Projekt initiiert und die örtlichen Grundlagen geschaffen.

Echtes Gemeinschaftsprojekt

Beteiligt an der anbahnenden Erfolgsgeschichte ist auch der Bauunternehmer Michael Saft aus Ihlienworth. Er erwirbt das für das Projekt vorgesehene Grundstück in der Dorfmitte von der Gemeinde und stellt als Bauträger den "Tante Enso"-Markt als Neubau zur Verfügung. "Tante Enso wird also Mieterin bei Herrn Saft", erklärt Bausch.

Saft will sich darüber hinaus symbolisch an der eigens für den Supermarkt zu gründenden Tante Enso Ihlienworth GmbH & Co KG beteiligen. "Damit rundet sich diese lokal getriebene und vollendete Geschichte zu einer echten Kooperation aller Beteiligten ab", freut sich der "myenso"-Geschäftsführer. Das Vorhaben in Ihlienworth sei ein Gemeinschaftsprojekt, "das wir so auch noch nicht erlebt haben", so Bausch.

Wie geht es jetzt konkret weiter? "Der Vertragsentwurf zum Grundstücksankauf wird von der Verwaltung zurzeit mit Hochdruck vorbereitet, sodass mit der Eigentumsübergabe noch in diesem Jahr zu rechnen ist", erläutert Francesca Dock. Das Bebauungsplanverfahren werde mindestens ein Jahr Zeit in Anspruch nehmen und sei zurzeit noch nicht eingeleitet. Der eigentliche Bau durch den Investor werde wahrscheinlich sehr schnell erfolgen, so Dock. Gerechnet wird mit einer Bauzeit von nur drei Monaten. Ein wenig Geduld werden die Einwohnerinnen und Einwohner in Ihlienworth wohl noch brauchen, bis sie in "ihrem" Laden einkaufen gehen können: Francesca Dock nennt für die Eröffnung den Zeitraum Weihnachten 2022 bis Ostern 2023. "Aber dieser Zeitrahmen ist abhängig von den weiteren planungsrechtlichen Schritten und der Zusammenarbeit mit dem Landkreis Cuxhaven", sagt die stellvertretende Gemeindedirektorin.

Workshop mit 30 Bürgern

Schon jetzt haben die Ihlienworther die Möglichkeit, Ideen Vorschläge zur Gestaltung des Marktes einzubringen. "myenso" plant außerdem einen Workshop mit 30 Bürgern.

Das Ihlienworther Projekt macht inzwischen Schule und spricht sich herum: Das 1600-Einwohner-Ortschaft Sievern (Stadt Geestland) hat sich bei "myenso" gemeldet und will jetzt auch einen "Tante Enso"-Supermarkt. In der kommenden Woche gibt es ein Treffen in Sievern, um die Möglichkeiten auszuloten.

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Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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