
Gesunkene Yacht vor Cuxhaven: Besatzung will beschädigte "Sharki" nach Polen segeln
CUXHAVEN. Der Eigner und die Besatzung der vor Cuxhaven gesunkenen polnischen Segelyacht "Sharki" arbeiten mit Helfern daran, die berühmte Yacht zu retten.
Die polnischen Eigner der Segelyacht "Sharki", die am 11. August in der Elbmündung in Höhe von Neuwerk gesunken war, glauben an das, was viele einheimische Segler für unmöglich gehalten hatten. Das Wrack nach der Bergung wieder so weit reparieren zu können, dass es schwimmfähig wird.
In den Heimathafen segeln
Und mehr noch: Die Eigner wollen damit auf eigenem Kiel nach Polen in den Heimathafen Stettin segeln, wo dann eine professionelle Reparatur des nach einer Kollision mit einer Fahrwassertonne stark beschädigten Rumpfes ausgeführt werden soll. Dieser Plan spornt die Mannschaft um den Eigner Cezary Wolski und seinen Freund Michael Jacyna und eine weitere Mitseglerin an. Die drei sind seit Dienstag dabei das Innere der Segelyacht zu reinigen und Motor und Technik wieder soweit auf Vordermann zu bringen, dass die Überführung über die Elbe, den Nord-Ostsee-Kanal und die Ostsee gelingen kann. Hilfe haben die Polen von Peer aus Bremerhaven und Norman aus Altenbruch, beides Schiffsingineure und mit der Wartung von - allerdings größeren - Motoren vertraut. Kräftig mit angefasst hat auch der Kfz-Meister Hartmut Mester, der sich sehr über die Unterstützung der Firma Machulez gefreut hat, die einen großen Container zur Verfügung stellt, in dem nun nach und nach ein großer Teil der nicht mehr zu reinigenden Innenausstattung landet.
Berühmte Regattayacht
Möglich wurde die Rettungsaktion für die 15 Meter lange Yacht mit der berühmten Geschichte - es handelt sich um die Ex-"Rubin" mit der die deutsche Mannschaft 1973 die Regatta um den Admiral's Cup, zusammen mit zwei anderen Yachten, gewonnen hatte - aber erst nachdem die Reederei Wulf die Frist verlängert hatte, innerhalb der die Segler von der Pier vor dem Liegeplatz der Schlepperflotte verschwunden sein müssen.
In spätestens zehn Tagen soll die "Sharki" wieder zu Wasser gelassen werden, um die Heimreise anzutreten. Bis dahin will der Eigner das große Loch und einen langen Riss in dem aus zwölf Holzlagen verleimten Rumpf notdürftig mit zwei Lagen Sperrholz geschlossen haben. Dass sich Kapitän Cezary Wolski so optimistisch an die Sache heranmacht, hat einen Grund: Er ist gelernter Bootsbauer und weiß um sein handwerklichen Geschick, gepaart mit einem ausgeprägten Improvisationstalent sowie um die hohe Qualität, mit der die Burmester-Werft in Bremen das Regattaschiff 1972 gebaut hat.
Unterkunft auf Hof in Altenbruch
Während des Arbeitseinsatzes wohnen die Polen zu günstiger Miete auf einem Hof in Altenbruch. Über tatkräftige Hilfe und finanzielle Unterstützung würden sie sich sehr freuen. Denn zur Zeit wissen sie noch nicht einmal, wie sie die Bergungskosten von rund 25.000 Euro bezahlen sollen. Eine Reparatur in Deutschland hätte ihr Budget nicht zugelassen. Mit einem Spendenaufruf versuchen die Polen nun, das fehlende Geld zusammen zu bekommen.