Eigner Cezary Wolski repariert das große Loch im Rumpf notdürftig. Es entstand, als die Yacht in der Nacht vom 11. auf den 12. August gegen eine Fahrwassertonne auf der Außenelbe gekracht ist. Foto: Sassen
Eigner Cezary Wolski repariert das große Loch im Rumpf notdürftig. Es entstand, als die Yacht in der Nacht vom 11. auf den 12. August gegen eine Fahrwassertonne auf der Außenelbe gekracht ist. Foto: Sassen
Auf eigenem Kiel nach Stettin?

Gesunkene Yacht vor Cuxhaven: Besatzung will beschädigte "Sharki" nach Polen segeln

28.08.2020

CUXHAVEN. Der Eigner und die Besatzung der vor Cuxhaven gesunkenen polnischen Segelyacht "Sharki" arbeiten mit Helfern daran, die berühmte Yacht zu retten.

Die polnischen Eigner der Segelyacht "Sharki", die am 11. August in der Elbmündung in Höhe von Neuwerk gesunken war, glauben an das, was viele einheimische Segler für unmöglich gehalten hatten. Das Wrack nach der Bergung wieder so weit reparieren zu können, dass es schwimmfähig wird.

In den Heimathafen segeln

Und mehr noch: Die Eigner wollen damit auf eigenem Kiel nach Polen in den Heimathafen Stettin segeln, wo dann eine professionelle Reparatur des nach einer Kollision mit einer Fahrwassertonne stark beschädigten Rumpfes ausgeführt werden soll. Dieser Plan spornt die Mannschaft um den Eigner Cezary Wolski und seinen Freund Michael Jacyna und eine weitere Mitseglerin an. Die drei sind seit Dienstag dabei das Innere der Segelyacht zu reinigen und Motor und Technik wieder soweit auf Vordermann zu bringen, dass die Überführung über die Elbe, den Nord-Ostsee-Kanal und die Ostsee gelingen kann. Hilfe haben die Polen von Peer aus Bremerhaven und Norman aus Altenbruch, beides Schiffsingineure und mit der Wartung von - allerdings größeren - Motoren vertraut. Kräftig mit angefasst hat auch der Kfz-Meister Hartmut Mester, der sich sehr über die Unterstützung der Firma Machulez gefreut hat, die einen großen Container zur Verfügung stellt, in dem nun nach und nach ein großer Teil der nicht mehr zu reinigenden Innenausstattung landet.

Berühmte Regattayacht

Möglich wurde die Rettungsaktion für die 15 Meter lange Yacht mit der berühmten Geschichte - es handelt sich um die Ex-"Rubin" mit der die deutsche Mannschaft 1973 die Regatta um den Admiral's Cup, zusammen mit zwei anderen Yachten, gewonnen hatte - aber erst nachdem die Reederei Wulf die Frist verlängert hatte, innerhalb der die Segler von der Pier vor dem Liegeplatz der Schlepperflotte verschwunden sein müssen.

Hier können Sie sich für unseren CNV-Newsletter mit den aktuellen und wichtigsten Nachrichten aus der Stadt und dem Landkreis Cuxhaven anmelden.

In spätestens zehn Tagen soll die "Sharki" wieder zu Wasser gelassen werden, um die Heimreise anzutreten. Bis dahin will der Eigner das große Loch und einen langen Riss in dem aus zwölf Holzlagen verleimten Rumpf notdürftig mit zwei Lagen Sperrholz geschlossen haben. Dass sich Kapitän Cezary Wolski so optimistisch an die Sache heranmacht, hat einen Grund: Er ist gelernter Bootsbauer und weiß um sein handwerklichen Geschick, gepaart mit einem ausgeprägten Improvisationstalent sowie um die hohe Qualität, mit der die Burmester-Werft in Bremen das Regattaschiff 1972 gebaut hat.

Unterkunft auf Hof in Altenbruch

Während des Arbeitseinsatzes wohnen die Polen zu günstiger Miete auf einem Hof in Altenbruch. Über tatkräftige Hilfe und finanzielle Unterstützung würden sie sich sehr freuen. Denn zur Zeit wissen sie noch nicht einmal, wie sie die Bergungskosten von rund 25.000 Euro bezahlen sollen. Eine Reparatur in Deutschland hätte ihr Budget nicht zugelassen. Mit einem Spendenaufruf versuchen die Polen nun, das fehlende Geld zusammen zu bekommen.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

(1 Stern: Nicht gut | 5 Sterne: Sehr gut)

Feedback senden

CNV-Nachrichten-Newsletter

Hier können Sie sich für unseren CNV-Newsletter mit den aktuellen und wichtigsten Nachrichten aus der Stadt und dem Landkreis Cuxhaven anmelden.

Die wichtigsten Meldungen aktuell


Lesen Sie auch...
Elbvertiefung

Flusstiefe reicht nicht aus: Notfahrpläne für große Schiffe auf der Elbe

von Redaktion

KREIS CUXHAVEN. Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes hat eingeräumt, dass die vorgesehene Flusstiefe auf der Elbe nicht gewährleistet werden kann, sich die Schlickprobleme verschärft haben und die gebaggerten Böschungen unter Wasser immer wieder einbrechen.

Elbvertiefung

Cuxhavener Schifffahrtsexperte empört: "Havarierisiko ist unverantwortlich"

von Ulrich Rohde

KREIS CUXHAVEN. Ein Schifffahrtsexperte aus Cuxhaven kritisiert: Unrealistische Vorgaben in der Planfeststellung für die Elbvertiefung führen zu enormen Problemen.

Kostet Hunderte Millionen

Wann startet Hafenausbau in Stade: N-Ports gibt klare Aussage

STADE. Wann geht es mit dem 200 Millionen Euro teuren Ausbau des Stader Seehafens weiter? Die Frage trieb viele Insider um. Bis jetzt. Auf Nachfrage gab es von Hafenbetreiber N-Ports eine klare Aussage, die die Stader freuen wird.

Energiewende

Cuxhaven spielt entscheidende Rolle bei geplanter Errichtung riesiger Offshore-Parks

von Ulrich Rohde

KREIS CUXHAVEN. Die Energiekrise lässt derzeit die Bundesministerien rotieren. Insbesondere das Wirtschaftsministerium ist hier gefragt - und auch sein Parlamentarischer Staatssekretär Stefan Wenzel (Grüne). Er gewährt einen Einblick in die Pläne.