Gorch-Fock-Schule: Umzug nicht mit Gewalt
CUXHAVEN. Müssen wir schon im Sommer umziehen? Wie soll das zu schaffen sein? Welche Bedingungen werden wir in der Bleickenschule vorfinden? Fragen wie diese trieben zahlreiche Zuhörer am Mittwoch in die Sitzung des Schulausschusses, in der Oberbürgermeister Dr. Ulrich Getsch immer wieder Stellung bezog.
Seine wohl wichtigste Aussage für die Betroffenen der Gorch-Fock-Schule: "Wir machen es 2012, wenn wir es hinkriegen und sonst machen wir es eben ein Jahr später."
Er sicherte zu, dass bestimmte Bedingungen für den Umzug erfüllt sein müssten: Dazu zählte er den Erhalt der Klassenverbände und der pädagogischen Grundsätze ebenso wie die Bereitstellung aller erforderlichen Schulräume inklusive Räumen im Dachgeschoss für die Schulkindbetreuung der Aktion Kinderbetreuung, die mit der Gorch-Fock-Schule unter einem Dach bleiben soll.
Ein Überblick der Verwaltung über den baulichen Zustand der Gorch-Fock-Schule hatte einen miserablen Zustand der Gebäudehülle, des Dachs und der Haustechnik ergeben. Energetisch sei das Gebäude als "katastrophal" einzustufen.
Rund 400 000 Euro, so Oberbürgermeister Dr. Getsch, seien in der Haushaltsplanung 2012 für die Unterhaltung der Gorch-Fock-Schule vorgesehen - Geld, das für die Sanierung und Unterhaltung anderer Schulen dringend benötigt würde.
"Wir können keinem erklären, dass wir das Geld aus dem Fenster rausheizen", meinte er auch mit Blick auf Hannover.
Mit Blick auf die Zukunft, in der die Schülerzahlen weiter zurückgehen werden, kündigte er an: "Jeder muss etwas zurückstecken. Wir können beiden Schulen kein Paradies anbieten. Aber man kann auch nicht die Hälfte der Schüler haben und alle Räume besetzt halten." Seine Aussage: "Wir machen nichts mit Gewalt und nichts gegen die Interessen der Betroffenen."
Von Maren Reese-Winne