Das AST-Angebot in der Samtgemeinde Land Hadeln soll ausgeweitet werden. Ab September können die Fahrgäste mit dem Anrufsammeltaxi bis nach Hemmoor fahren. Foto: dpa
Das AST-Angebot in der Samtgemeinde Land Hadeln soll ausgeweitet werden. Ab September können die Fahrgäste mit dem Anrufsammeltaxi bis nach Hemmoor fahren. Foto: dpa
Verkehr

Hadler Fahrangebot wird ausgeweitet: Mit dem Anrufsammeltaxi bis nach Hemmoor

von Christian Mangels | 16.06.2022

LAND HADELN. Mit dem Anrufsammeltaxi von Otterndorf bis nach Hemmoor - das soll ab September möglich sein.

Die Samtgemeinde Land Hadeln will die Reichweite des Anrufsammeltaxis (AST) ausweiten: Ab September können die Fahrgäste bis nach Hemmoor fahren. Die Kommune kommt damit einem viel geäußerten Wunsch der Fahrgäste nach. Die Samtgemeinden Hemmoor und Land Hadeln haben eine Vernetzung der beiden AST-Systeme vereinbart.

7000 Fahrgäste im Jahr

Wer auf dem Land wohnt, kein Auto hat oder nicht mehr selbst fahren möchte, ist mancherorts aufgeschmissen. Doch zum Glück gibt es das Anrufsammeltaxi, kurz AST genannt: Im Bereich der alten Samtgemeinde Land Hadeln wird der Fahrservice seit Dezember 2011 angeboten. Im Bereich Am Dobrock gibt es das AST bereits seit 2001. Im Dezember 2017 wurden beide Systeme zusammengeführt. Seitdem rollen die AST-Fahrzeuge unter dem Dach eines gemeinsamen Fahrplans und mit einheitlichen Tarifen. Betreiber ist seit Dezember 2018 die Firma Taxi Liewke aus Cadenberge. Rund 7000 Fahrgäste nutzen das Angebot jährlich.

Im Corona-Jahr 2020 war die Nachfrage eingebrochen, doch jetzt nimmt das Anrufsammeltaxi wieder Fahrt auf. "Die Fahrgäste kommen allmählich wieder zurück", sagt Alexandra Liewke von der gleichnamigen Firma in Cadenberge. Die Unternehmerin weiß, dass sich die Fahrgäste eine zeitliche Ausweitung des Angebots wünschen. Und diese Ausweitung soll noch im Sommer kommen: Das Anrufsammeltaxi wird dann in der Zeit von 6 bis 22 Uhr durch die Samtgemeinde rollen. Aktuell wird der Service noch von 8 bis 19 Uhr angeboten.

Arztbesuche in Hemmoor

Und auch räumlich soll das AST-Angebot erweitert werden: Zum 1. September ist die Anbindung des Anrufsammeltaxis an die Samtgemeinde Hemmoor geplant. Hintergrund: In der Vergangenheit hatten die Fahrgäste vermehrt den Wunsch geäußert, mit dem Anrufsammeltaxi bis in die Stadt Hemmoor fahren zu können. Viele Kunden, besonders aus den Gemeinden Cadenberge, Wingst und Oberndorf, besuchen regelmäßig die dort ansässigen Fachärzte und Einkaufsmärkte.

Aktuell fährt das AST der Samtgemeinde Land Hadeln bis zur Haltestelle Ahrensfluchter Moor in Oberndorf. Fahrgäste, die weiter nach Hemmoor möchten, müssen auf ein "normales" Taxi zurückgreifen. Zu umständlich, wie die Kunden meinen.

Doch das soll sich jetzt ändern. Bei einem gemeinsamen Abstimmungstermin mit Vertretern der Samtgemeinde Hemmoor und der Verkehrsgesellschaft Nord-Ost-Niedersachen im April herrschte Einigkeit darüber, die beiden AST-Systeme zu verquicken. Vereinbart wurde auch, dass für Fahrten von Land Hadeln nach Hemmoor die Samtgemeinde Land Hadeln finanziell aufkommt und für Fahrten aus Hemmoor nach Land Hadeln die Samtgemeinde Hemmoor. Die Zustimmung der beiden Samtgemeindeausschüsse (Hemmoor am 21. Juni und Land Hadeln am 27. Juni) gilt als Formsache.

Bis nach Bederkesa und Altenbruch

Mit dem Anschluss an Hemmoor wird das Hadler Verbindungsnetz immer dichter. Schon jetzt kann man mit dem Anrufsammeltaxi von Otterndorf bis nach Bad Bederkesa oder Altenbruch fahren.

Das Unternehmen Taxi Liewke kündigte in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Jugend, Soziales und Senioren der Samtgemeinde Land Hadeln an, seine Fahrzeugflotte langfristig auf Elektroautos umstellen zu wollen und den Strom hierfür über eine eigene Photovoltaikanlage klimaneutral zu erzeugen.

AST nimmt wieder Fahrt auf

Im Jahr 2020 gingen die Fahrgastzahlen des Anrufsammeltaxis der Samtgemeinde Land Hadeln coronabedingt in den Keller. Das wurde im Jahr 2021 wieder besser: Die Zahl der Fahrten stieg von 5379 im Jahr 2020 auf 6698 im vergangenen Jahr, was einem Plus von 24,35 Prozent entspricht. Die Fahrgastzahlen kletterten von 5769 auf 7116 (plus 23,35 Prozent). Die Abrufquote stieg von 12,5 auf 15,5 Prozent. Der Besetzungsgrad, der anzeigt, wie viele Fahrgäste im Durchschnitt pro Fahrt in den Fahrzeugen Platz nehmen, geht bereits seit 2016 kontinuierlich nach unten: Lag der Wert vor fünf Jahren noch bei 1,19 ist er im Jahr 2020 auf 1,07 und im Jahr 2021 sogar auf 1,06 gesunken. "Wegen Corona vermeiden viele Kunden, Fahrten zusammen mit anderen Fahrgästen durchzuführen. Das wird vermutlich noch eine Weile andauern", vermutet Alexandra Liewke.

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