Bauarbeiten bald geschafft

Herz-Jesu-Kirchturm in Cuxhaven ist jetzt runderneuert

19.07.2017

CUXHAVEN. "Die Cuxhavener werden sich wundern, wie die Herz-Jesu-Kirche aussieht, wenn das Gerüst fällt!", verspricht Steinmetzmeister Werner Paetzke. Von Maren Reese-Winne

„Die Cuxhavener werden sich wundern, wie die Herz-Jesu-Kirche aussieht, wenn das Gerüst fällt!“, verspricht Steinmetzmeister Werner Paetzke. Und das soll nicht mehr lange dauern. Voraussichtlich heute können die Beschäftigten der Firma Paetzke die mehrmonatigen Bauarbeiten abschließen, bevor die Gerüstbauer ab der kommenden Woche anrücken.

Rundumerneuert soll sich dann das katholische Gotteshaus am Strichweg präsentieren. Die Bauabnahme am gestrigen Dienstag bot für die Beteiligten aus Kirchenvorstand, Bauausschuss und Förderverein keine bösen Überraschungen, hatten sie doch ohnehin stets das Geschehen verfolgt: Allen voran Klemens Becher als Hausmeister der St. Marien-Gemeinde und gelernte Maurermeister, der zu jeder Tages- und Nachtzeit ansprechbar war.

Eine Sanierung dieses Ausmaßes hält stets auch Überraschungen bereit, aber das Ausmaß der Schäden – angerichtet vor allem durch die Gewalten des Winds und des Salzwasser – war doch erheblich. „Wenn man mal oben auf dem Gerüst war, kann man verstehen, warum diese Kirche richtig viel Wetter abkriegt“, erklärt Werner Paetzke. Von oben ergab sich nämlich ein Panoramablick auf die gesamte Grimmershörnbucht samt Kugelbake.

Im neugotischen Stil um 1900 als Garnisonskirche erbaut, ist die Kirche ganz typisch für Region und Zeit. „Renovierungskampagnen hat sie seither viele erlebt, aber diesmal handelte es wirklich um etwas Durchgreifendes“, konkretisiert Paetzke.

Vom Rost durchsetzt

„Wie auf einem Dreimaster“ habe man sich zuvor auf dem schwankenden hölzernen Turm gefühlt: „Die Verbindungen zum Steinschaft waren überall aufgeplatzt. Wir haben die rostenden Eisen rigoros herausgenommen.“ Natürlich ging das nicht gleichzeitig. Hier kam Michael Helmke mit seiner Firma pb+, zuständig für Bauleitung und Planung, ins Spiel. Lange Stahlstützen und -bänder verhindern nun, dass sich der Turm abheben kann.

Die Verfugung wurde nahezu komplett erneuert. Die vollkommen maroden Schallluken sind durch neue aus sibirischer Lärche ersetzt worden. Optimiert wurde auch der Ablauf des Regenwassers, sodass es sich nicht mehr alternative Wege suchen kann, was eine der Ursachen für die Schäden gewesen war. Ferner wurden der gesamte Blitzschutz überarbeitet und die Grundleitungen gespült. Die alten Bleiglasfenster erhielten von außen eine Schutzverglasung. Die Bleiverglasungen fehlen noch, können aber von innen angebracht werden. Der neue Aufgang in den Glockenturm entspricht nun auch gängigen Sicherheitsvorschriften.

Restarbeiten bleiben auch nach dem Abbau des Gerüsts noch einige übrig: Neue Glockenmotoren – zur Zeit noch im Bau – werden installiert, Rainer Hönick vom Förderverein zum Erhalt der Herz-Jesu-Kirche wird selbst Hand anlegen und mit Material, das die Gemeinde stellt, den Zugang zur Orgel streichen.

Dank für Einsatz und Geduld

Bernd Hartig, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstands und Vorsitzender des Bauausschusses, stellte klar, dass eine Sanierung dieses Ausmaßes nie von der Gemeinde allein oder nur mit Ehrenamtlichen hätte ge-stemmt werden können. Neben dem Zuschuss des Bistums Hildesheim (über 200 000 Euro) musste St. Marien Mittel aus Rücklagen zuschießen und auch der Förderverein half. Bernd Hartig sprach allen Beteiligten seinen Dank aus und dankte auch den Cuxhavenern und Kurgästen für deren Geduld.

Werner Paetzke machte die Bedeutung der Kirche als zuverlässiger Auftrag- und Arbeitgeber für das Handwerk deutlich. Die Öffentlichkeit blicke sehr aufmerksam Blick auf ihre Kirchengebäude: „Kirchturm – das ist auch ein Stück Heimat.“

Dies sei auch ein Grund dafür, dass der Förderverein der Herz-Jesu-Kirche fast 100 Mitglieder zähle, so Vorsitzender Rainer Hönick – „und das sind nicht nur Katholiken.“ Für viele Einheimische bedeute die Herz-Jesu-Kirche ein Stück Alt-Cuxhaven.

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