Im Impflokal im Cuxhavener City Center Cuxhaven sind in der laufenden Woche an zwei Tagen zahlreiche Personen mit einem unbrauchbaren Impfstoff geimpft worden. Foto: Koppe
Im Impflokal im Cuxhavener City Center Cuxhaven sind in der laufenden Woche an zwei Tagen zahlreiche Personen mit einem unbrauchbaren Impfstoff geimpft worden. Foto: Koppe
Corona im Kreis Cuxhaven

Impf-Panne im Kreis Cuxhaven: Warum wir gerade jetzt dankbar statt verärgert sein sollten

19.02.2022

KREIS CUXHAVEN. 88 Personen im Kreis Cuxhaven haben einen unbrauchbaren Impfstoff verabreicht bekommen. Seitdem mangelt es nicht an Hohn, Spott und Kritik. Davon hält unser Autor nichts - er findet vielmehr, dass wir gerade jetzt dankbar sein sollten.

Wo gehobelt wird, da fallen bekanntlich auch Späne. Die mobilen Impfteams im Landkreis Cuxhaven bilden da keine Ausnahme, auch wenn in diesem Fall kein Hobel, sondern eine Spritze das Mittel der Wahl ist. Dass vor wenigen Tagen 88 Personen mit einem unbrauchbaren Impfstoff injiziert wurden, ist ärgerlich - für alle Beteiligte. In sozialen Netzwerken hat die am Freitag bekanntgewordene Nachricht wenig überraschend für Hohn, Spott und zum Teil auch verärgerte Reaktionen gesorgt.

Bislang keine Zwischenfälle

Andererseits sind wir gerade in diesen hysterischen Zeiten gut beraten, die Kirche im Dorf stehen zu lassen: Es ist inzwischen fast auf den Tag genau ein Jahr her, dass die Corona-Schutzimpfungen begonnen haben. Seitdem sind im Landkreis weit mehr als 100 000 Impfungen verabreicht worden. Und bis zu dieser Woche sind nennenswerte Zwischenfälle, wie die am Freitag bekanntgewordene Panne, vollständig ausgeblieben.

Alle aktuellen Infos rund um die Entwicklung und Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf die Region rund um Cuxhaven lesen Sie hier.

Transparenter Umgang mit Fehlern

Für die 88 betroffenen Personen mag es frustrierend sein, dass sie sich nun womöglich ein weiteres Mal impfen lassen müssen. Daher ist es wichtig, dass die richtigen Konsequenzen aus der Impf-Panne gezogen werden und transparent mit Verfehlungen umgegangen wird. Letztgenanntes ist ganz offensichtlich der Fall und lässt darauf hoffen, dass auch Ersteres eintreten wird.

Fehler sind menschlich

Im Umkehrschluss zeigt der Vorfall, wie professionell und gewissenhaft die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Impfzentrum, in den Arztpraxen und bei den mobilen Impfteams ihre Arbeit verrichtet haben und dies zum Teil immer noch tun. Diesen Zwischenfall zum Anlass zu nehmen und mit dem Finger auf sie zu zeigen oder sich über einen solch vermeidbaren Fehler lustig zu machen, ist naheliegend und populistisch. Fehler können passieren und sind menschlich. Daher sollte den Impfteams in erster Linie unser Dank gebühren - gerade jetzt.

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