
Impf-Panne im Kreis Cuxhaven: Warum wir gerade jetzt dankbar statt verärgert sein sollten
KREIS CUXHAVEN. 88 Personen im Kreis Cuxhaven haben einen unbrauchbaren Impfstoff verabreicht bekommen. Seitdem mangelt es nicht an Hohn, Spott und Kritik. Davon hält unser Autor nichts - er findet vielmehr, dass wir gerade jetzt dankbar sein sollten.
Andererseits sind wir gerade in diesen hysterischen Zeiten gut beraten, die Kirche im Dorf stehen zu lassen: Es ist inzwischen fast auf den Tag genau ein Jahr her, dass die Corona-Schutzimpfungen begonnen haben. Seitdem sind im Landkreis weit mehr als 100 000 Impfungen verabreicht worden. Und bis zu dieser Woche sind nennenswerte Zwischenfälle, wie die am Freitag bekanntgewordene Panne, vollständig ausgeblieben.
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Transparenter Umgang mit Fehlern
Für die 88 betroffenen Personen mag es frustrierend sein, dass sie sich nun womöglich ein weiteres Mal impfen lassen müssen. Daher ist es wichtig, dass die richtigen Konsequenzen aus der Impf-Panne gezogen werden und transparent mit Verfehlungen umgegangen wird. Letztgenanntes ist ganz offensichtlich der Fall und lässt darauf hoffen, dass auch Ersteres eintreten wird.
Fehler sind menschlich
Im Umkehrschluss zeigt der Vorfall, wie professionell und gewissenhaft die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Impfzentrum, in den Arztpraxen und bei den mobilen Impfteams ihre Arbeit verrichtet haben und dies zum Teil immer noch tun. Diesen Zwischenfall zum Anlass zu nehmen und mit dem Finger auf sie zu zeigen oder sich über einen solch vermeidbaren Fehler lustig zu machen, ist naheliegend und populistisch. Fehler können passieren und sind menschlich. Daher sollte den Impfteams in erster Linie unser Dank gebühren - gerade jetzt.