Mal eben schnell die Impfung bei einem der mobilen Teams abholen - das ist im Landkreis Cuxhaven inzwischen gar nicht mehr so leicht, viele Termine sind bereits vergeben. Das versprochene Impflokal im City Center lässt auf sich warten. Foto: dpa
Mal eben schnell die Impfung bei einem der mobilen Teams abholen - das ist im Landkreis Cuxhaven inzwischen gar nicht mehr so leicht, viele Termine sind bereits vergeben. Das versprochene Impflokal im City Center lässt auf sich warten. Foto: dpa
Politiker "stinksauer"

Warum das Impflokal in Cuxhaven noch nicht geöffnet hat

06.12.2021

Cuxhaven. Die Nachfrage nach Booster-Impfungen ist seit dem Wochenende noch einmal deutlich angestiegen. Doch im Landkreis Cuxhaven nehmen die Lieferschwierigkeiten mit Biontech zu, viele Impftermine sind ausgebucht. Auch das Impfzentrum im City Center lässt auf sich warten - zum Ärger der Politik vor Ort.

In der Stadt Cuxhaven bieten die Johanniter Impfungen gegen das Corona-Virus für diejenigen an, die nicht ihren Hausarzt aufsuchen möchten. Nach einem Riesenansturm beim ersten Mal, geht das inzwischen nur noch mit Termin. Oder besser gesagt: Es geht gerade nicht - der nächste freie Termin ist laut Online-Buchungsportal erst wieder am 1. Februar zu bekommen. 

Fahrplan mobile Teams

Alternativen sind die anderen mobilen Teams, die im Landkreis unterwegs sind und auch ohne Terminvergabe impfen, etwa heute in der Stadthalle in Otterndorf oder am Donnerstag in der Turnhalle in Lamstedt. Eine Übersicht zum Fahrplan finden die Bürger auf der Webseite der Kreisverwaltung. Ganz aktuell scheint diese jedoch nicht, die Johanniter werden dort noch als Möglichkeit angegeben. 

Impflokal im City Center zum Jahresende

Der Hoffnung auf baldige Abhilfe durch ein weiteres stationäres "Impflokal" im Cuxhavener City Center, versetzen die Johanniter auf ihrer Webseite einen Dämpfer. "Zum Jahresende planen die Johanniter eine zentrale Impfstelle in Cuxhavens Stadtmitte." Nach Informationen unserer Zeitung hat der Landkreis Cuxhaven die Johanniter damit beauftragt, das "Impflokal" im City Center einzurichten. 

Alle aktuellen Infos rund um die Entwicklung und Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf die Region rund um Cuxhaven lesen Sie hier.

Bürokratische Hürden

Finanziert wird das vom Land, das bereits am 10. November sein "Go" für ein weiteres Impfteam in der Kommune gegeben hatte. Doch die praktische Umsetzung ist offenbar schwieriger als gedacht. Nach Informationen unserer Zeitung ist es vor allem der Amtsschimmel, der das Projekt nur im Schritttempo voran gehen lässt. So sollen angeblich Details wie die Frage einer im Mietvertrag ausgewiesenen Mehrwertsteuer oder eine geforderte Mietsicherheit dazu geführt haben, dass der Mietvertrag mehrmals zwischen Behörde und Vermieter hin- und her geschickt werden musste. Auch Brandschutzauflagen erschweren offenbar eine zügige Umsetzung. "Es gab tatsächlich noch viele Detailfragen, die geklärt werden mussten", erklärt Landkreis-Sprecherin Stephanie Bachmann.

Weniger Impfstoff

"Ich bin ehrlich gesagt stinksauer, dass diese bürokratischen Hürden dazu führen, dass wir mehr als fünf Wochen brauchen, um das Impflokal zu realisieren", sagt Gunnar Wegener, Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtrat Cuxhaven. Er gilt als "Vater" der Idee einer Impfstelle im City Center Cuxhaven. "Das Geld ist da, aber es kommt nicht auf die Straße", ärgert sich Wegener. 

Moderna für über 30-Jährige

Doch ihn treibt auch eine weitere Sorge um: "Ich höre immer mehr von Lieferschwierigkeiten beim Impfstoff", so Wegener. Das bestätigt auch Bachmann. "Von den Lieferschwierigkeiten bei Biontech sind alle gleichermaßen betroffen - die mobilen Impfteams und die Ärzte", sagt sie. Die Teams könnte derzeit dennoch alle anberaumten Termine anbieten. "Wir impfen die über 30-Jährigen mit Moderna", sagt Bachmann. 

Lieferschwierigkeiten mit Biontech

Bei den Ärzten kommt es hingegen bereits zu Engpässen. Ein Apotheker, der mehrere Arztpraxen im Stadtgebiet beliefert, berichtet, er habe etwa ein Drittel weniger Biontechimpfstoff geliefert bekommen, als er bestellt habe. Für die kommende Woche seien noch weniger Impfdosen angekündigt. Zwei Cuxhavener HNO-Ärzte hatten bereits am Freitag berichtet, nur noch 18 statt 30 Dosen für eine Woche erhalten zu haben.

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