
Klares Signal gegen Protest in Kleinwörden
HECHTHAUSEN. Die Stimmung gegen das Feriendomizil "Mühlenhof" in Kleinwörden ist eskaliert. Der Ort ist gepflastert mit beleidigenden Transparenten.
So sehr, dass die SPD-Fraktion im Gemeinderat beantragt hat, die gegenüber Bürgermeister Tiedemann und den Landtagsabgeordneten Weritz öffentlich demonstrierten "ehrabschneidenden und beleidigenden Behauptungen auf den Plakaten" zu missbilligen. Die Diffamierungen seien, so SPD-Fraktionschef Uwe Dubbert, "nicht mehr mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung in Einklang" zu bringen. Außerdem solle der Rat auch die Angriffe auf den Investor missbilligen. "Es muss gesagt werden: So geht es einfach nicht", meinte Dubbert. Zugleich solle die Gemeinde aber auch einen Schritt auf die protestierenden Anwohner zugehen, die Hand reichen und versuchen, eine Mediation zwischen den streitenden Parteien einzuleiten, um den Konflikt im Dorf zu entschärfen und zu befrieden.
Dem widersprach Ratsfrau Daniela Schilling (CDU). Sie ist der Meinung, dass es nicht Aufgabe der Politik sei, "Privatpersonen zu maßregeln". Das sieht Uwe Dubbert völlig anders: "Der Frieden in Hechthausen ist gefährdet. Wir bekommen negative Schlagzeilen." Urlauber würden durch die Plakate abgeschreckt. "Es ist ein Punkt erreicht, wo wir Flagge zeigen müssen." Die Gegner der Ferienhäuser stellten sich nicht nur gegen eine mit überwältigender Mehrheit getroffene demokratische Entscheidung, sie wendeten sich gegen die gesamte Gemeinde. Dubbert: "Die Bevölkerung erwartet eine Antwort auf die Frage, wie sich der Rat gegenüber einigen wenigen verhält, die Unfrieden säen."
Blieb die Frage offen, wie sich Ratsfrau Daniela Schilling verhalten würde, die die Erweiterung des Ferienhofes "Mühlenhof" stets abgelehnt hat. Eine Antwort auf die direkte Frage von Erwin Jark (SPD), ob sie für oder gegen die Plakatierung in Kleinwörden sei, verweigerte sie. Stattdessen gab sie bekannt, dass sie nicht an der Abstimmung über den SPD-Antrag teilnehmen werde. Prompt kam eine Reaktion aus den Reihen der Zuhörer: "Sie sollten sich was schämen."
Jan Tiedemann, als Bürgermeister von den Transparenten selbst betroffen, bemerkte vor der Abstimmung: "Die Schilder müssen weg. Sie sorgen bei Urlaubern und Einheimischen für einen negativen Eindruck." Der Rat sprach die Missbilligung der Plakatierung sowie die Einleitung der Mediation einstimmig aus. Das kam bei den Zuhörern gut an. Einer meinte: "Die Gegner haben nicht akzeptiert, dass sie verloren haben und schaffen nun Unfrieden."