In vielen Krankenhäusern, auch im Kreis Cuxhaven, gelten fortan strengere Regeln für Besucherinnen und Besucher. Doch es gibt Ausnahmen. Symbolfoto: Jens Büttner/dpa
In vielen Krankenhäusern, auch im Kreis Cuxhaven, gelten fortan strengere Regeln für Besucherinnen und Besucher. Doch es gibt Ausnahmen. Symbolfoto: Jens Büttner/dpa
Corona

Krankenhäuser Niedersachsen: Corona-Patienten sollen nicht mehr einsam sterben

von Redaktion | 06.12.2021

KREIS CUXHAVEN. Im vergangenen Corona-Winter sind Menschen einsam im Krankenhaus gestorben. Nun haben Kliniken erneut Besuchsverbote verhängt. Diesmal soll es jedoch mehr Ausnahmen geben.

Ärzte und Patientenschützer in Niedersachsen wollen verhindern, dass Patienten während der vierten Corona-Welle einsam sterben müssen. Seit dieser Woche gelten aufgrund der verschärften Corona-Lage unter anderem in Krankenhäusern in der Region Hannover, Göttingen und Braunschweig Besuchsverbote. Ausnahmeregelungen gebe es zum Beispiel für Menschen auf der Intensiv- oder Palliativstation, sagte der Sprecher des Klinikverbunds Diakovere, Matthias Büschking. In der ersten Corona-Welle seien Menschen ohne jede Begleitung gestorben. Das habe bei vielen Spuren hinterlassen und dürfe nicht wieder vorkommen.

Sterbende Patienten

Auf anderen Stationen würden die Ausnahmeregelungen für den Besuch schwer kranker Menschen jedoch strenger gehandhabt. Dort dürfen Büschking zufolge nur Patienten besucht werden, die akut im Sterben liegen. Ein Krebskranker im Endstadium, der noch einige Wochen zu leben habe, hingegen nicht.

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"Gemeinschaft gegen Corona schützen"

Der Vorstandssprecher des Diakonischen Werks Niedersachsen, Hans-Joachim Lenke, empfindet die Verbote nach dpa-Informationen als angemessen: "Ich halte das für eine abgewogene Entscheidung, die ich unter den pandemischen Bedingungen, wie wir sie haben, für nachvollziehbar und ethisch verantwortbar halte." Natürlich sei die Situation für alle Beteiligten belastend. Trotzdem müsse niemand alleine sterben. "Das klingt immer so, als würden die Leute da völlig unbegleitet sein." Dabei stünden die Pflegekräfte täglich an der Seite der Patienten, um sie zu unterstützen. Letztlich müsse man bei den Besuchsverboten immer zwischen individueller Freiheit und Gemeinschaft abwägen.

Mit 2G-Plus in die Klinik

In den Hospizen dürfen Patientinnen und Patienten nach wie vor besucht werden. Voraussetzung ist, dass die Besucherinnen und Besucher geimpft oder genesen sind und einen negativen Corona-Test vorweisen können. "Die Angehörigen gehen sehr gewissenhaft mit der Situation um", so Anke Reichwald, Geschäftsführerin des Diakovere Uhlhorn Hospiz und Vorsitzende des Landesstützpunkt für Hospizarbeit und Palliativversorgung Niedersachsen. Wenn ein Mensch im Sterben liege, werde die Anzahl an zugelassenen Besuchern in ihrem Hospiz nicht eingeschränkt. "Ein Verabschieden wird möglich gemacht", versichert sie. (dpa/red)

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