
Krankenhäuser Niedersachsen: Corona-Patienten sollen nicht mehr einsam sterben
KREIS CUXHAVEN. Im vergangenen Corona-Winter sind Menschen einsam im Krankenhaus gestorben. Nun haben Kliniken erneut Besuchsverbote verhängt. Diesmal soll es jedoch mehr Ausnahmen geben.
Sterbende Patienten
Auf anderen Stationen würden die Ausnahmeregelungen für den Besuch schwer kranker Menschen jedoch strenger gehandhabt. Dort dürfen Büschking zufolge nur Patienten besucht werden, die akut im Sterben liegen. Ein Krebskranker im Endstadium, der noch einige Wochen zu leben habe, hingegen nicht.
"Gemeinschaft gegen Corona schützen"
Der Vorstandssprecher des Diakonischen Werks Niedersachsen, Hans-Joachim Lenke, empfindet die Verbote nach dpa-Informationen als angemessen: "Ich halte das für eine abgewogene Entscheidung, die ich unter den pandemischen Bedingungen, wie wir sie haben, für nachvollziehbar und ethisch verantwortbar halte." Natürlich sei die Situation für alle Beteiligten belastend. Trotzdem müsse niemand alleine sterben. "Das klingt immer so, als würden die Leute da völlig unbegleitet sein." Dabei stünden die Pflegekräfte täglich an der Seite der Patienten, um sie zu unterstützen. Letztlich müsse man bei den Besuchsverboten immer zwischen individueller Freiheit und Gemeinschaft abwägen.
Mit 2G-Plus in die Klinik
In den Hospizen dürfen Patientinnen und Patienten nach wie vor besucht werden. Voraussetzung ist, dass die Besucherinnen und Besucher geimpft oder genesen sind und einen negativen Corona-Test vorweisen können. "Die Angehörigen gehen sehr gewissenhaft mit der Situation um", so Anke Reichwald, Geschäftsführerin des Diakovere Uhlhorn Hospiz und Vorsitzende des Landesstützpunkt für Hospizarbeit und Palliativversorgung Niedersachsen. Wenn ein Mensch im Sterben liege, werde die Anzahl an zugelassenen Besuchern in ihrem Hospiz nicht eingeschränkt. "Ein Verabschieden wird möglich gemacht", versichert sie. (dpa/red)