
Landratswahl im Kreis Cuxhaven: SPD-Kandidat hofft auf Unterstützung der CDU
GEESTLAND. Thorsten Krüger, frisch gekürter SPD-Kandidat für die Landratswahl im Oktober, kündigt Gespräche mit der CDU an.
Die Cuxland-SPD hat ihren Kandidaten für die Nachfolge von Landrat Kai-Uwe Bielefeld gefunden. Der will nach 18 Jahren im Amt nicht mehr - nun soll Thorsten Krüger, Bürgermeister der Stadt Geestland, folgen. Der 56-jährige Sozialdemokrat setzte sich bei der Kandidatenkür in Langen am Sonnabend gegen den Ersten Kreisrat Friedhelm Ottens durch. Von 166 gültigen Stimmen fielen 89 auf Krüger und 77 auf Ottens. "Ich will dem Landkreis Cuxhaven ein neues, starkes Profil geben", sagte Krüger, der sich als "Brückenbauer fürs Cuxland" sieht.
Am Ende schüttelten sie sich demonstrativ die Hände. Thorsten Krüger, der vom SPD-Vorstand als Landratskandidat vorgeschlagen worden war, und Mitbewerber Friedhelm Ottens zeigten sich nach der Entscheidung der Basis versöhnlich und zollten sich Respekt für einen fairen parteiinternen Wahlkampf. Beide Kandidaten konnten in ihren Vorstellungsrunden punkten und ihre Fans hinter sich versammeln. Das Wahlergebnis fiel dann entsprechend knapper aus als von manchen im Vorfeld erwartet. Krüger wertete das Votum als Aufbruchssignal: "Jetzt geht es los. Es liegt eine Menge Arbeit vor uns, aber das macht auch Spaß. Es gibt eine Zukunft im Cuxland", sagte der gelernte Fernmeldehandwerker und Diplom-Verwaltungswirt.
Lebenswertes Morgen für das Cuxland
Zuvor hatte der Sozialdemokrat, der seit 2014 Bürgermeister der Fusionskommune Geestland ist, damit geworben, ein "lebenswertes Morgen" für das Cuxland zu gestalten, "gemeinsam mit den Menschen, die hier wohnen, arbeiten und leben". Seinen Vorstellungsbeitrag gestaltete Krüger mit einem persönlich gefärbten Parforceritt durch sein Leben - von der Großmutter Else und seinen Afrika-Reisen bis zur Palliativpflege eines guten Freundes.
Der SPD-Politiker, der mit "seiner" Stadt Geestland zwei Mal den Nachhaltigkeitspreis gewonnen hat, will den Landkreis Cuxhaven bis 2030 klimaneutral und zur Vorzeigeregion für erneuerbare Energien machen. Mit seinem klaren Blick in die Zukunft wolle er "einen neuen Sound in die Kreisverwaltung" bringen und dem Landkreis einen Kompass für die Zukunft geben, kündigte Krüger an.
Das Wir über das Ich stellen
Friedhelm Ottens, beim Landkreis zuständig für die Bereiche Schule, Kultur, Soziales, Gesundheit und Jugend, präsentierte sich den Genossinnen und Genossen als Gegenentwurf zu Thorsten Krüger, dem Kritiker einen Hang zur Ichbezogenheit vorwerfen. Es gehe darum, das "Wir über das Ich zu stellen", sagte Ottens immer wieder und plädierte für eine "Führung auf Augenhöhe" und einen präventiven Arbeitsstil. "Wir müssen weg vom kurzfristigen Denken, hin zu langfristigen Strategien", so der stellvertretende Landrat. Er verwies auf seine Erfahrungen in der Flüchtlingskrise und in der Corona-Pandemie und vermittelte eine klare politische Botschaft: "Ich bin der Kandidat für Rot-Grün." Auf die Frage, wie es denn mit ihm weitergehen werde, sollte er die Wahl nicht gewinnen, antwortete Ottens: "Ich werde weiterhin im Cuxland arbeiten."
Krüger hofft auf Unterstützung
Der frisch gekürte SPD-Kandidat Thorsten Krüger ist der erste offizielle Bewerber, der seinen Hut in den Ring wirft für die Landratswahl am 9. Oktober. Die CDU - sie hat die größte Fraktion im Kreistag - hält sich bislang bedeckt, ob sie einen eigenen Kandidaten ins Rennen um den Landratssessel schicken will oder ob sie Thorsten Krüger unterstützen wird. Der SPD-Landratskandidat kündigte für die nächsten Tage Gespräche an: "Ich würde mich natürlich freuen, wenn mich weitere Parteien unterstützen."