
Landtagswahl: So wählten die Schüler am Gymnasium Otterndorf
OTTERNDORF. Novum am Otterndorfer Gymnasium: Die Schule hat zum ersten Mal in ihrer Geschichte offiziell an den Juniorwahlen teilgenommen.
Die besondere Wahl findet ausschließlich an Schulen statt und simuliert den Wahlvorgang der Landtagswahl. Die Schülerinnen und Schüler der 8. bis 13. Klassen setzten im Rahmen der Juniorwahl ihre Kreuze auf die Stimmzettel.
"Jedes Jahr kann nur eine begrenzte Zahl an Schulen an den Juniorwahlen teilnehmen. Dieses Jahr konnte ich unsere Schule rechtzeitig anmelden und wir durften teilnehmen", berichtet die Betreuungs-Lehrkraft Sina Kocanda. Sie unterstützte die Schüler dabei, die Wahl zu planen. Vertreter aus dem Schülerrat bildeten den Wahlvorstand sowie die Wahlhelfer. Die Jugendlichen übernahmen die Aufsicht beim simulierten Wahlprozess und zählten zudem die Stimmen aus. Die Juniorwahl wird gefördert durch den Deutschen Bundestag, das Bundesfamilienministerium und die Bundeszentrale für politische Bildung.
So wählten die Schüler
Von den 320 wahlberechtigten Schülerinnen und Schülern gaben 276 eine gültige Stimme ab. Nach der Auszählung der Erststimmen lag die Sozialdemokratische Partei Deutschlands mit 83 Stimmen vorne, gefolgt von der CDU mit 71 Stimmen. Dahinter lagen die Grünen mit 67 Stimmen, es folgten die FDP (29 Stimmen) und die AfD (12 Stimmen).
Beim Blick auf die Verteilung der Zweitstimmen wurde deutlich, dass diese ähnlich wie bei den Erststimmen verteilt waren. Mit der Ausnahme, dass hier die Grünen vor der CDU lagen. Zudem erhielt "Die Partei" mit 15 Zweitstimmen nur eine Stimme weniger als die AfD und die Linke.
Wie die Juniorwahl ablief
Die Schüler wurden im Vorhinein von den Lehrkräften im Politikunterricht auf die Wahl vorbereitet. Einige Schüler der 9. Klasse berichteten, dass ihnen die Wahlzettel erklärt und der "Wahl-O-Mat" nähergebracht wurden. Der "Wahl-O-Mat" ist eine Wahlentscheidungshilfe zu wichtigen politischen Themen und führte die Schüler an die Juniorwahl heran.
Der Wahlvorstand versammelte sich nach Abschluss der Wahl, um die Stimmen auszuzählen. Dieser Prozess lief ähnlich wie bei der echten Landtags- und Landratswahl am Sonntag ab.
Kein Politikunterricht
"Ich finde die Wahlen für die 8. Klassen zu früh, eigentlich sollten wir im Unterricht ausreichend vorbereitet werden, aber die Lehrer fehlten und der Politikunterricht fiel dadurch aus", verriet ein Achtklässler. Er fügte hinzu: "Für die Mitschüler, die eine grobe Ahnung hatten, was sie wählen wollten, war es in Ordnung. Wir haben uns vorher untereinander ausgetauscht und erkundigt, was die anderen Mitschüler so wählen. Es gab aber auch viele, die gar nicht wussten, was sie wählen sollten. Sie kannten einige der Parteien nicht und hatten sich auch mit dem Wahlprogramm nicht auseinandergesetzt." Dadurch sei die Wahl für die 8. Klassen deutlich schwerer gewesen.