Das waren noch Zeiten, in denen die "Heiße Theke" in der Nordersteinstraße geöffnet und stets umlagert war.Foto: Reese-Winne
Das waren noch Zeiten, in denen die "Heiße Theke" in der Nordersteinstraße geöffnet und stets umlagert war.Foto: Reese-Winne
Nach Seidel-Schließung

Lebensmittel und Fleisch: Bevölkerung in Cuxhavens Innenstadt aufgeschmissen

von Maren Reese-Winne | 01.08.2022

CUXHAVEN/ALTENWALDE. Die Schließung der Fleischerei Seidel zieht auch in der Stadt Kreise: Die Hoffnung auf eine Wiederöffnung in der Nordersteinstraße haben die Anwohner aufgegeben.

Es war bekannt, dass in jüngster Zeit diverse langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unzufrieden das Unternehmen verlassen hatten. Gesundheitliche Gründe aber führte Jörg Seidel für die Schließung der Filiale in Döse und in der Nordersteinstraße an.

Die Hoffnung auf eine Wiedereröffnung dort haben viele Innenstadtbewohner längst aufgegeben. "Und wir leiden darunter", sagt einer der Nachbarn.

Gerade Seniorinnen und Senioren betroffen

Speziell für Seniorinnen und Senioren, die in der Innenstadt wohnen und in immer größerer Zahl durch neue Wohnanlagen, die wie Pilze aus dem Boden schießen, dorthin gelockt werden, war die Fleischerei Seidel mit Mittagstisch und Einkehrmöglichkeit der Ort, an dem sie sich mit warmen Gerichten und Lebensmitteln versorgten, weil es weit und breit keine Supermärkte mehr -zuletzt nicht mal mehr den Real-Markt - gibt.

Touristen suchen den Laden

 So ähnlich ging es den Berufstätigen der umliegenden Betriebe, Passanten und Gästen: In den Sommermonaten verging kein Tag ohne lange Schlangen vor der "Heißen Theke". "Ich beobachte auch jetzt noch, wie Touristen, die es immer dorthin gezogen hat, überrascht vor der Fassade stehen bleiben und die Schlachterei suchen", berichtet ein Anwohner. Auf Nachfragen unserer Zeitung hin hatte der Chef nie eine Begründung für die Schließung oder einen Termin für die Wiederaufnahme genannt.

Kommt bald ein Leerstand?

Auch für die Altenwalder Bevölkerung fällt nun eine Möglichkeit weg, sich mittags mit einer warmen Mahlzeit - nicht nur mit Erbsensuppe - zu versorgen. Viele fürchten sich, nachdem bereits die Bäckerei Neuber geschlossen und deren Gebäude abgerissen wurde, vor einem neuen Leerstand. Parallel dazu schießen Gerüchte - und die Hoffnung - über eine mögliche Nachfolge aus dem Boden.

Wo nun das Fleisch kaufen?

In Altenwalde bleibt zur Versorgung immerhin die Fleischereifachabteilung im Edeka-Markt übrig. Stadtweit ist Seidel der letzte verbliebene Handwerks-Schlachter mit Innungsmitgliedschaft, abgesehen von der Fleischerei Busse im Hafen. Neben den Frischfleisch-Abteilungen der Supermärkte verbleibt darüber hinaus noch der Wochenmarkt für den Fleischeinkauf.

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Maren Reese-Winne

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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