Bedenkliche Baggerarbeiten in Steinau

Mondlandschaft am Schwarzen Weg

24.01.2013

STEINAU. Der Schwarze Weg zwischen Steinau und Stinstedt-Neubachenbruch wirkt in diesen Tagen wie eine Mondlandschaft: riesige, mit Schnee bedeckte Krater, tiefe Gräben, gefällte Bäume, so weit das Auge reicht. Ein Landwirtschaftsbetrieb aus Lintig-Meckelstedt hat dort ganze Arbeit geleistet. Die Bagger- und Abholz-Aktion ruft jetzt Kritiker und Behörden auf den Plan.

Der neue Bewirtschafter einiger Flächen hat auf der naturbelassenen Verlängerung des Mühedeichs, im Volksmund Schwarzer Weg genannt, umfangreiche Entwässerungsmaßnahmen durchgeführt beziehungsweise durchführen lassen. Folge der Grabenbau- und Tiefumbruchmaßnahmen: Die Landschaft ist übersät mit zahllosen Löchern und Kratern. Auf natur- und wasserschutzrechtliche Belange hat der Bewirtschafter offenbar keine Rücksicht genommen. Einige Flächen am Schwarzen Weg gehören zudem zum Steinauer Flurbereinigungsverfahren.

„Als ich das gesehen habe, war ich doch ziemlich überrascht“, sagt Armin Heitmann, stellvertretender Bürgermeister von Steinau und Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung. Mit Vertretern des Landkreises Cuxhaven und des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen hat er sich das „Schlachtfeld“ am Schwarzen Weg, der zum großen Teil zur Gemeinde Steinau gehört, vor kurzem angesehen. Entrüstet über die Baggerarbeiten ist auch Hubert Sense vom Amt für Geoinformation und Landentwicklung in Bremerhaven und Projektleiter des Flurbereinigungsverfahrens Steinau: „Die Grabenbau- und Tiefumbruchmaßnahmen sind ohne mein Wissen und ohne meine Zustimmung durchgeführt worden.“ Beim Vor-Ort-Termin haben Sense und Mitarbeiter des Landkreises die durchgeführten Maßnahmen dokumentiert und die Auswirkungen und das weitere Vorgehen besprochen. „Die im Rahmen meiner Zuständigkeit gebotenen Maßnahmen gegenüber dem Eigentümer der Fläche habe ich daraufhin unverzüglich schriftlich veranlasst“, sagt Sense. Auch bei der Unteren Naturschutzbehörde und der Unteren Wasserbehörde wird zu dem Vorgang ermittelt.

Von Jens-Christian Mangels

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