Die Elbterrassen am Seglerhafen in Otterndorf bieten besten Panoramablick auf den Schiffsverkehr auf der Elbe. Ob sich der neue Eigentümer mit seinen Vorstellungen, hier einen Dreiklang aus Gastronomie, Veranstaltungen und Hotel umzusetzen, muss sich noch entscheiden. Foto: Kramp
Die Elbterrassen am Seglerhafen in Otterndorf bieten besten Panoramablick auf den Schiffsverkehr auf der Elbe. Ob sich der neue Eigentümer mit seinen Vorstellungen, hier einen Dreiklang aus Gastronomie, Veranstaltungen und Hotel umzusetzen, muss sich noch entscheiden. Foto: Kramp
Tourismus

"Muss zu Otterndorf passen": Politik spricht mit Investor über Elbterrassen  

von Wiebke Kramp | 22.05.2020

OTTERNDORF. Nach Vorstellungen des neuen Eigentümers soll in den traditionsreichen Elbterrassen vor dem Deich an der Elbe in Otterndorf ein Dreiklang aus Gastro, Veranstaltungssaal und Hotel entstehen. Was die Politik dazu sagt.

Zu einem interfraktionellen Gespräch kam der Stadtrat Otterndorf mit Sven Hollesen (Planet-Haus) zusammen. Hollesen hat, wie berichtet, die Otterndorfer Elbterrassen erworben und hofft dort, ein Hotel mit Veranstaltungssaal und Gastronomie entwickeln zu können. Pläne und Zeichnungen gibt es noch nicht. Über das Ob und Wie gibt es noch behördlichen und politischen Abstimmungsbedarf. Ebenso wir bei dem weiteren Hollesen-Projekt. Denn zudem möchte er das Feriendorf achtern Diek erweitern. Bereits zur Jahrtausendwende zeichnete er dort mitverantwortlich für das Feriendorf im skandinavischen Stil im Wasser- und Landschaftspark und seiner Vermarktung. Seine vor zwei Jahren vorgelegten Pläne waren jedoch umstritten, weil er den beliebten Spielplatzbereich überplant hatte.

Matzner (CDU): "Muss zu Otterndorf passen"

Steffen Matzner CU-Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt, sprach auf Nachfrage unseres Medienhauses von einer guten Gesprächsatmosphäre und einem konstruktiven Investor Sven Hollesen. Der habe seine Vorstellungen vorgestellt, Gastronomie, Veranstaltungsbereich und Hotelbetrieb zu entwickeln. Nun, so Matzner, gehe es darum zu sehen, dass dabei Otterndorfs Charakter erhalten bleibe, aber man sich dennoch touristisch weiter entwickele, ohne seinen Charme zu verlieren. Die Lage sei einmalig, klar sei aber auch, dass man dort keinen langen Leerstand haben möchte. Matzner stellte fest: "Die Politik wird darauf achten, dass das Ganze zu Otterndorf passt - und das schließe aus, dass sich der Charakter der Gegend ändert." An dieser exponierten Stelle sieht Steffen Matzner jedoch eine große Chance. Ein Arbeitskreis oder ähnliches werden jetzt daran mitarbeiten. Aber die letzte Entscheidung liege beim Rat und auch das Votum der Bevölkerung werde eine Rolle spielen.

Carsten Nickel, FDP-Fraktionsvorsitzender, meint, es sei eine "riesige Chance, wenn so ein Tourismus-Profi in Otterndorf investieren will und es keinen Leerstand gibt wie zum Beispiel bei "Zur Schleuse". "Die großen Investitionen in die Seenlandschaft waren ein Riesenerfolg, nun gilt es, weiter und wieder zu investieren, um In der Zukunft gut aufgestellt zu sein. " Schließlich gelte es,, keinen Stillstand mit daraus resultierenden Rückschritt zu erleben. Nickel bekräftigt: "Jetzt muss und wird der Rat das Projekt Otterndorf tauglich mitgestalten."

Angenehmes Gespräch

Auch Sicht des SPD-Fraktionssprechers Malte Hinck verlief das Gespräch sehr angenehm. Sven Hollesen habe geschildert, was er mit den von ihm gekauften "Elbterrassen" machern möchte. Das sei von allen Seiten Seiten positiv aufgenommnen worden. "Einig waren aber alle, das muss zu Otterndorf passen." Er sei froh, darüber dass gerade an dieser Stelle sich ein Investor gefunden habe, der dort etwas entwickeln möchte. Man habe sich darauf verständigt kurzfristig im Gespräch zu bleiben und zügig Entscheidungen zu treffen. Nicht thematisiert worden sie bei dem Treffen die Feriendorferweiterung. Für die SPD stehe aber fest, dass dafür nur die Fläche hinter der Spielscheune zur Verfügung stehen könne. Dies sei ebenso auf der Agenda wie ein daraus resultierendes neues Verkehrskonzept, um das Feriengebiet anzubinden.

Stadtrdirektor Harald Zahrte (parteilos) nannte die Gesprächsrunde "sehr konstruktiv". Sie sei getragen gewesen vom Willen, eine gute Lösung für Otterndorf zu entwickeln. Klar wurde von allen Seiten gemacht: "Man will kein städtebaulich dominierendes Bauwerk, dass nicht zu Otterndorf passt." ´Jetzt gehe es darum, konkrete Handlungsfelder zu entwickeln in Zusammenarbeit mit dem Landkreis. Einbezogen in die Planungen müsse der Medemverband. Zahrte rechnet damit, dass in den nächsten Wochen, Monaten und Jahre viel Arbeit geleistet werden müsse. Regelmäßig sollen die Bürger informiert werden.

Planet-Haus:

Die Planet-Gruppe, von Sven Hollesen und seinem Bruder Torben 1988 gegründet, ist ein Ferienhaus-Konzern in Dänemark und Norddeutschland. Sie entwickelte viele touristische Ferienhausprojekte - an Nord- und Ostsee und im Harz. Otterndorf zählt bereits mit dem Ferienhauspark in der Seenlandschaft zu ihren Referenzprojekten. Ferienimmobilien in attraktiven Lagen werden Käufern als gewinnbringende Anlageobjekte vermittelt. Projekte existieren in Friedrichskoog nahe der Nordsee, die Marina Wendtorf an der Ostsee , in St. Andreasberg im Harz sowie Tropical Islands, bei Berlin. Größtes Hollesen Projekt ist die Bebauung des Priwalls in Travemündee mit modernen Villen und Ferienwohnungen und einem Tagungshotels. Vor der Kulisse des Traditionsseglers "Passat"entstand ein neues Freiendorf mit Marina.

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Wiebke Kramp

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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