Beim ersten Heimspiel der Cuxhaven Baskets gegen Braunschweig traten Dennis Tiedemann und Joel Moore noch als Trainer-Team auf. Nach dem Rücktritt von Tiedemann hat Moore nun die alleinige Verantwortung. Foto: Lütt 
Beim ersten Heimspiel der Cuxhaven Baskets gegen Braunschweig traten Dennis Tiedemann und Joel Moore noch als Trainer-Team auf. Nach dem Rücktritt von Tiedemann hat Moore nun die alleinige Verantwortung. Foto: Lütt 
Basketball

Nach Trainer-Rücktritt: Wie geht es weiter bei den Cuxhaven Baskets?

von Jan Unruh | 12.10.2021

CUXHAVEN. Der Rücktritt von Dennis Tiedemann als Trainer der Cuxhaven Baskets kam für viele überraschend - auch für Geschäftsführer Holger Junghans und das Team selbst. Nun nehmen sie Stellung und sagen auch wie es mit den Baskets weitergehen soll. 

Allesamt haben sie die Entscheidung von Tiedemann aus der Zeitung erfahren. "Das war schon heftig. Damit haben wir alle nicht gerechnet", sagt Baskets-Kapitän Deon McDuffie.

Die Stimmung im Umfeld der Cuxhaven Baskets war schon einmal besser. Durch seinen Rücktritt als Trainer habe Dennis Tiedemann die Situation nicht einfacher gemacht. "Ich bin menschlich enttäuscht von Dennis", sagt Geschäftsführer Holger Junghans (kleines Foto unten) im Gespräch mit unserem Medienhaus. Das sei keine Art einen Arbeitsvertrag zu kündigen, so Junghans, der wie alle anderen auch durch unsere Berichterstattung am Montag von dem Rücktritt erfuhr. Nun sei es aus seiner Sicht erst einmal wichtig, Ruhe in die Mannschaft und in das Umfeld zu bekommen. Keine einfache Aufgabe. Das weiß auch Junghans: "Das kostet uns bestimmt zwei Spiele."

Jugendförderung im Fokus

Doch der Weg, den die Baskets gerade bestreiten, soll weiter beschritten werden. Zu dem Vorwurf von Tiedemann, dass die Baskets mehr und mehr ihr lokales Gesicht verlieren, sagte Junghans auf Nachfrage: "Das ist völliger Quatsch. Ganz im Gegenteil." Die Jugendförderung stehe weiter im Fokus. "Wir bauen uns für die Zukunft ein Konstrukt auf. Das ist lange verpennt worden", so der Geschäftsführer. Wichtigste Personalie in dieser Angelegenheit ist Joel Moore. Er wurde vor etwas mehr als einem Jahr als Jugendkoordinator bei den Baskets eingestellt. Seitdem stehe die Talentförderung ganz oben auf der Agenda. "Wir wollen Cuxhavener Spieler integrieren", so Junghans. Doch das sei eben nicht sofort möglich auf dem Niveau in der 1. Regionalliga.

Aufstieg ist das Ziel

Wenn es nach Junghans und auch Moore geht, ist diese Liga nur ein kurzer Zwischenstopp. Für diese Saison haben sie sich die Play-Offs als Ziel gesetzt. Dafür müssten sie mindestens Vierter in der Liga werden. In den nächsten beiden Jahren solle dann der Aufstieg in die ProB gelingen. Gleichzeitig strebt Kooperationspartner Eisbären Bremerhaven die Rückkehr in die Basketball-Bundesliga an. Da seien sich die Verantwortlichen beider Vereine einig. "Das macht dann auch sportlich und wirtschaftlich Sinn", so Junghans. Das Projekt sehe Junghans durch den Rückzug von Tiedemann jedenfalls nicht in Gefahr. Joel Moore werde die Aufgabe des Trainers nun auch voll umfänglich für die Regionalliga-Mannschaft übernehmen. In den vergangenen Wochen war er bereits Bestandteil des Trainerteams, er sollte mit Tiedemann zusammen die Geschicke leiten. "Ich hätte Dennis wirklich gerne weiter behalten - im Team mit Joel", sagt Junghans. Das sei laut des Geschäftsführers auch vor der Saison so besprochen worden. "Ich hab ihm gesagt: Mach es mit Joel zusammen." Moore sollte Tiedemann unterstützen.

Blick geht nach vorne

Für Tiedemann fühlte es sich wie eine Degradierung an. "Er war enttäuscht, dass er nicht Headcoach war", so Junghans. Das Gespräch in der vergangenen Woche mit Dennis Tiedemann verlief aus Sicht von Junghans auch relativ harmonisch. Umso überraschter war er, als er von dem Rücktritt erfuhr. Ähnlich erging es dem Team selbst. Kapitän Deon McDuffie bedauert die Entscheidung von seinem Coach: "Für mich war er mehr ein Mentor als ein Trainer mit seiner ruhigen Art." Dass dieser Schritt sich aber überhaupt nicht angekündigt habe, sei schon heftig gewesen. Auch Joel Moore war überrascht. "Es gab keine Probleme mit Dennis. Ich verstehe es nicht", sagt er. Doch für die Baskets richte sich der Blick nun nach vorne. Auf die Stimmung im Team habe diese Situation keinen Einfluss, bekräftigte McDuffie. Die Chemie sei sehr gut. Auch die Klatsche vom vergangenen Wochenende in Vechta habe damit überhaupt nichts zu tun. "Da wussten wir ja auch noch nichts von dem Rücktritt", so der Baskets-Kapitän. Gestern Abend beim Training sollte das ganze Thema noch einmal in der Mannschaft aufarbeitet werden. Viel wichtiger sei aber die sportliche Situation.

Und die ist nach der hohen Niederlage in Vechta alles andere als rosig. Mit zwei Siegen und zwei Niederlagen stehen die Baskets im Mittelfeld der Regionalliga, deutlich unter den eigenen Ansprüchen. Die Cuxhavener wollen alles dafür tun, dass sie das Saisonziel Play-Offs nicht aus den Augen verlieren. Junghans kündigte bereits personelle Änderungen an. "Die jetzige Mannschaft, ist nicht die Mannschaft, die bleibt", sagt er.

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Jan Unruh

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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