
Nächster Paukenschlag bei den Cuxhaven Baskets: Kündigung per WhatsApp
CUXHAVEN. Die Cuxhaven Baskets kommen nicht zur Ruhe. Nach dem Trainer-Rücktritt wurde nun dem Geschäftsführer gekündigt - per WhatsApp-Nachricht.
Kaum hat sich Lage bei den Cuxhaven Baskets beruhigt, geht der Zoff hinter den Kulissen weiter. Am zweiten Oktober-Wochenende warf Dennis Tiedemann als Trainer das Handtuch, weil er mit Geschäftsführer Holger Junghans Probleme hatte. Und nun haben die Gesellschafter den Geschäftsführer gefeuert - die Kündigung wurde per WhatsApp-Nachricht angekündigt.
Junghans im Kurzurlaub
Holger Junghans befindet sich zur Zeit in einem Kurzurlaub auf Mallorca. Gestern Mittag auf dem Weg zum Strand ploppte plötzlich die Nachricht von einem der beiden Gesellschafter auf seinem Handy auf. Darin wird die Kündigung angekündigt. Unterlagen vom Notar seien auf dem Postweg.
"Vielen Dank für Alles"
Der Verfasser, bei dem es sich um Gesellschafter Darron McDuffie und nicht um Ufuk Üre handeln soll, drückte "trotzdem" seinen Dank für die "gute Unterstützung in den letzten Jahren als Gesellschafter" aus. "Leider war die Kommunikation nicht vorhanden und über die getroffenen Entscheidungen wurden wir oft nicht mit einbezogen", heißt es weiter in der Mitteilung an Junghans. Und zum Abschluss steht "Vielen Dank für Alles".
Art und Weise spreche für sich
Junghans fühle sich bestätigt bei seiner Einschätzung über diesen Gesellschafter. Die Art und Weise der Kündigung spreche für sich. "Das macht mich einfach nur traurig", erklärt der geschasste Baskets-Boss, der auch schon in den vergangenen Wochen selbst über einen Rückzug aus der Geschäftsführung nachgedacht habe, aber allerdings erst nach der Saison. "Ich habe meine Kündigung schon fertig geschrieben, die liegt bei mir zuhause auf dem Schreibtisch." Doch diese Spielzeit wollte er noch durchziehen, seine Kündigung sollte zur Mitte des kommenden Jahres greifen.
Keiner Schuld bewusst
"Das ist jetzt keine schöne Nummer", betont Junghans, der sich keiner Schuld bewusst sei. Der Vorwurf der fehlenden Kommunikation sei nicht nachvollziehbar. Es habe einmal einen Termin vor langer Zeit gegeben, wo Geschäftsführer und Gesellschafter zusammenkamen. Ansonsten seien die Gesellschafter nicht gesehen worden. Auch bei einem Sponsoren-Abend in der vergangenen Woche seien die beiden Anteilseigner der Cuxhaven Baskets UG (haftungsbeschränkt) nicht aufgetaucht.
Entscheidung birgt Risiken
Junghans sieht in der Entscheidung der Gesellschafter auch mehrere Risiken. Ob Trainer und Jugendkoordinator Joel Moore seine Arbeit, die insbesondere im Jugendbereich schon einen enormen Schub erlebt habe, in der neuen Konstellation fortsetzen kann oder will, stehe eventuell in den Sternen. Junghans stehe außerdem in vielen Bereichen und bei Partnern im Wort, beziehungsweise habe als Gesellschafter Verträge unterschrieben, die eingehalten werden sollten. Auch Arbeitsverträge mit den Spielern gehörten zu diesem Komplex. Außerdem gibt sich Junghans noch nicht geschlagen und deutet die Einschaltung eines Juristen an: "Ich lasse es prüfen, ob ich am Sonnabend nicht doch noch Geschäftsführer bin." Er kündigt weiter an: "Ich werde am Sonnabend zum Heimspiel in die Halle kommen. Ich bin ja auch Hauptsponsor."
Gesellschafter hält sich bedeckt
Von den Gesellschaftern der Cuxhavens Baskets UG war nicht viel zu hören. Darron McDuffie war nicht erreichbar und Ufuk Üre erklärte nur kurz und knapp: "Ich kann dazu noch nichts sagen. Es gibt keinen weiteren Kommentar." Eine Mitteilung könne am Donnerstag eventuell erfolgen. Womöglich wird dann schon auch der neue Geschäftsführer präsentiert. In diesem Zusammenhang fiel in Fachkreisen der Name des Ex-BasCats-Spielers Kevin Hensel.
Krach in der Vorbereitung
Dass dem englischen Trainer Joel Moore womöglich auch eine Personalentscheidung persönlich treffen könne, scheint nicht ganz abwegig zu sein. Gesellschafter Darron McDuffie gehörte bis vergangene Saison noch dem Regionalliga-Kader an. Er war auch dieses Jahr bei der Vorbereitung dabei. Kurz vor Beginn der Saison verkündeten die Baskets, dass Darron McDuffie aus "persönlichen Gründen" nicht mehr der ersten Mannschaft angehören wird. Hinter den Kulissen soll es aber auch häufiger so gewesen sein, dass Moore und McDuffie aneinander geraten sind. Laute Wortgefechte in der Sporthalle sollen keine Seltenheit gewesen sein. Und wie hinter vorgehaltener Hand berichtet wird, waren die Gesellschafter mit der Entwicklung des Verhältnisses zwischen Geschäftsführer Holger Junghans und Trainer Dennis Tiedemann absolut nicht zufrieden.