
Nächstes Bauvorhaben in Hemmoor: Neue Kita für die Lebenshilfe
HEMMOOR. In der Samtgemeinde Hemmoor gibt es derzeit nicht gerade wenige öffentliche Bauvorhaben. Jetzt kommt ein weiteres hinzu.
Am Bürgerhaus in Hemmoor, der Kindertagesstätte in Althemmoor und dem Feuerwehrgerätehaus in Hechthausen wird schon gebaut oder geplant, um nur drei der Bauvorhaben zu nennen. Mit der Kindertagesstätte "Kinderreich" der Lebenshilfe Land Hadeln, die mehr Platz braucht, kommt ein weiteres Vorhaben hinzu.
Derzeit befindet sich der Kindergarten der Lebenshilfe im Hemmoorer Zentrum. Dort soll er auch bleiben. Allerdings sind die Räume in die Jahre gekommen und sanierungsbedürftig. "Die Frage war, sanieren oder neu bauen", so Samtgemeindebürgermeister Dirk Brauer. Am Ende einigten sich die Kommune und die Betreiberin nach nur eineinhalb Monaten Beratung auf eine zweigleisige Lösung: Nicht entweder oder, sondern sowohl als auch. Am alten Standort im Zentrum sollen zwei Krippen-Gruppen verbleiben. Die übrigen vier Räume sollen für den zunehmenden Bedarf an therapeutischen Hilfsangeboten genutzt werden, erläutert Bärbel Tiedemann, Lebenshilfe-Geschäftsführerin.
Am neuen Standort am Stadtpark im Stadtteil Basbeck soll dann ein ganz neuer Kindergarten mit fünf Gruppen entstehen. "Wir müssen uns auf Zuwachs bei den Bedarfen an Kita-Plätzen einstellen und den Wünschen der Familien gerecht werden", sagt der Hemmoorer Bürgermeister Lasse Weritz (CDU). Auch der Inklusionsgedanke soll in der neuen Einrichtung weiter eine wichtige Rolle spielen, so Bärbel Tiedemann. "Wir wollen die Integrationsgruppen natürlich aufrechterhalten." Das sei für die Lebenshilfe schließlich eine Selbstverständlichkeit.
Gleichmäßiges und gleichwertiges Betreuungsangebot
Der Neubau in Althemmoor sei bereits so gut wie ausgelastet, noch bevor die Kita ihren Betrieb aufgenommen hat. Vor allem für die Vormittagsbetreuung gibt es noch Wartelisten. Die Kommune hat sich daher bewusst dafür entschieden, neue Kindertagesstätten in den randständigen Stadtteilen zu errichten. Zum einen, weil ein dezentrales Angebot aufgrund der Nähe zu den Wohngebieten sinnvoll erschien, zum anderen auch, um das Hemmoorer Zentrum verkehrlich zu entlasten. "Das gehört zur Strukturentwicklung in den Stadtteilen", so Brauer. Die Grundversorgung mit Schule, Kita und Einkaufsmöglichkeiten vor der Haustür sei ein wichtiger Baustein der Wohnqualität. Übergeordnetes Ziel in der Samtgemeinde sei, ein möglichst gleichmäßiges und gleichwertiges Betreuungsangebot bereitzustellen.
Die Frage war zunächst, wo die neue Kita entstehen soll. Eine Fläche am Rande des Stadtparks in der Nähe zur dortigen Senioreneinrichtung erschien ideal. "Der Stadtpark als solches soll aber weitgehend unberührt und sein Parkcharakter erhalten bleiben", versichert Lasse Weritz. In Richtung Bundesstraße hat die Samtgemeinde bereits ein Grundstück erworben, um die direkte Anbindung der Kita sicherzustellen. Es bedarf noch verschiedener Vorbereitungen und politischer Beschlüsse, bevor in die Planung für den neuen Kindergarten eingestiegen werden kann. Zudem ist die Verwaltung durch die zahlreichen weiteren Bauprojekte in der Samtgemeinde bereits stark beansprucht. Samtgemeindebürgermeister Brauer rechnet dennoch damit, dass der Aufstellungsbeschluss noch in diesem Jahr erfolgen könnte. Und, wenn alles gut geht, könnte das Bauamt Anfang 2022 mit der Bauleitplanung beginnen. Wenn nichts dazwischen kommt, ist der Baubeginn im Sommer 2022 möglich.
Rund 4,5 Millionen Euro Kosten
Vereinfacht wird das Projekt dadurch, dass sich das neue "Kinderreich" baulich an der Kindertagesstätte in Althemmoor orientieren kann, auch wenn eine Eins-zu-eins-Umsetzung wohl nicht möglich sein dürfte. Immerhin hat der Samtgemeindebürgermeister schon eine vage Vorstellung von den Summen: Rund 4,5 Millionen Euro dürfte der Neubau voraussichtlich kosten.