
Niedersachsen: Kritik wegen Aufheben der Präsenzpflicht an Schulen
KREIS CUXHAVEN. Die Präsenzpflicht an Niedersachsens Schulen wird zur Eindämmung des Coronavirus an diesem Montag aufgehoben. Kritik kommt vom Schulleiterverband Niedersachsen (SLVN).
"Das ist die schlechteste mögliche Entscheidung", sagte Geschäftsführer René Mounajed. Die Situation sei für Schulen nicht planbar. Die Entscheidung, die die Politiker treffen müssten, werde auf die Eltern abgewälzt.
Verband hätte sich klare Entscheidung gewünscht
Klassenarbeiten werden an diesen Tagen für alle nicht geschrieben, auch nicht, wenn alle da sind, und müssen verschoben werden. "Es gibt keine Richtung, das Kuddelmuddel nutzt niemandem", kritisierte Mounajed. Der Verband hätte sich vom Ministerpräsidenten und vom Kultusminister eine klare Entscheidung gewünscht.
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"Nun kommen Chaostage"
Auch die Lehrergewerkschaft VBE hat das Aussetzen der Präsenzpflicht an niedersächsischen Schulen vor Weihnachten scharf kritisiert. Die jetzt beschlossene Lösung sei die schlechteste aller Möglichkeiten, hieß es. Nun kämen wieder Chaostage mit halben Klassen und nicht planbarem Unterricht auf die Schulen zu.
Keinen Anspruch auf Distanzlernen
Vom 20. Dezember an - und damit drei Tage vor Ferienbeginn - können die Schülerinnen und Schüler auf Antrag der Eltern vom Unterricht befreit werden. Einen Anspruch auf Distanzlernen gibt es an diesen Tagen nicht. Die Ferien sollen aber wie geplant am 23. Dezember beginnen und bis zum 7. Januar dauern. Vor einem Jahr hatte Niedersachsen den Ferienbeginn coronabedingt um zwei Tage vorgezogen.