Otterndorf: Das sind die ersten Entwürfe für die neue Strandpromenade
OTTERNDORF. Die ersten Planungsentwürfe für die Neugestaltung der Flaniermeile am Otterndorfer Grünstrand wurden jetzt vorgestellt.
Noch ist es Zukunftsmusik, doch die Ideen zur Neugestaltung der Otterndorfer Strandpromenade werden konkreter. Jetzt wurden Entwürfe aus einem Architektenwettbewerb präsentiert.
Schon seit Jahren gibt es Überlegungen, die Promenade am Otterndorfer Grünstrand einer Verjüngungskur zu unterziehen. Nicht nur touristische Aspekte spielen dabei eine Rolle. Auch die für Hochwasserschutz zuständigen Behörden drängen auf Veränderungen und fordern eine Erhöhung des Deckwerkes um 60 bis 80 Zentimeter, um die Küste besser zu sichern. Alternativ wäre der Bau einer Schutzmauer denkbar.
Zum Start des Verfahrens hat die Stadt Otterndorf einen Ideenwettbewerb ausgelobt, an dem sich drei Architekturbüros beteiligt haben. Ihre Gestaltungsideen wurden am Dienstag in einer gemeinsamen Sitzung des Tourismusausschusses und des Bau-, Umwelt- und Altstadtsanierungsausschusses vorgestellt.
Stufenmauer für "Sehleute"
Am meisten überzeugt hat die Jury der Entwurf des Ingenieurs- und Architekturdienstleisters Sweco aus Cuxhaven (früher Morgenroth & Landwehr Ingenieurgesellschaft). Die Planer haben in ihrem Konzept das Deckwerk um 80 Zentimeter erhöht und setzen auf eine Abgrenzung von Fußgänger- und Fahrradverkehr. Im westlichen Bereich ist eine 500 Quadratmeter große Platzfläche mit Gastronomie und WCs vorgesehen. Davor, an der neuen Flutmulde, könnte eine Stufenmauer für "Sehleute" entstehen. Auch im Osten, am Sandstrand "Kap Jakob", soll es Gastronomie und Toiletten geben. Der Deichübergang ist barrierefrei. Der Entwurf sieht darüber hinaus für die kleinen Strandbesucher einen Piratenspielplatz im Westen und ein Klettergerüst am "Kap Jakob" vor.
Die Parteien im Otterndorfer Stadtrat waren sich einig, das Sweco-Konzept mit dem ersten Platz auszuzeichnen. "Der Entwurf passt nach Otterndorf und ist nicht technisch überzeichnet. Wir sind ja nicht Sylt", lobte Claus Johannßen (SPD). Auch Bianca Schedler (CDU) sprach von einer "super Lösung". Dies bedeutet aber nicht, dass diese Pläne auch eins zu eins umgesetzt werden. "Wir haben alle Entwürfe quasi gekauft und können uns Elemente, die uns gefallen, herausziehen. Das ist der Vorteil dieses Verfahrens", sagte Tourismusausschuss-Vorsitzender Frank-Uwe Strüning (SPD).
Grafische Sprache
Platz zwei des Ideenwettbewerbs teilen sich das Büro Brien, Wessels, Werning (Hamburg/Lübeck) und die Planungsgruppe Grün (Bremen). Brien, Wessels, Werning habe eine "sehr grafische Sprache gewählt", erklärte Bauamtsleiterin Maike Schilling. Und der Entwurf der Planungsgruppe Grün sieht den Bau einer Flutmauer vor, die gleichzeitig als Sitzmauer dient.
Um die Bevölkerung mitzunehmen, sollen alle Entwürfe im Internet veröffentlicht werden. Die SPD-Fraktion drängt außerdem auf eine frühzeitige Bürgerbeteiligung, etwa in Form eines Workshops. Die CDU/FDP-Gruppe möchte einen Arbeitskreis mit Behörden und Vertretern aus Tourismus, Politik und Verwaltung vorschalten, der das Bürgerforum vorbereitet. Das Mehrheitsbündnis setzte seinen Antrag bei vier Ja- zu drei Nein-Stimmen durch.
Nicht in einem Rutsch
Bis es mit der Neugestaltung der Strandpromenade losgeht, wird noch eine Menge Wasser die Elbe hinabfließen. "Wir werden das nicht in einem Rutsch schaffen", ist Bianca Schedler überzeugt. Priorität haben das Deckwerk und der Küstenschutz. "Ob wir alles umsetzen können, wird uns dann der Geldbeutel sagen", sagte Bürgermeister Thomas Bullwinkel (CDU).