Im Otterndorfer Neubaugebiet Am Medembogen wurde die neue Asphaltstraße wieder aufgerissen. Foto: Mangels
Bauwesen

Otterndorf: Neue Straße wird wieder aufgerissen

von Christian Mangels | 09.11.2019

OTTERNDORF. Gerade erst fertig, schon wieder Baustelle: Im Otterndorfer Baugebiet Am Medembogen wird die neue Asphaltstraße wieder aufgerissen. Der Grund: ein Problem im Untergrund.

Nicht nur die Anlieger, sondern auch viele Bürger und auch Otterndorfs Bürgermeister Thomas Bullwinkel (CDU) sind verwundert: Dort, wo erst vor wenigen Monaten die neue Asphaltdecke fertiggestellt wurde, wird nun wieder alles neu gemacht.

Was genau ist passiert? "Das Problem war im Wesentlichen der zu hohe Wassergehalt im Untergrund zu Beginn der Bauarbeiten gepaart mit einem nachfolgenden extrem trockenen Frühjahr und Sommer 2018. Durch den Wasserverlust im Baugrund sind entsprechende Setzungen aufgetreten", erklärt Maike Schilling vom Amt für Planen, Bauen und Umwelt auf Nachfrage unserer Zeitung. Von Schlamperei könne aber nicht die Rede sein. "Die Ausführung der Arbeiten wurde seinerzeit nach bestem Wissen und Gewissen seitens der Firma aufgrund der vorliegenden Bodengutachten durchgeführt", so Schilling.

Auswirkungen auf den Zeitplan der Erschließung des Medembogens habe die Baupanne nicht, versichert die Verwaltung: "Das Baugebiet ist freigegeben und die Ausbesserungsarbeiten laufen parallel zur Errichtung der privaten Bauvorhaben." Der Fehler gehe zulasten der Baufirma, die Stadt Otterndorf trage dadurch keinen finanziellen Schaden.

Die Panne wurde durch Kamerafahrten ermittelt, berichtete der Bautechniker Florian Heitsch im Otterndorfer Bauausschuss. "Wir haben der Baufirma eine Frist bis Ende November gesetzt, um die Sache in Ordnung zu bringen", so Heitsch. Und: "Sie scheinen ein schlechtes Gewissen zu haben."

Extreme Witterung

Und welche Konsequenzen zieht die Verwaltung aus dem Bau-Malheur? "Bei solch auftretenden extremen, nicht zu erwartenden Witterungsverhältnissen und sich hierdurch verändernden Baugrundverhältnissen wird es künftig eine noch engere Zusammenarbeit mit Baugrundsachverständigen geben sowie weitergehende ergänzende Prüfungen der Einbauqualität durch Kontrollüberwachungsprüfungen", erläutert Maike Schilling. Die Baufirma Strabag wollte unserer Zeitung zum "Neu-Aufriss" am Medembogen keine Auskunft geben. Die Pressearbeit zu diesem Projekt werde beim Auftraggeber (also bei der Stadt Otterndorf) gebündelt, so Konzernsprecherin Birgit Kümmel. "Seiner Auskunft zum Sachverhalt haben wir nichts weiter hinzuzufügen."

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Christian Mangels

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