Otterndorf: Was wird aus Plänen um Ferienimmobilien?
OTTERNDORF. Der Investor Sven Hollessen hat neue Pläne für das Otterndorfer Ferienhausgebiet präsentiert. Sie werden allerdings noch nicht öffentlich diskutiert.
Was wird aus den Plänen des Investors Sven Hollessen, in Otterndorf neue Ferienimmobilien zu bauen? Während es um dieses Thema in der Öffentlichkeit zwar still geworden ist, sorgt es in den politischen Gremien dagegen wieder für Gesprächsstoff. So hat der Investor Sven Hollessen kürzlich neue Pläne präsentiert. Sie werden allerdings noch nicht öffentlich diskutiert, sondern bisher nur hinter verschlossenen Türen.
"Ja, es gibt neue Pläne, aber immer noch Beratungsbedarf", bestätigt Otterndorfs Bürgermeister Thomas Bullwinkel (CDU). Sein Wunsch ist, dass eine für Otterndorf derart wichtige Zukunftsentscheidung von einer breiten Mehrheit getragen wird: "Das will ich nicht mit unserer 12:9-Mehrheit allein entscheiden."
Bullwinkel setzt in der Angelegenheit auf eine enge interfraktionelle Zusammenarbeit, um ein breites Votum hinzubekommen, wohin die Reise im Feriengebiet gehen soll: "Solch eine Entscheidung ist schließlich prägend für Otterndorf. Wir dürfen da nichts hinbauen, was hinterher nicht läuft oder hier keine Akzeptanz findet."
"Keine Leute vergrämen"
Sicherlich gäbe es völlig unproblematische Flächen wie hinter der Spiel- und Spaßscheune, aber eben auch Bereiche, wo es zu Interessenkollisionen kommen könnne. "Wir dürfen keine Leute vergrämen", findet Bullwinkel. Auch wenn der Investor dränge, wolle er lieber erst einmal die anstehenden Wahlen abwarten, um danach ernsthaft und in Ruhe mit den Otterndorfer Politikern einen Weg zu finden: "Wir müssen sehen, was am besten zu Otterndorf passt."
Bullwinkel verweist darauf, dass die touristische Entwicklung auch sonst weitergehe und neue Ideen - wie das Baumhaushotel oder das Radfahrermotel - umgesetzt würden. Nach der Saison werde es für die Strandpromenade einen Arrchitektenwettberwerb geben.
Otterndorfs Stadtdirektor Harald Zahrte spricht bei den Ferienhausplänen von einer grundsätzlichen Zustimmung durch den Verwaltungsausschuss. Allerdings habe die Verwaltung von der Politik noch den Auftrag bekommen, zu ermitteln, welche Kosten auf die Stadt für die Gestaltung des Umfeldes, zum Beispiel für Parkraum oder Wege zukämen und mit welchen Erlösen durch Grundstücksverkauf und Förderung zu rechnen sei. Die Bürger müssten wissen, was auf die öffentliche Hand zukomme.
Rückschau
Kurzer Rückblick: Der aus Dänemark stammende Sven Hollessen möchte für neuen Schwung im Tourismus in Otterndorf sorgen. Mit dem Invest von 78 Millionen Euro sollen die Ferienhausübernachtungen um 90 Prozent gesteigert werden, so sein ehrgeiziges Ziel. Seine Planet-Haus-Gruppe will dazu bis zu 280 weitere Übernachtungseinheiten in drei modernen Feriendörfern bauen.
Bereits im Sommer 2017 wurde eine entsprechende Absichtserklärung gemeinsam mit der Weser-Elbe-Sparkasse und der Stadt Otterndorf von Hollesen vorgelegt.
Anschließend war es zunächst einige Zeit ruhig um das Ansinnen geblieben, bevor das Vorhaben im Frühjahr 2018 hohe Wellen schlug. Groß war die Empörung aus der Einwohnerschaft, als Zeichnungen bekannt wurden, in denen der beliebte Spielplatz- und Erholungsbereich am Badesee überplant worden war mit neuen Ferienhäusern.
Auf einer Bürgerversammlung gab es im März 2018 an die Stadt Otterndorf, sowie die Investor Sven Hollessen und Rolf Sünderbruch, Vorstand der beteiligten Weser-Elbe-Sparkasse die deutliche Botschaft, dass die Spielplatz- und Freizeitfläche auf keinen Fall verschwinden dürfe.