"Otto Sverdrup" in Cuxhaven: Oberbürgermeister verteidigt den Willkommensempfang
CUXHAVEN. Um 22.30 Uhr kommt am Dienstag mit der "Otto Sverdrup" mehr als nur das erste Kreuzfahrtschiff seit Jahren nach Cuxhaven: Sie bringt auch die Hoffnung auf eine neue Industrie für die Stadt mit.
So jedenfalls rechtfertigt Oberbürgermeister Uwe Santjer (SPD), den Anlauf des Schiffes in Cuxhaven. Die norwegische Reederei "Hurtigruten" war in die Kritik geraten, weil Cuxhaven als zweiter ausländischer Stop der Reederei eine internationale Route beschert und sie somit auch internationales - also viel billigeres - Personal beschäftigen kann. Cuxhaven gebe sich dafür her, die fragwürdige Personalpolitik der Reederei zu unterstützen, war Tenor der Kritik.
Kritik an Hurtigruten-Reederei berechtigt
"Das ist keine Kröte, die von der Stadt geschluckt wird", sagt hingegen Santer. Die Kritik an der Personalpolitik sei zwar absolut berechtigt und müsse auch geäußert werden. "Grundsätzlich muss das Thema auch noch mal an anderer Stelle politisch platziert werden. Aber die Stadt Cuxhaven kann das nicht regeln", so Santjer.
Plakettenübergabe als Tradition
Die Entscheidung, die "Otto Sverdrup" in Cuxhaven anlaufen zu lassen, habe ohnehin der Hafenbetreiber NPorts getroffen. "Der guckt, was ist wichtig für den Hafenbetrieb und da müssen nun mal Schiffe liegen", so Santjer.
Er selbst habe lediglich entscheiden können, ob er als Oberbürgermeister das Schiff begrüßt. "Der guten Tradition wegen, mache ich das und überreiche auch die Stadtplakette", so Santjer. Traditionen seien in der Seefahrt wichtig.
Willkommensempfang für "Otto Sverdrup"
Auch gegen Zweifel, wie viel die Stadt von den Kreuzfahrtgästen hat - das Schiff bleibt nur ein paar Stunden - kann Santjer verstehen und konzentriert sich trotzdem auf das Positive: "Das ist die Chance, Cuxhaven auf die Landkarte der Kreuzfhartindustrie zu bringen", so Santjer.
Die "Otto Sverdrup" kommt heute um 22.30 Uhr an der Seebäderkaje an. Gäste sind zur Begrüßung willkommen.