Paukenschlag: Verwaltungsdirektorin Kömpe verlässt Otterndorfer Klinik
OTTERNDORF. Die Klinik gerät einfach nicht in ruhiges Fahrwasser. Nach nicht einmal anderthalb Jahren verlässt Verwaltungsdirektorin Ulrike Kömpe das Krankenhaus Land Hadeln in Otterndorf.
Eigentlich war für Dienstagmittag eine Versammlung der Bediensteten am Otterndorfer Krankenhaus anberaumt. Die wurde aber kurzfristig abgesagt. Später ging ein Brief der beiden Geschäftsführer Andre Eydt und Sigurd Gawinkis an die Mitarbeitenden heraus. Darin teilten sie mit, dass die Verwaltungsdirektorin Ulrike Kömpe die Klinik auf eigenen Wunsch verlasse. Knapp anderthalb Jahre war sie dort tätig. Die Klinikführung sei mit dem Wunsch der Verwaltungsdirektorin konfrontiert worden, weil diese "eine neue berufliche Herausforderung in ihrer Heimatregion Schleswig-Holstein" annehmen wolle.
Nachfolger steht schon fest
Doch zügig präsentierten die Geschäftsführer Ersatz. Andre Eydt teilte auf Nachfrage unseres Medienhauses mit: Nach der Entscheidung von Ulrike Kömpe, das Unternehmen verlassen zu wollen, sei es kurzfristig gelungen, mit Ursula Stecker und Hans-Werner Kuska Kräfte "mit Sanierungs- und Krankenhauserfahrungen an die Klinik zu binden".
In Verbindung mit dem Anwalt Gunter Neef, der die eigenverantwortliche Insolvenz begleitet, sei so kurzfristig die Führungsebene zusätzlich gestärkt. Eydt in seinem Schreiben an unser Medienhaus weiter: "Insbesondere diese Stärkung soll aufzeigen, dass es den Gesellschaftern um eine langfristige Ausrichtung und nachhaltige Standortsicherung geht." Die mit Mitarbeitenden geführten Gespräche zeigten ihnen uns das Vertrauen in ihre Idee und bestärkten sie.
Insolvenz wegen Corona-Pandemie?
Am 23. März hatte die Krankenhaus Land Hadeln Otterndorf GmbH einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Einzig wegen der Corona-Pandemie sei das Krankenhaus in Schwierigkeiten, war seinerzeit die Begründung. Vor allem die daraus resultierende rückläufige Entwicklung der Patientenzahlen habe die finanzielle Situation des Hauses erheblich negativ beeinflusst. Die politisch angekündigten Ausgleichszahlungen seien an verschiedene Kriterien gebunden, die auf das Krankenhaus Land Hadeln nicht vollumfänglich zuträfen.
Andre Eydt verdeutlichte in seinem neuen Schreiben, dass die Trendumkehr - unabhängig von einer kaufmännischen Geschäftsführung - nur mit dem Vertrauen der Bevölkerung in das Krankenhaus gelinge; die medizinische und pflegerische Fachkompetenzsei unzweifelhaft gegeben. Für die abgesagte Versammlung entschuldigten sich übrigens beide Geschäftsführer per Brief und sicherten Kommunikationsbereitschaft zu.