
Planänderung: Darum fuhr Profi-Segler Boris Herrmann mit seinem neuen Boot an Cuxhaven vorbei
CUXHAVEN. Es ist ein Boot der Superlative. 35.000 Stunden Entwicklung stecken in der neuen "Malizia - Seaexplorer", 45.000 Stunden dauerte bisher ihr Bau. Das öffentliche Interesse ist riesig. Am Montagnachmittag fuhr Profi-Segler Boris Herrmann - anders als ursprünglich geplant - an Cuxhaven vorbei.
Auch für die Seglervereinigung Cuxhaven (SVC) war der kurze Besuch der neuen Rennjacht von Segelprofi Boris Herrmann etwas Besonderes. Auch wenn das 18,30 Meter lange Boot nicht im kleinen Seglerhafen anlegen kann. "Für ein Schiff dieser Größenordnung ist unser Hafen nicht zu erreichen", sagt SVC-Sprecher Jörn Pietschke. Dieses könne nicht tideunabhängig ein- und ausfahren.
Daher mussten Herrmann und Co. mit ihrer neuen Rennjacht direkt nach Hamburg durchfahren. Nachwuchssegler des SVC ließen es sich jedoch nicht nehmen, der Rennjacht einen kurzen Besuch mit dem eigenen Schlauchboot abzustatten.
Kurzfristige Planänderung
"Wir unterstützen als Verein aber da, wo wir können", so Pietschke noch vor der Ankunft. Eigentlich sollten sogar drei sogenannte RIB-Boote (Schlauchboote), die die Rennjacht begleiten, im Cuxhavener Seglerhafen unterkommen. Doch auch sie fuhren weiter nach Hamburg.
Geplant war es, dass Hermann und Co. in Cuxhaven bleiben, um von hier aus dann am Dienstagmorgen Richtung Hamburg zu fahren. Nun sind sie gleich durchgefahren, um dort ab Dienstagmittag mit einer großen Party die Taufe der "Malizia - Seaexplorer" zu feiern. Fans haben am Dienstag und Mittwoch (6. und 7. September) Gelegenheit, den neuen Imoca 60 samt Skipper Boris Herrmann in dessen Heimatstadt aus der Nähe zu sehen.
Gebaut und entworfen wurde die moderne Rennjacht übrigens in Cuxhavens Partnerstadt Vannes. Die Werft dort ist spezialisiert für den Bau solch besonderer Boote. Und das ist die "Malizia - Seaexplorer".
Große Pläne
Die Technologie und Handwerkskunst, die in den Bau dieses Bootes geflossen sind, gehören zu den fortschrittlichsten auf dem Gebiet der Ingenieurskunst. Die neue "Malizia - Seaexplorer" soll den 41-jährigen Skipper Herrmann und sein Team in den kommenden drei Jahren zweimal um die Welt tragen. Im August 2019 hatte Boris Herrmann übrigens die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg mit seinem damaligen Segelboot zum Klimagipfel der Vereinten Nationen von Portsmouth in England nach New York gefahren.
Und auch in Cuxhaven ist Herrmann kein Unbekannter. Vor rund 13 Jahren nahm er als junger Segler den Trans-Ocean-Preis für seine besonderen hochseeseglerischen Leistungen in Empfang. Vor knapp vier Jahren feierte er mit seiner Crew in Cuxhaven den Sieg einer großen Transatlantik-Regatta. Diesmal war Cuxhaven nur eine Durchreisestation.