Seit fast einem Jahr bedient Start Unterelbe die Bahnstrecke Cuxhaven-Hamburg. Immer wieder gibt es wegen technischer Mängel Zugausfälle und Verspätungen. Foto: Kolbenstetter
Seit fast einem Jahr bedient Start Unterelbe die Bahnstrecke Cuxhaven-Hamburg. Immer wieder gibt es wegen technischer Mängel Zugausfälle und Verspätungen. Foto: Kolbenstetter
Bahnverkehr

Probleme auf Zugstrecke Cuxhaven-Hamburg: Jetzt schaltet sich die Politik ein

von Ulrich Rohde | 19.11.2019

KREIS CUXHAVEN. Wer in einen Zug in Richtung Hamburg einsteigt oder in Gegenrichtung nach Cuxhaven fahren möchte, weiß, dass er sich auf eine Reise ins Ungewisse begibt.

Wer auf spannende Abenteuer aus ist und den Reiz des Unvorhersehbaren ausleben möchte, ist mit dieser Zugverbindung gut bedient. Wer zuverlässig und rechtzeitig irgendwo ankommen möchte, läuft Gefahr, in die Röhre zu schauen.

Zugausfälle und Verspätungen treten auf dieser Strecke seit geraumer Zeit in nicht mehr hinnehmbaren Größenordnungen auf, meint die SPD-Kreistagsfraktion. Dieser Zustand müsse dringend beendet werden. Die Fraktion hat ihre Forderung in eine an das niedersächsische Wirtschaftsministerium gerichtete Resolution gepackt und dafür die einhellige Zustimmung aller Fraktionen im Ausschuss für Regionalplanung, Wirtschaft und Tourismus erhalten. Als nächstes muss der Kreistag darüber beschließen.

Der Betreiber der Verbindung, Start Unterelbe, beklagt, dass es auf der Strecke viele Probleme gebe, etwa durch den Ausfall von Schrankenanlagen. Ein weiterer wichtiger Grund für Zugausfälle und Verspätungen sei, so die SPD-Kreistagsfraktion, dass der Start Unterelbe von der Landesnahverkehrsgesellschaft nicht in ausreichendem Maß einsatzbereite Züge zur Verfügung gestellt würden. Der vom Land beauftragte Hersteller Bombardier komme seinen vertraglichen Verpflichtungen zur Instandhaltung von Lokomotiven nicht in der Weise nach, wie es notwendig wäre, um den Zugverkehr verzögerungsfrei aufrecht erhalten zu können.

Gunnar Wegener (SPD) erläuterte im Fachausschuss, dass von elf zur Verfügung stehenden Lokomotiven häufig nur vier bis fünf einsatzbereit seien. "Das hat massive Auswirkungen auf den Fahrplan", so Wegener. Das Zugmaterial müsse dringend verbessert werden. Ansprechpartner ist für die Kreispolitik das Referat Schienenpersonennahverkehr im niedersächsischen Wirtschaftsministerium, in dem darauf hingewirkt werden müsse, dass eine ausreichende Anzahl an fahrbereiten Loks zur Verfügung gestellt werde.

Es könne - allein schon vor dem Hintergrund des bevorstehenden Eintritts in den Tarif des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) - nicht länger hingenommen werden, dass Tausende Menschen ihren Arbeitsplatz oft nur verspätet oder gar nicht erreichen könnten. Hier müsse das Land kurzfristig Abhilfe schaffen, heißt es in der Resolution. Gleichzeitig, so Carsten Nickel (FDP), müssten sich alle Gruppen an einen Tisch setzen, um das "Schwarzer Peter"-Spiel gegenseitiger Schuldzuweisungen zu beenden.

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Ulrich Rohde

Redaktionsleiter
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