Der Bremer Virologe Andreas Dotzauer rät von Verkürzungen der Quarantänezeiten ab. Foto: Fotospektrum
Der Bremer Virologe Andreas Dotzauer rät von Verkürzungen der Quarantänezeiten ab. Foto: Fotospektrum
Pläne der Politik

Quarantäne-Zeit: Bremer Virologe rät von Verkürzungen ab

04.01.2022

KREIS CUXHAVEN. Der Virologe der Universität Bremen, Professor Andreas Dotzauer steht den Plänen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Quarantäne-Zeiten zu verkürzen, skeptisch gegenüber. Um Personalnot auch in Cuxhavener Betrieben zu verhindern, gebe es nur eine Möglichkeit, sagt er.

Denn: "Die Omikron-Variante zeigt ein anderes Verhalten als die bisherigen Varianten, die Inkubationszeit ist kürzer. Trotzdem ist es mit der bisherigen Datenlage gewagt, daraus zu schließen, dass auch die Ansteckungsgefahr schneller vorüber ist", erklärt der Wissenschaftler. 

Virologe rät von verkürzter Quarantäne ab

Die Quarantänezeiten zu verkürzen halte er deshalb sowohl bei Infizierten, als auch bei Kontaktpersonen für gewagt. "Rein aus virologischer Sicht würde ich davon abraten. Das ist aber eine sehr enge Sichtweise, ohne die Konsequenzen für die vielen anderen Bereiche zu berücksichtigen", räumt Dotzauer ein.

PCR-Test deutlich genauer

Um einen befürchteten Zusammenbruch der kritischen Infrastruktur zu verhindern, hält der Virologe einen Kompromiss für machbar: "Denkbar wäre, die Quarantäne nur für die Personen zu verkürzen, die in ihrem Bereich unentbehrlich sind, Klinikpersonal etwa. Dann müsste aber mit Tests sicher gestellt werden, dass keine Infektion vorliegt." 

Bis zu 21 Tage zur Infektion

Von der Verwendung von Schnelltests zur Beendigung der Quarantäne rät Dotzauer ab, weil die PCR-Tests deutlich genauer seien. "Andernfalls könnte jemand aus der Quarantäne entlassen werden, obwohl er noch infektiös ist." Kontaktpersonen müssten Geduld mitbringen: Bis zu 21 Tage lang könnte es in seltenen Fällen dauern, dass eine Infektion nachweisbar sei.

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