
Querdenker beschmieren Fußweg in Cuxhaven mit Anti-Corona-Parolen - und werden ertappt
CUXHAVEN. Drei Personen haben in der Nacht zu Freitag zahlreiche Anti-Corona-Parolen auf den gesamten Fußweg in der Schulstraße geschmiert - der Zeitpunkt war kein Zufall.
Nächtliche Querdenker-Aktion in Cuxhaven
Da ein Streifenwagen zufällig in der Nähe war, haben Einsatzkräfte der Polizei Cuxhaven zwei Männer und eine Frau auf frischer Tat ertappt, die offenbar der Querdenker-Szene angehören und gegen Mitternacht die Parolen auf den Fußweg aufgebracht hatten. "Es handelt sich um drei polizeibekannte Personen, eine 24 Jahre alte Frau aus Cuxhaven, einen 40-jährigen Geestländer und einen 30-jährigen Bremerhavener", sagt Polizeipressesprecher Stephan Hertz. "Das Auftragen der Parolen wie auch die Inhalte stellen allerdings keinen Straftatbestand dar." Da es dennoch nicht erlaubt sei, ohne entsprechende Genehmigung Straßen und Fußwege für solche Zwecke zu nutzen, werde gegen den Bremerhavener ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet, da er von den Beamten beim Aufmalen gesehen wurde und dies auch zugegeben hat.
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Bauhof beseitigt Geschmiere
"Der Bauhof ist anschließend beauftragt worden, die Parolen zu entfernen", berichtet Hertz. "Die Reinigungskosten werden den drei Beteiligten in Rechnung gestellt."
Impfaktion in der Realschule Cuxhaven
Daran, dass die Aktion zufällig in der Nacht auf Freitag stattfand, glaubt Hans-Christian Seebeck, Schulleiter der Realschule Cuxhaven, nicht. In der Realschule fand am Freitag eine Impfaktion statt, bei der 130 Schülerinnen und Schüler, Lehrer sowie Schulangehörige durch ein mobiles Impfteam des Landkreises gegen das Coronavirus geimpft wurden. "Wir sind voll ausgebucht und mussten einigen Interessierte sogar auf die Warteliste setzen", so Seebeck. Seiner Aussage zufolge sei inzwischen rund die Hälfte der impffähigen Schülerinnen und Schüler ab zwölf Jahren an der Realschule geimpft.
"Geistige Brandstifter"
Für die Querdenker-Aktion mit den aufgemalten Parolen auf dem Fußweg findet Seebeck deutliche Worte: "Das sind geistige Brandstifter, die durch solche Aktionen versuchen, Schülerinnen und Schüler, Eltern und Angehörige zu verunsichern." Dieses Ansinnens sei jedoch ins Leere gelaufen. "Es gab keine einzige Person, die sich hierdurch hat verunsichern lassen und auf einen Lehrer oder mich zugekommen ist."